Für einen Paukenschlag hat Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) am Freitag beim städtischen Empfang der Würzburger Kickers im Rathaus gesorgt: Kurz vor Abfahrt des frisch gebackenen Zweitligisten zum bayerischen Pokalfinale am Samstag in Unterhaching schlug der OB eine Stadiongesellschaft vor, an der sich die Stadt Würzburg mit sieben Millionen Euro beteiligen soll.
Das Geld für den Stadionbau soll zügig fließen, finanzieren soll die Stadt ihren Beitrag nach Ansicht Schuchardt über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren – somit würde die Kommune den Profi-Fußball rechnerisch mit 350 000 bis 470 000 Euro im Jahr unterstützen. Den zweitligatauglichen Ausbau des Stadions am Dallenberg haben die Kickers-Verantwortlichen zuletzt auf rund 15 Millionen Euro taxiert. Noch gut die Hälfte müsste die Kickers AG also selbst oder über Sponsoren beisteuern. Schuchardt: „Ich verstehe das als 1:1-Finanzierung.“ Der Stadtrat muss dem Vorschlag erst noch zustimmen.
Kickers sowie anwesende Stadträte überrascht von Schuchardts Vorstoß
Der Vorstoß des Oberbürgermeisters im Rahmen des Empfangs kam für alle Beteiligten überraschend, für die Kickers ebenso wie für anwesende Stadträte. Trainer Bernd Hollerbach zeigte sich überaus erfreut und dankbar für die Initiative. Schuchardt ist zuversichtlich, dass sich eine politische Mehrheit für eine solche Investition findet, „das ist eine gemeinsame Aufgabe für die Stadtgesellschaft.“
Mögliche kommunalrechtliche Hindernisse hält der Oberbürgermeister für überwindbar: „Andere Städte haben das auch hinbekommen.“ Zurückhaltend äußerte sich Würzburgs Sportreferent Muchtar Al Ghusain (SPD): Grundsätzlich sei eine Förderung der Kickers denkbar, aber: „Andere Städte mit eigenen Stadien tun sich da leichter.“ Hinter dem konkreten OB-Vorschlag steht Würzburgs Bürgermeister Adolf Bauer (CSU), er sieht nun den Stadtrat und die freie Wirtschaft gefordert.
Zuletzt war es zu Verstimmung zwischen Oberbürgermeister und Kickers gekommen, weil Schuchardt in einem Interview mit dieser Zeitung den Profi-Fußball als „Theater des kleinen Mannes“ bezeichnet hatte. Das Zitat hatte bundesweit für Wirbel gesorgt und schlug auch bei den Kickers negativ auf. Beim Empfang der Mannschaft rückte Schuchardt zurecht: Er habe mit dem Sepp-Herberger-Spruch weder Fußballfans noch aktive Spieler diskreditieren, habe niemanden abwerten wollen.
Im Gegenteil: Es könne nicht sein, dass das Mainfranken Theater für 50 Millionen saniert wird und der Fußball leer ausgeht. Der OB: „Wo jedes Wochenende Tausende Fans hingehen, ist auch die Stadt Würzburg in der Pflicht, etwas zu tun.“
Schuchardt würdigt Leistung der Würzburger Kickers
Die Würzburger Kickers hätten gezeigt, dass man mit einer echten Idee, mit Tatkraft und dem Willen, also mit Überzeugung Großes erreichen kann“, würdigte Schuchardt die Leistung der Profimannschaft, die den Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga schaffte. Keiner habe zu Beginn der Saison ernsthaft daran geglaubt, dass am Ende der Aufstieg in die Zweite Liga stehen könnte.
"Sie haben Fußballgeschichte geschrieben“, gratulierte Schuchardt im Beisein von Landtagspräsidentin Barbara Stamm, MdL Oliver Jörg und vielen Vertretern des Würzburger Stadtrates. "Die Kickers haben uns alle überholt mit ihrem Erfolg, mit ihrem Spiel und mit der Entschlossenheit, direkt nach der allerersten Chance zu greifen. Ich ziehe meinen Hut vor dieser Leistung, das war großartig.“
Noch bevor sich die Kickers ins Goldene Buch eintrugen, hatten die Mannschaftsmitglieder ein Bild der Fußballstadt Würzburg signiert, das in den kommenden Wochen für einen guten Zweck versteigert werden soll.
Im Anschluss an den Empfang im Wenzelsaal fuhr die Mannschaft weiter nach Unterhaching, wo sie morgen im Finale im Toto-Pokal auf die SpVgg Unterhaching trifft.
Zur Zeit wird immer noch geprüft, ob die Linie 6 zum Hubland gebaut werden soll oder nicht, auch weil der Kosten/Nutzenfaktor immer noch nicht feststeht.
Denn es sind ja nicht nur die reinen Baukosten für die Straba zu berücksichtigen, sondern auch noch Kosten für Landerwerb etc.
Und vielleicht sind ja gerade die 7 Millionen Euro entscheidend, ob die Linie 6 dann gebaut wird oder auch nicht.
Immerhin ist die Neugestaltung am Hubland und damit verbundenen Infrastrukturmaßnahmen ein öffentliches und kein privates Projekt.
Oder geht die Stadt Würzburg dann einen Kompromiss ein und baut keine Straßenbahn (im herkömmlichen Sinn) sondern ein Translohr zum Hubland?
Nun sind nach all den zukünftigen Investitionen die Kickers am Zug. Wenn sie Bestand haben und die Fans ihnen treu bleiben, dann dürften Sport und Politik versöhnt sein. Viel Erfolg für die Zukunft der Stadt, den Kickers und dem Erdkreis.
Es ist noch nicht so lange her, da huldigte man, äh der OB, der Region Mainfranken, also der Ehe von Würzburg und Schweinfurt. Hoffentlich setzen das die Würzburger Kickers um, und machen das ein oder andere Spiel im größeren Stadion in Schweinfurt! Auch ein neues Stadion im Bereich Mainfrankenpark, mit einer weiten optischen Wirkung über das Autobahnkreuz Biebelrieth hinaus hätte, auch für diverse Sponsoren, eine besondere zukunftdweisende Attraktivität.
Liebe Würzburger Kickers, überlegt Euch genau, ob ihr den Deal mit dem OB eingehen wollt. Ihr könntet ihn sehr bald bereuen.
Er war vor seiner Tätigkeit hier in Würzburg Kämmerer der Stadt Schwerte in NRW und ist als OB-Kandidat der CSU aufgestellt worden.
Daher auch seine Mitgliedschaft in der CDU.
Sonst noch Fragen!?
Man kann aber auch das Stadttheater gleich ganz dicht machen, spart immerhin 50 Millionen Euro ...