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WÜRZBURG
Kickers stoppen Stadionausbau
FC Würzburger Kickers (Symbolbild)       -  Am Donnerstagnachmittag erklärte der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt vor dem Stadtrat, warum es keinen Ausbau am Dallenberg geben wird.
Foto: Silvia Gralla | Am Donnerstagnachmittag erklärte der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt vor dem Stadtrat, warum es keinen Ausbau am Dallenberg geben wird.
Ernst Lauterbach
 und  Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:43 Uhr

Die Würzburger Kickers sehen ihre Zukunft nicht am Dallenberg. Es wird keinen weiteren Ausbau des Stadions des Fußball-Zweitligaklubs geben. Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt verkündete am Donnerstagnachmittag im Stadtrat einen entsprechenden Entschluss des Vereins. Weder wirtschaftlich tragfähig, noch zukunftsfähig sei eine Arena am derzeitigen Standort laut Kickers-Führung. Das bedeutet auch: Die Kickers wollen neu bauen. Bei der Suche nach einem geeigneten Standort will die Stadt behilflich sein, nicht aber bei der Finanzierung, wie sie in einer Pressemitteilung betont. Die ursprünglich geplante Stadiongesellschaft mit städtischer Beteiligung ist nun erst einmal vom Tisch.

Diese Entwicklung habe sich während „intensiver Gespräche zwischen der Verwaltungs- und der Vereinsspitze“ der Kickers ergeben, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Der Klub musste in dieser Woche seinen Lizenz-Antrag bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) einreichen. Dabei hatte der Verein auch sein Konzept für den Stadionausbau offenlegen müssen. Derzeit entspricht die rund 13 100 Zuschauer fassende Flyeralarm-Arena in einigen Punkten nicht den Vorgaben für ein Zweitliga-Stadion. Das international bekannte Architekturbüro Albert Speer und Partner war beauftragt worden, ein Gutachten zu erstellen, mit welchem Aufwand das Stadion am Dallenberg erstligatauglich gemacht werden könnte.

Ausbau "wirtschaftlich nicht sinnvoll darstellbar"

„Wir wollten Klarheit für ein weiteres Vorgehen. Diese haben wir nun“, sagt Daniel Sauer, Vorstandsvorsitzender der Kickers AG, in die der Profi-Spielbetrieb des Zweitligisten ausgegliedert ist. „Ein Vollausbau der Flyeralarm-Arena am jetzigen Standort ist im Vergleich zu einem Stadionneubau an anderer Stelle wirtschaftlich nicht sinnvoll darstellbar“, so Sauer weiter. Mit dem Beginn der Planungen eines Stadionneubaus dürften die Kickers auch bei der DFL Zeit gewonnen haben. Der Ligaverband dürfte seine Forderungen für den Ausbau an dem auslaufenden Standort nicht zu hoch schrauben. Für den Oberbürgermeister bedeutet das Ende der Planungen am Dallenberg auch „den Start zur Prüfung von Standorten für ein neues Stadion, welches dauerhaft einen professionellen Spielbetrieb in den höchsten deutschen Fußball-Spielklassen zulässt“.

Stadiongesellschaft kein Thema mehr

Mit dem Planungsstopp ist auch eine Stadiongesellschaft unter städtischer Beteiligung kein Thema mehr. Die Kommune hätte sich auf diesem Weg mit sieben Millionen Euro an dem Stadionausbau beteiligt. „Eine direkte städtische Beteiligung an einem von den Kickers zu bauenden und zu finanzierenden neuen Stadion ist nicht vorgesehen“, heißt es nun in der Pressemitteilung der Stadt. Die Kickers müssten sich also um die Finanzierung eines Neubaus selbst kümmern. „An Umfeldmaßnahmen“ werde die Kommune sich aber sehr wohl beteiligen. Will heißen: Die Stadt würde wohl Teile der Infrastruktur rund um ein neues Stadion finanzieren.

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Dem Würzburger Stadtrat werde eine mit allen Detailpunkten ausgearbeitete Beschlussvorlage zur Aufhebung des Eckpunktebeschlusses im kommenden Sitzungslauf vorgelegt, kündigte Oberbürgermeister Schuchardt an. Die nächste Sitzung des Rates ist für den 6. April geplant. Ein Antrag des SPD-Fraktionsvorsitzenden Alexander Kolbow über eine Aussprache zu dem Thema bereits in der am Donnerstag laufenden Sitzung wurde mit 23:22 Stimmen abgelehnt.

Ausbau war umstritten

Zweifel am Sinn eines Ausbaus des im beengten Umfeld von Wohnbebauung und im Schutzgebiet der Würzburger Trinkwasserversorgung gelegenen Stadions aus den späten 1960er Jahren waren schon länger laut geworden. Zudem war eine Anwohnerinitiative aktiv geworden, die sich über den Lärm und die Lichtbelästigung durch die Flutlichtmasten während der Kickersspiele beklagt hatte. Diese war aber vor Gericht zunächst gescheitert.
 

 
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  • N. T.
    die räumlichen Möglichkeiten am Dallenberg waren zwar für Bayernliga oder zur Not noch Regionalliga gut, sind aber jetzt vollkommen ausgelutscht. Das war jedem klar. Falls man sich für einen Stadionneubau mit sagen wir 25.000 Plätzen entscheidet um auch alle Kartenwünsche für Spitzenspiele abzudecken (oder auch für Konzerte !!) sollte in erster Linie die Verkehrsanbindung stimmen, denn nicht alle kommen aus Würzburg. Dies spricht für den Mainfrankenpark mit Autobahnanschluss, Bahnanschluss über Dettelbach-Bahnhof mit Shuttlebussen und auch die Möglichkeit, genügend Parkplätze einzuplanen. Ein angenehmer Nebeneffekt wäre, dass anreisende Hooligans halt durchs Industriegebiet laufen und nicht durch die Fußgängerzone in Würzburg und dort auch besser kontrolliert werden könnten. Andererseits spricht gegen diesen Standort, dass die friedlichen Fans, und dass sind die Mehrheit, wohl kaum das Spiel mit einem Würzburgbesuch verbinden und ihr Geld woanders lassen.
    Schwierige Entscheidung !!
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  • M. G.
    Wenn mir die Kickers folgen, gehen sie dorthin wo sie willkommen sind. Hier in Würzburg ist das offentsichtlich nicht der Fall, da haben sie die Anwohner gegen sich, der Stadtrat eiert mit seiner Stationgesellschaft solange rum, bis die Verantwortlichen jetzt den Glauben an die Stadt verloren haben! Ist zwar traurig, aber wahr!
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  • W. P.
    ...ab nach Rimpar!
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  • F. H.
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    braucht ein drittligist ein größeres Stadion??
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  • R. Ö.
    doch heute gibt´s wohl wieder auf´n Sack und die Abstiegsplätze rücken mit großen Schritten näher! Man kann schon deutlich die Einschläge hören.
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  • M. M.
    nicht die Tasche aufmacht und ein Stadion hinstellt, dann wird ein Neubau Utopie bleiben. Jeder Euro Steuergeld in so ein Projekt wäre einer zuviel. Gerade in Zeiten, in denen der Profifußball am Scheideweg steht und jegliche regionale Verbundenheit verloren geht bzw. in Würzburg sowieso seit Jahrzehnten nicht mehr existiert.

    Spieler folgen dem Lockruf des Geldes, und in WÜ würde in einigen Jahren ein Millionengrab stehen.
    In anderen (Fußball-)städten lohnt sich so ein Stadion wenigstens unabhängig von der Liga. In Würzburg leiden die Leute aber nicht mit den Kickers, sie gehen nur zum Fußballschauen. Und bei einem Abstieg wäre der kurzfristige Hype vorbei.
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  • T. B.
    Ich meine ein Zuschauerdurchschnitt der ca. 10 % der Würzburger Einwohnerzahl pro Spiel ausmacht ... ist nicht das Vergnügen einer weniger. Solche Zahlen schafft derzeit kein anderer "Veranstalter". Die Stadt Würzburg partizipiert aktuell und weiterhin nicht nur von der Berichterstattung über die Kickers in der 2. Liga.

    Eine Abwarten-Haltung ist in der derzeitigen Situation wohl keine Lösung. Es geht um die weitere Entwicklung der Profi-Abteilung, dem Leistungszentrum für den regionalen Nachwuchs, dem geplanten Frauenteam, vom gesamten Verein, die neue Kickers-Heimat und den Verbleib in der 2. Liga!

    Das sind Aufgaben genug, die wieder zu meistern sind und bisher haben es die Verantwortlichen und Unterstützer in rasanter Weise von Jahr zu Jahr immer wieder gepackt. CHAPEAU
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  • P. K.
    Ein neues Kickers Stadion gehört dort hin wo jetzt die Residenz steht.
    Weg mit dem alten Gerütsch aus dekadenten und unsportlichen Zeiten und hin mit dem Tempel des drittklassigen Ballgetretes.
    Eine Stadt wie Würzburg braucht ein Zentrum das den Qualitäten ihrer Herrscher entspricht.
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  • G. S.
    Es sind die Kickers, die den Stadionausbau aus wirtschaftlichen Gründen nicht weiter betreiben wollen und es war nicht der "weise" Stadtrat. Und von einigen Wenigen zu sprechen, die dem Vergnügen Fußball folgen, ist ebenfalls reine Polemik. Von Steuergeldern kann auch keine Rede sein. Die Kickers sind in dieser Stadt ein Steuerzahler und ein Wirtschaftsfaktor. Das wären sie auch in der 3. Liga, die übrigens auch eine Profiliga ist und ein ordentliches Stadion voraussetzt.
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  • A. F.
    Schauen Sie mal, wann ich meinen Kommentar geschrieben habe und dann schauen Sie, wann der Artikel aktualisiert wurde.

    Ansonsten stehe ich zu meiner Meinung, da kann noch soviel palavert werden.
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  • A. F.
    Es ist eine weise Entscheidung des Stadtrates, einen Ausbau dieses Stadions nicht weiter zu verfolgen, wäre dieser Ausbau doch zu einer Geldverbrennungsmaschine verkommen, und das auch noch von Steuergeldern.

    Da wäre das Vergnügen einiger weniger finanziert worden, mit Hilfe der Mehrheit, zumal das Geld woanders dringender gebraucht wird, z. B. zum Erhalt der Infrastruktur.

    Auch sollte man generell abwarten, mit einem Stadion-Neubau, denn es ist ja vollkommen offen, wohin die Reise der Kickers geht, ob Verbleib in der 2. Liga oder Rückkehr in die 3. Liga.

    Dann nämlich wäre so ein Klotz gar nicht mehr zu verantworten.
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  • E. H.
    Warum die Aufregung Herr 6847? Die 7 Millionen bleiben jetzt im Säckel,
    bald werden jetzt die Bagger rollen und die Nürnberger Strasse und andere
    Schwerpunkte nachhaltig sanieren. Ihren Wunsch ist jetzt genüge getan und
    Sie und die anderen Fusssballgegner brauchen sich keine grauen Haare wegen
    der Kickers wachsen zu lassen, Ihr Geld werden sie sicherlich nicht brauchen!
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  • A. F.
    Ich wüsste nicht. wo ich mich aufgeregt habe.

    Das war ein sachlicher Kommentar.

    Sie schließen wohl mal wieder von sich auf andere ...
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  • E. H.
    Lesen Sie doch bitte noch einmal den ersten Absatz der Bekanntmachung in der der Herr OB bekannt gibt, der Verein habe den Ausbau des Stadions gestoppt.
    Sie drehen es aber nach Ihrem Gusto und machen daraus eine weise Entscheidung der
    Stadträte. Mehr Verdrehung der Fakten geht nicht, wohl Populismus nach Ihrer Art.
    Krämerseelen gibt es überall, in Würzburg scheinen diese Spezies aber viele zu sein.
    Vom kosten-nutzen denken wohl noch nie etwas gehört?
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  • N. K.
    Es war vielmehr eine weise Entscheidung der Kickers - insbesondere der Geldgeber.
    Am Anfang, als sich die Stadt noch sträubte, wurden ja schließlich auch schon Pläne diskutiert, gleich woanders ein Stadion zu bauen. Frau Konrad freut sich immer noch auf die Kickers
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