Die Würzburger Kickers sehen ihre Zukunft nicht am Dallenberg. Es wird keinen weiteren Ausbau des Stadions des Fußball-Zweitligaklubs geben. Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt verkündete am Donnerstagnachmittag im Stadtrat einen entsprechenden Entschluss des Vereins. Weder wirtschaftlich tragfähig, noch zukunftsfähig sei eine Arena am derzeitigen Standort laut Kickers-Führung. Das bedeutet auch: Die Kickers wollen neu bauen. Bei der Suche nach einem geeigneten Standort will die Stadt behilflich sein, nicht aber bei der Finanzierung, wie sie in einer Pressemitteilung betont. Die ursprünglich geplante Stadiongesellschaft mit städtischer Beteiligung ist nun erst einmal vom Tisch.
Diese Entwicklung habe sich während „intensiver Gespräche zwischen der Verwaltungs- und der Vereinsspitze“ der Kickers ergeben, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Der Klub musste in dieser Woche seinen Lizenz-Antrag bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) einreichen. Dabei hatte der Verein auch sein Konzept für den Stadionausbau offenlegen müssen. Derzeit entspricht die rund 13 100 Zuschauer fassende Flyeralarm-Arena in einigen Punkten nicht den Vorgaben für ein Zweitliga-Stadion. Das international bekannte Architekturbüro Albert Speer und Partner war beauftragt worden, ein Gutachten zu erstellen, mit welchem Aufwand das Stadion am Dallenberg erstligatauglich gemacht werden könnte.
Ausbau "wirtschaftlich nicht sinnvoll darstellbar"
„Wir wollten Klarheit für ein weiteres Vorgehen. Diese haben wir nun“, sagt Daniel Sauer, Vorstandsvorsitzender der Kickers AG, in die der Profi-Spielbetrieb des Zweitligisten ausgegliedert ist. „Ein Vollausbau der Flyeralarm-Arena am jetzigen Standort ist im Vergleich zu einem Stadionneubau an anderer Stelle wirtschaftlich nicht sinnvoll darstellbar“, so Sauer weiter. Mit dem Beginn der Planungen eines Stadionneubaus dürften die Kickers auch bei der DFL Zeit gewonnen haben. Der Ligaverband dürfte seine Forderungen für den Ausbau an dem auslaufenden Standort nicht zu hoch schrauben. Für den Oberbürgermeister bedeutet das Ende der Planungen am Dallenberg auch „den Start zur Prüfung von Standorten für ein neues Stadion, welches dauerhaft einen professionellen Spielbetrieb in den höchsten deutschen Fußball-Spielklassen zulässt“.
Stadiongesellschaft kein Thema mehr
Mit dem Planungsstopp ist auch eine Stadiongesellschaft unter städtischer Beteiligung kein Thema mehr. Die Kommune hätte sich auf diesem Weg mit sieben Millionen Euro an dem Stadionausbau beteiligt. „Eine direkte städtische Beteiligung an einem von den Kickers zu bauenden und zu finanzierenden neuen Stadion ist nicht vorgesehen“, heißt es nun in der Pressemitteilung der Stadt. Die Kickers müssten sich also um die Finanzierung eines Neubaus selbst kümmern. „An Umfeldmaßnahmen“ werde die Kommune sich aber sehr wohl beteiligen. Will heißen: Die Stadt würde wohl Teile der Infrastruktur rund um ein neues Stadion finanzieren.
Dem Würzburger Stadtrat werde eine mit allen Detailpunkten ausgearbeitete Beschlussvorlage zur Aufhebung des Eckpunktebeschlusses im kommenden Sitzungslauf vorgelegt, kündigte Oberbürgermeister Schuchardt an. Die nächste Sitzung des Rates ist für den 6. April geplant. Ein Antrag des SPD-Fraktionsvorsitzenden Alexander Kolbow über eine Aussprache zu dem Thema bereits in der am Donnerstag laufenden Sitzung wurde mit 23:22 Stimmen abgelehnt.
Ausbau war umstritten
Zweifel am Sinn eines Ausbaus des im beengten Umfeld von Wohnbebauung und im Schutzgebiet der Würzburger Trinkwasserversorgung gelegenen Stadions aus den späten 1960er Jahren waren schon länger laut geworden. Zudem war eine Anwohnerinitiative aktiv geworden, die sich über den Lärm und die Lichtbelästigung durch die Flutlichtmasten während der Kickersspiele beklagt hatte. Diese war aber vor Gericht zunächst gescheitert.
Schwierige Entscheidung !!
Spieler folgen dem Lockruf des Geldes, und in WÜ würde in einigen Jahren ein Millionengrab stehen.
In anderen (Fußball-)städten lohnt sich so ein Stadion wenigstens unabhängig von der Liga. In Würzburg leiden die Leute aber nicht mit den Kickers, sie gehen nur zum Fußballschauen. Und bei einem Abstieg wäre der kurzfristige Hype vorbei.
Eine Abwarten-Haltung ist in der derzeitigen Situation wohl keine Lösung. Es geht um die weitere Entwicklung der Profi-Abteilung, dem Leistungszentrum für den regionalen Nachwuchs, dem geplanten Frauenteam, vom gesamten Verein, die neue Kickers-Heimat und den Verbleib in der 2. Liga!
Das sind Aufgaben genug, die wieder zu meistern sind und bisher haben es die Verantwortlichen und Unterstützer in rasanter Weise von Jahr zu Jahr immer wieder gepackt. CHAPEAU
Weg mit dem alten Gerütsch aus dekadenten und unsportlichen Zeiten und hin mit dem Tempel des drittklassigen Ballgetretes.
Eine Stadt wie Würzburg braucht ein Zentrum das den Qualitäten ihrer Herrscher entspricht.
Ansonsten stehe ich zu meiner Meinung, da kann noch soviel palavert werden.
Da wäre das Vergnügen einiger weniger finanziert worden, mit Hilfe der Mehrheit, zumal das Geld woanders dringender gebraucht wird, z. B. zum Erhalt der Infrastruktur.
Auch sollte man generell abwarten, mit einem Stadion-Neubau, denn es ist ja vollkommen offen, wohin die Reise der Kickers geht, ob Verbleib in der 2. Liga oder Rückkehr in die 3. Liga.
Dann nämlich wäre so ein Klotz gar nicht mehr zu verantworten.
bald werden jetzt die Bagger rollen und die Nürnberger Strasse und andere
Schwerpunkte nachhaltig sanieren. Ihren Wunsch ist jetzt genüge getan und
Sie und die anderen Fusssballgegner brauchen sich keine grauen Haare wegen
der Kickers wachsen zu lassen, Ihr Geld werden sie sicherlich nicht brauchen!
Das war ein sachlicher Kommentar.
Sie schließen wohl mal wieder von sich auf andere ...
Sie drehen es aber nach Ihrem Gusto und machen daraus eine weise Entscheidung der
Stadträte. Mehr Verdrehung der Fakten geht nicht, wohl Populismus nach Ihrer Art.
Krämerseelen gibt es überall, in Würzburg scheinen diese Spezies aber viele zu sein.
Vom kosten-nutzen denken wohl noch nie etwas gehört?
Am Anfang, als sich die Stadt noch sträubte, wurden ja schließlich auch schon Pläne diskutiert, gleich woanders ein Stadion zu bauen. Frau Konrad freut sich immer noch auf die Kickers