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Würzburg
Wahl bringt einige Verschiebungen: So setzt sich der neue unterfränkische Bezirkstag zusammen
Die CSU bleibt mit zehn Direktmandaten stärkste Fraktion, durch Ausgleichsmandate hat der neue Bezirkstag dann 23 Sitze. Die AfD verdoppelt sich auf vier Vertreter.
Das war bei der konstituierenden Sitzung des Bezirkstages vor fünf Jahren. Das nun neu gewählte Plenum tritt erstmals am 27. Oktober zusammen und wählt dann auch einen neuen Bezirkstagspräsidenten.
Foto: Thomas Obermeier | Das war bei der konstituierenden Sitzung des Bezirkstages vor fünf Jahren. Das nun neu gewählte Plenum tritt erstmals am 27. Oktober zusammen und wählt dann auch einen neuen Bezirkstagspräsidenten.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:47 Uhr

Die Wahl zum unterfränkischen Bezirkstag vom Sonntag hat einen klaren Sieger: Mit 40,3 Prozent kann die CSU ihr Ergebnis bei den Gesamtstimmen im Vergleich zu 2018 um 2,7 Prozentpunkte steigern. Die stärksten Zuwächse verzeichnet allerdings die rechte AfD mit einem Plus von 5,7 Punkten auf 15,3 Prozent. Sie stellt für die kommende Legislaturperiode vier statt bisher zwei Bezirksräte.

Wer diese genau sind, stand am Dienstag – ebenso wie für die anderen Parteien – noch nicht fest. Entscheidend ist die endgültige Reihung der Kandidatinnen und Kandidaten auf den jeweiligen Listen. Sie lag noch nicht vor und wird laut Bezirkssprecher Markus Mauritz erst für den Mittwoch erwartet. 

CSU holte erneut alle zehn Direktmandate in Unterfranken

Nur bei der CSU sind die zehn Bezirksrätinnen und Bezirksräte bekannt – sie alle holten sich über die Erststimmen das Direktmandat in ihren Stimmkreisen. Relativ eng war es dabei nur für Hülya Düber in der Stadt Würzburg und Gerlinde Martin in Kitzingen (beide 32,1 Prozent). Die beiden verteidigten ihre Mandate ebenso wie Rosa Behon (Würzburg-Land, 39,8 Prozent), Thomas Habermann (Haßberge/Rhön-Grabfeld, 41,3 Prozent), Marcus Grimm (Aschaffenburg-Ost, 44,7 Prozent), Maria Hoßmann (Main-Spessart, 36,8 Prozent) und Stefan Funk (Schweinfurt, 34,2 Prozent).

Neu für die CSU im Bezirkstag sind Martin Wende (Bad Kissingen, 46,2 Prozent), Michael Schwing (Miltenberg, 44,6 Prozent) und Andrea Stürmer (Aschaffenburg-West, 35,0 Prozent).

Wahl bringt einige Verschiebungen: So setzt sich der neue unterfränkische Bezirkstag zusammen

Während die Freien Wähler (13,8) um 1,2 Prozentpunkte zulegen, müssen die Grünen (12,8) mit einem Minus von 3,1 Prozentpunkten deutliche  Verluste hinnehmen – ebenso die FDP (minus 1,9), die mit 2,85 Prozent aber noch ein Mandat ergattert. Anders als bei Bundes- oder Landtagswahlen gibt es bei der Bezirkswahl keine Fünf-Prozent-Hürde.

Die SPD (10,0 Prozent) verliert bei den Gesamtstimmen leicht (minus 0,4). Die Linke ist im neuen Bezirkstag nicht mehr vertreten, sie muss ihr zuletzt verbliebenes Mandat abgeben. Die Wahlbeteiligung lag am Sonntag bei 74,3 Prozent und damit gut zwei Prozentpunkte höher als vor fünf Jahren.

Eigentlich war der unterfränkische Bezirkstag durch eine Stimmkreisreform schon vor 2018 von 20 auf 19 Sitze verkleinert worden. Weil aber die CSU mit zehn Direktmandaten erneut stärker vertreten wäre, als ihr nach dem Gesamtstimmenergebnis zusteht, erhalten andere Parteien auch diesmal Ausgleichsmandate – eines geht an die AfD, eines an die Grünen.

Diese verlieren einen Sitz, behalten mit drei Vertretern aber immerhin noch ihren Fraktionsstatus, dagegen verliert ihn die SPD: Sie ist künftig nur noch mit zwei Leuten im Bezirkstag vertreten. Der neue unterfränkische Bezirkstag hat mit 23 Sitzen einen weniger als in der letzten Periode.

Wer wird neuer Bezirkstagspräsident?

Zu seiner konstituierenden Sitzung tritt das Plenum am 27. Oktober zusammen. Interessant wird dabei die Nachfolge von Erwin Dotzel (CSU), der seit 2007 Bezirkstagspräsident war und diesmal nicht mehr zur Wahl angetreten ist. Als Favorit gilt Stefan Funk, CSU-Fraktionsvorsitzender im Bezirkstag und im Schweinfurter Stadtrat. Allerdings braucht die CSU für eine Mehrheit mindestens zwei zusätzliche Stimmen aus anderen Parteien.

Vor fünf Jahren hatte man sich – zur Verärgerung der Grünen – mit der SPD abgesprochen und deren langjährige Kleinrinderfelder Bürgermeisterin Eva Maria Linsenbreder zur Vizepräsidentin gewählt. Sie dürfte neben dem Schweinfurter SPD-Landrat Florian Töpper wieder den Sprung in den Bezirkstag schaffen. Dagegen holte die bisherige zweite Vizepräsidentin Adelheid Zimmermann (FDP) in ihrem Stimmkreis Bad Kissingen nur 3,2 Prozent der Erststimmen und ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr im Bezirkstag dabei.

 
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Kommentare
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  • Edeltraud Eusemann
    Grafik und Text stimmen leider nicht überein. Außerdem hätte ich erwartet am Mittwoch die gesamten Namen der gewählten zu lesen. Was ist der Grund für die, doch sehr lange Zeitspanne bis zur Bekanntgabe des Wahlergebnisses.
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  • Ralf Zimmermann
    Sehr geehrte Frau Eusemann,

    an welcher Stelle weichen Text und Grafik voneinander ab? Wir haben beides noch einmal verglichen und konnten keine Diskrepanzen feststellen. Die Reihung der Kandidatinnen und Kandidaten auf den Listen steht bei einigen Parteien noch nicht fest, deswegen können die Namen einiger Bezirksräte erst heute bekannt gegeben werden.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
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