
Der Buchs gehört zu den beliebtesten Gehölzen in den heimischen Gärten. Derzeit geht es dem Garten-Klassiker an den Kragen. Auch im Raum Gerolzhofen fallen viele Bäumchen, oder auch Hecken, reihenweise dem Buchsbaumzünsler zum Opfer. Dessen Raupen verursachen große Schäden durch Kahlfraß.
Das bestätigt auch Gerolzhofens Stadtgärtner André Ditterich. "Wir haben vor allem auf dem Friedhof riesengroße Probleme." In städtischen Grünanlagen stünden dagegen wenige Buchsbäume. Allerdings seien die Topfpflanzen, die zur Dekoration bei Veranstaltungen der Stadt aufgestellt werden, allesamt befallen. "Meine Kollegin Claudia Sahlender spritzt sie regelmäßig mit Wasser ab, das ist aber aufwändig", schilderte Ditterich eine Möglichkeit des Bekämpfens.
Doch was tun mit den abgefressenen Pflanzen? Das Landratsamt Schweinfurt erklärt, wo und wie man die Pflanzen entsorgen kann.

Kann man Buchs auf den Kompostanlagen im Landkreis Schweinfurt abgeben?
Ja, man kann die geschädigten Pflanzen an der Kompostanlage Gerolzhofen und am Abfallwirtschaftszentrum (AWZ) Rothmühle abgeben werden.
Muss man dafür bezahlen?
Es wird sowohl befallener (kostenpflichtig), als auch nicht befallener Buchs jeweils ohne Mengenlimit angenommen.
Worauf sollte man im Vorfeld der Anlieferung achten?
Die Abfallberatung empfiehlt, vor der Entsorgung das befallene Schnittgut in schwarze Müllsäcke zu verpacken, gut zu verschließen und ca. sieben bis zehn Tage in der (prallen) Sonne liegenzulassen, um den Zünsler abzutöten. So soll sichergestellt werden, dass sich der Zünsler nicht weiter ausbreiten kann. Danach kann der Buchs kostenlos abgegeben werden.
In anderen Landkreisen werden befallene Pflanzen angenommen und sofort verarbeitet. Wie ist das in Schweinfurt?
Auch im Landkreis Schweinfurt werden befallene Pflanzen angenommen und sofort verarbeitet. Vorrangig sollte aber der Schädling bereits im heimischen Garten abgetötet werden, um die Ausbreitung einzudämmen.
Kann man befallene Pflanzen in der Biotonne entsorgen?
Kleinere Mengen können über die Bio- oder Restmülltonne entsorgt werden. Beim Biomüll werden die Pflanzen direkt der Vergärung zugeführt und der Zünsler dabei abgetötet. Beim Restmüll kommen die befallenen Pflanzenteile in die Müllverbrennung. In beiden Fällen ist es jedoch wichtig, darauf zu achten, dass die Tonnen zeitnah geleert werden (maximal 2 Tage nach der Entsorgung der Zweige), da sonst der Zünsler in der Tonne schlüpfen kann.
Kann man befallene Pflanzen mit den Raupen direkt anliefern?
Wenn befallene Pflanzen an der Kompostanlage Gerolzhofen oder am Abfallwirtschaftszentrum Rothmühle angeliefert werden, werden diese separat erfasst und anschließend direkt der Verbrennung zugeführt, da der Einsatz größerer Pflanzen in der Vergärungsanlage nicht möglich ist. Die Anlieferung ist – wie anderer Abfall, der in der Müllverbrennungsanlage energetisch verwertet wird – gebührenpflichtig.
Sind die Zünsler im angelieferten Buchs nachweislich tot (z.B. weil sie vorher in schwarze Mülltüten verpackt wurden), ist die Annahme kostenlos. Nur in diesem Fall wird das Material wie anderer Strauchschnitt behandelt. Das heißt, es wird zunächst gelagert, dann zerkleinert, kompostiert und verwertet.

Was sollen Bürger tun, die eine größere befallene Hecke haben?
Falls die Schädlinge nicht abgetötet werden können, ist eine kostenpflichtige Anlieferung an den genannten Anlagen in Gerolzhofen und in der Rothmühle möglich.
Warum gibt es derzeit so viele Buschbaumzünsler?
Das liegt laut Birgit Goss, Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Schweinfurt, daran, dass wegen des milden Winters die zahlreichen Raupen der letztjährigen Falter unbeschadet überlebten. Begünstigt wurde die Ausbreitung des Zünslers durch den warmen und sonnigen Frühling, der für beste Wachstumsbedingungen und ein großes Nahrungsangebot für die Larven sorgte.
Wann schlüpfen die letzten Raupen im Jahr?
Das lässt sich nicht sagen. Das anhaltend warme Wetter kann dazu führen, dass sich heuer anstatt von zwei sogar drei bis vier Generationen des Buchsbaumzünslers entwickeln.
Wie kann man die Population eindämmen?
Dazu muss man laut Fachberaterin Goss je nach Entwicklungsphase auf verschiedene Methoden zurückgreifen. So können die beschädigten Blätter zum Beispiel mit dem Hochdruckreiniger abgestrahlt werden. Die restlichen Puppen lassen sich dann mit der Hand absammeln. Generell ist es wichtig, so Fachberaterin Goss, das Schlüpfen der Falter zu verhindern.