Das Bild, das sich vielerorts morgens an den Bushaltestellen zeigt, ist ganz und gar nicht coronakonform: Die Schüler stehen dicht gedrängt; auch in den Bussen scheint der Sicherheitsabstand vergessen – und das im Corona-Hotspot Würzburg. Bereits vor dem Schulstart äußerten viele Eltern Bedenken wegen der Infektionsgefahr auf dem Schulweg. Die Verkehrsunternehmen reagierten daraufhin mit zusätzlichen Fahrzeugen. Aber hat sich die Situation dadurch entschärft?
Bisher sei im Markt Reichenberg mit der Linie 312 morgens immer nur ein Bus nach Würzburg und Höchberg gefahren, berichtet Bürgermeister Stefan Hemmerich (SPD). "Dieser Bus war an sich schon immer sehr voll." Die Eltern im Ort hätten sich daher Sorgen um die Gesundheit ihrer Kinder gemacht, als zum Schulstart von Seiten des Kommunalunternehmens des Landkreises, der APG, keine zusätzlichen Busse für die Strecke geplant waren.
Problem: Schüler verteilen sich nicht auf die zusätzlichen Busse
Zusammen mit Martha Morell, Reichenbergs Integrations- und Mobilitätsbeauftragter, hätten sich Schüler und Eltern an die APG und Landrat Thomas Eberth (CSU) gewandt. Mit Erfolg: "Sie konnten die Dringlichkeit erfolgreich nachweisen", sagt Hemmerich. Seit dem 15. September fahre – zunächst bis zu den Herbstferien – morgens ein weiterer Bus der Linie 312. Für den Nachmittag seien keine zusätzlichen Fahrten geplant. "Da verteilen sich die Schüler besser", so der Bürgermeister.
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Auch in Eisingen würden aktuell Verstärkerbusse fahren, wie Bürgermeisterin Ursula Engert berichtet: "Alles, was mobilisiert werden kann, wird gerade auch mobilisiert." Trotzdem seien die Busse mitunter überfüllt. Denn: "Die Busse kommen zwar, aber alle Schüler wollen in den ersten", berichtet Engert. Ihrer Erfahrung nach sei das jedoch normal für den Schulbeginn. "Erfahrungsgemäß entzerrt sich das mit der Zeit", so die Bürgermeisterin. Diese Problematik ist auch in Reichenberg bekannt. "Wir versuchen, die Schüler zu sensibilisieren, dass sie sich gleichmäßig auf die Busse verteilen", sagt Hemmerich.
Wegen Fachkräftemangel: Kapazitäten am Limit
Insgesamt seien zurzeit 17 zusätzliche Schulbusse im Landkreis Würzburg unterwegs, teilte die APG auf Nachfrage dieser Redaktion mit. Davon seien drei Busse erst nach dem Schulbeginn dazu gekommen. "Diese zusätzlichen Busse wurden zunächst auf Buslinien eingesetzt, bei denen es in der Vergangenheit schon eine hohe Besetzung gab, und bei denen es keine Alternativen gibt", sagt Sibylle Holste von der APG. Das Kommunalunternehmen würde jedoch weiterhin die Besetzung der Busse überprüfen und Hinweisen der Eltern nachgehen. Aber: "Es ist grundsätzlich schwierig, zusätzliche Reserven zu finden, da die Busunternehmen auch weiterhin unter einem Fachkräftemangel leiden", so Holste.
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Im Stadtbereich gebe es acht zusätzliche Fahrten im Schulverkehr, heißt es von der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) auf Nachfrage dieser Redaktion. Eine Fahrt auf der Linie 13 sei davon am 10. September noch extra hinzugekommen. "Unsere Mobilitätsberater haben an den beiden ersten Schultagen rund 130 Beratungsgespräche mit Schülern und Eltern an den großen Umstiegshaltestellen und vor einigen Schulen geführt", berichtet Pressesprecherin Cornelia Wagner. Die zusätzlichen Fahrzeuge habe die WVV bei Privatunternehmen anmieten müssen.
Studie zeigt: Infektionsgefahr im Bus gering
Weitere Maßnahmen wegen der steigenden Infektionszahl in Würzburg habe es keine gegeben. "Im ÖPNV ist das Infektionsrisiko für Kinder wie Erwachsene nach aktueller Studienlage minimal", so Wagner. Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts wird eine der Hauptansteckungsgefahren, die Infektion über Tröpfchen, im Bus stark reduziert. Durch das ständige Öffnen und Schließen der Türen sei ein ständiger Luftaustausch gewährleistet.
Stellen sie sich bitte um 7.28Uhr an den Würzbg. Bahnhof und beobachten sie einmal,wie ein dafür Angestellter Mann,die Kids noch in die Straba oder Busse hinein drückt,bzw. welche heraus zieht... damit sich die Türen schließen lassen.
Von der Chance sich an der richtigen Haltestelle zur Türe zu kämpfen,um auszusteigen,möchte ich gar nicht erst reden.
Bitte um wortwörtlichen Zitat!!!
Niemand bleibt übrig - so ist das Leben! Wir sterben alle nach unserer Zeit. Der eine früher, der andere später.
Mein Eindruck ist, dass der ÖPNV jetzt endlich etwas tun muss, damit es zu sauberer Luft in
Den Fahrzeugen kommt. Denn wir brauchen den ÖPNV. Denn wir brauchen eine lebenswerte Stadt, in der für riesige Blechkisten kein Platz ist.
Wir hatten mal einen Baubiologen im Haus der uns freundlicherweise ein Messgerät für den CO 2 Gehalt ausgeliehen hat.
Ergebnis ein Raum mit 40 m2 und 3 Personen müsste nach 30 Minuten schon gelüftet werden.
Und genauso reichern sich Aerosole in der Atemluft an.
In der Stadt muss sich gar nichts tun denn meisten Fahrgäste fahren weniger als 15 Minuten in der Stadt mit dem Bus und somit ist dort auch die Ansteckungsgefahr sehr gering. Die meisten Schüler und Schülerinnen steigen meist sogar 1 - 2 mal in der Stadt um. Im Landkreis sieht dies meist anders aus, die die Busse meist die Schüler direkt an die Schulklassen bringen, da kann eine Fahrt schon mal mehr 30 Minuten dauern und genau da ist auch Handlungsbedarf.
Die Leute dies ich heute ständig über volle Busse und Straßenbahnen beschweren, unabhängig jetzt mal von Corona, hätten früher mal fahren sollen. Da durfte selbst in den Bussen noch geraucht werden und reingestopft hat man was reinging, beschwert hatte sich da niemand, man war froh das man noch mitgenommen wird.