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Würzburg
Corona: Inzidenz-Wert in Würzburg auf 75,07 stark gestiegen
Die Sieben-Tage-Inzidenz-Werte für Würzburg und den Landkreis Würzburg sind sprunghaft gestiegen. Warum Oberbürgermeister Christian Schuchardt zur Besonnenheit rät.
Hunderte Menschen warteten am Montag, 14.September, an der Teststrecke auf der Talavera. 
Foto: Christoph Weiß | Hunderte Menschen warteten am Montag, 14.September, an der Teststrecke auf der Talavera. 
Julia Back
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:06 Uhr

Das große Testen in Würzburg zeigt Konsequenzen: Der Inzidenzwert in der Domstadt ist weiter gestiegen, laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) betrug der Sieben-Tage-Inzidenz-Wert  pro 100 000 Einwohner für Würzburg am Dienstagnachmittag 75,07. So hoch wie in keiner anderen deutschen Stadt. Im Landkreis Würzburg schnellte der Wert auf 42,64. Die Zahl der insgesamt auf das Coronavirus positiv getesteten Personen in Stadt und Landkreis Würzburg beträgt nach Informationen des Landratsamtes 1288, davon entfallen 702 auf die Stadt und 586 auf den Landkreis Würzburg.

Über dem Grenzwert 50 liegen nach Angaben des LGL in Bayern auch der Landkreis Garmisch-Partenkirchen mit 57,65, die Stadt Kaufbeuren mit 54,68 und Kulmbach mit 54,28.

Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt zeigte sich nicht überrascht von der neuen Entwicklung: "Am Montag wurden in Würzburg 1185 Personen an der Teststrecke auf der Talavera getestet und am Dallenbergbad sogar 1435 Tests durchgeführt." Dies sei in Relation zur einer Gesamtbevölkerungszahl von Stadt und Landkreis von 290 000 ein hoher Anteil. "Alleine am Montag fanden über 25 Prozent aller bayerischen Tests in Würzburg statt – insgesamt 2800. Wenn wir die Soll-Kapazität der bayerischen Testzentren durchführen würden, wären das gerade um 100 Tests", sagte er. Die Ergebnisse dieser Tests flossen in die jüngsten Zahlen des LGL ein.

Schuchardt: Viele Tests dienen der Aufklärung

Aufgrund der vielen Tests sei auch ein signifikanter Anstieg der positiven Fälle zu erwarten gewesen, so Schuchardt: "Das sollte nicht zur Beunruhigung führen, sondern zur Aufklärung beitragen." Man solle die Zahlen nüchtern betrachten: "Ich habe lieber höhere Werte, aber dafür eine bessere Kenntnis, um gesundheitspolitische Maßnahmen zielgerichtet durchführen zu können", sagte der Oberbürgermeister.

Schuchardt verweist auf drei Gründe für die hohen Werte: Reiserückkehrer, die hohe Zahl an Testungen sowie die Zufälligkeit von Superspreader-Ereignissen, also Vorfällen, bei denen ein Infizierter gleich mehrere Menschen angesteckt hat. Laut Schuchardt habe es zwei dieser Ereignisse gegeben: "In zwei gastronomischen Betrieben in der Würzburger Innenstadt wurde die Infektion vom Bedienpersonal übertragen. Hier wurden beide Male fast 20 Personen angesteckt. Das hat unter anderem die Zahl nach oben schnellen lassen."

Röntgen-Gymnasium bis Freitag geschlossen

Der OB plädiert dafür, angemessen zu reagieren. Zudem müssen entsprechende Maßnahmen auch auf vorhandene Ressourcen abgestimmt werden. Deshalb kommen nun auch mehr sogenannte "Contact Tracer" zum Einsatz. Diese sind für die Nachverfolgung von Kontaktpersonen der infizierten Personen zuständig. 60 Mitarbeiter der Stadt werden eingelernt und kurzfristig bei Bedarf dem Gesundheitsamt zur Verfügung gestellt. Schuchardt habe der Gesundheitsministerin auch vorgeschlagen, "eine Art bayernweites Call-Center einzurichten, das sich um genau diese Nachverfolgung kümmert". Schließlich sei es egal, von wo aus diese arbeiten würden.

Indes bleibt das seit Montag geschlossene Röntgen-Gymnasium in Würzburg bis einschließlich Freitag geschlossen, so die Stadt. Für die Schüler war extra eine Teststrecke eingerichtet worden, seit Dienstag werden dort auch Lehrkräfte und Schüler aus anderen Schulen der Stadt und des Landkreises getestet.

 
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  • A. M.
    Den Zusammenhang "Viele Test - viele Fälle" seh ich hier nicht ganz. Der Text ist vom 16.9. - Der große Run auf die Teststellen begann erst am Montag (14.9). Auch wir haben uns da Testen lassen. Die Ergebnisse kamen erst im Laufe der Woche, bei uns am Freitag. Außerdem wird immer wieder über einen großen Verzug berichtet bis die Daten beim RKI ankommen. Der 7-Tage Wert von 75 basiert dann doch auf der Woche vor den großen Teststrecken?! Wenn ich aber aktuell auf die Seite vom RKI schaue, dann ist Würzburg Stadt wieder bei 55,5 (Stand 20.9. 0:00 Uhr, https://experience.arcgis.com/experience/478220a4c454480e823b17327b2bf1d4)
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  • H. Z.
    1000 "Experten" - 999 unterschiedliche Meinungen. Wem nützt eine Gesamtzahl Infizierter, wenn man nicht weiß (mitteilt), wie denn der Krankheitsverlauf derer überhaupt ist? Häusliche Q ohne Beschwerden, oder in hausärztlicher Behandlung mit geringen Beschwerden oder gar im Krankenhaus auf der Intesivstation unter Beatmung? Erst dann kann man doch einschätzen und eine klare Aussage treffen, ob unser hoch gelobtes, teures Gesundheitssystem zusammenbrechen könnte. Ist es trotz aller Schreckensvorhersagen nicht - und wird es wohl auch nicht werden.
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  • I. E.
    Also wenn ich Sie richtig verstehe, plädieren Sie dafür, das Ganze recht lax zu handhaben- bis unser Gesundheitssystem an seine Belastungsgrenze kommt - und erst dann die Zügel anzuziehen, oder?
    Solange das Gesundheitssystem mit den Zahlen fertig wird, ist es Ihnen also egal, wer sich ansteckt, wie viele Menschen letztendlich sterben - weil sie von Menschen, die zwar infiziert sind aber symptomfrei geblieben waren?
    Tut mir leid, aber ich finde eine solche Haltung zynisch und menschenverachtend!
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    Zahlenzirkus. Mal wird so gemessen, mal so umgerechnet, dass es passt. Irgendeine Zahl auf 100.000 Einwohner soll dann die "Dramatik" verdeutlichen. Ja klar, kann man machen. Man muss nur mit der schönen gottgegebenen Mathematik immer clevere Rechenkünste vollziehen. Unlogik - aber mit massiven Auswirkungen für nicht wenige Kaufleute. Die straffen Coronajünger freuen sich ja schon förmlich oder mutieren zu Wutbürgern - die sammeln sich aber auch gerne zum Weinschoppen an der alten Mainbrücke. Regeln sind ja von anderen einzuhalten, gell zwinkern So herum!!! Erwischt.
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  • R. N.
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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    Man kann alles künstlich verschlimmern. Viele Tests- Große Verunsicherung
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  • J. Z.
    Wenn hier in einem dermaßen großen Umfang getestet wird, dann hinkt ein Vergleich mit anderen Regionen (die weitaus weniger testen) aber gewaltig.

    Ich finde es gut, dass viel getestet wird und somit "Licht in die Dunkelziffer" kommt, aber dann bitte überall oder dies bei den Vergleichen berücksichtigen. Wer mehr testet hat logischer Weise mehr positive Tests.

    Es ist aus meiner Sicht erforderlich, künftig auch die Relation positiver Tests an der Anzahl der durchgeführten Tests zu ermitteln und zu vergleichen (das Ganze dann auch wieder pro 100.000 EW berechnen). Würde mich mal interessieren wie es dann aussieht.
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  • W. V.
    Für Mitternacht meldet das RKI noch rund 65, das LGL für 8 Stunden später gleich 75. Vielleicht sollte angegeben werden, wann der letzte berücksichtigte Fall erfasst wurde.
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  • A. S.
    Ich kann die Kommentare meiner Vorgänger hier nicht nachvollziehen. Je mehr Fälle aufgedeckt werden statt unerkannt zu bleiben, desto größer ist die Chance das Virus eindämmen zu können. Nur weil jemand keine Symptome hat, heißt das ja nicht, dass dann alle die, die er ansteckt auch keine Symptome haben und mit heiler Haut davonkommen. Man muss doch versuchen , schwere Verläufe zu vermeiden. Und das geht eben nur, wenn man möglichst alle Infizierten erfassen kann. Am Beispiel Garmisch sieht man ja, was ein einziger Infizierter anrichten kann.

    Am Montag kam es in Würzburg zu so einer hohen Zahl der Tests, da die Schüler des Röntgengymnasiums und die, die dort arbeiten getestet wurden. Das hätten andere Städte und Gemeinden vermutlich genauso gemacht. Es wurde nicht ins Blaue hinein getestet, sondern es gab einen triftigen Grund.

    Im Übrigen finde ich es sehr bedauerlich einen Oberbürgermeister in Würzburg zu haben, der das Virus offensichtlich nicht ernst genug nimmt!
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  • S. K.
    Alles richtig, aber ich glaube schon dass der OB das Virus ernst nimmt.
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  • M. R.
    Unser OB ist ein intelligenter Mensch, der klug agiert und moderiert. Forderungen, wie Massentests zu unterlassen, wie etwa hier schon kommentiert, sind natürlich Quatsch. Man muss die Situation täglich neu sortieren.
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  • J. K.
    @max2010

    Dem möchte ich im Prinzip beipflichten- mit einer Ausnahme: auch er hat bei den Menschenmassen auf der Brücke weggeschaut, meiner Meinung nach ein großer Fehler!
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  • C. W.
    Je mehr getestet wird, desto genauer kennt man die tatsächliche Inzidenz und die Dunkelziffer wird geringer.
    Interessant wäre allerdings ob die Anzahl der positiven Tests relativ gesehen konstant geblieben, oder angestiegen ist.
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  • M. R.
    Wenn man auf Teufel komm' raus teste, ist das ja wohl logisch, dass der Inzidenzwert derart steigt.
    Warum lässt man das mit den größtenteils unnötigen Massentests nicht sein??
    In anderen Bundesländern (z. B. Baden-Würrtenberg) wird kaum getestet ... und siehe da ... der Inzidenzwert ist, wie gewünscht, niedrig.
    Nirgends wird so (unnötig) viel getestet, wie in Bayern ... und hier ist WÜ Vorreiter.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Es ist also besser, wenn unendeckte Fälle unbemerkt das Virus weiter vreiten und mehr Menschen anstecken können?
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  • T. M.
    Die Frage sollten Sie den verantwortlichen Personen in den Bundesländern die deutlich weniger testen als Bayern.
    Aber wäre es nicht besser die Zahlen in Verbindung mit der Testhäufigkeit zu ermitteln?
    Siehe Kommentar woody weiter oben.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Weder die reine Gesamtzahl, noch die betrachtung der Positivrate ist für sich alleine Aussagekräftig.

    Man muss ALLE zur Verfügung stehenden Erkenntnisse und Ergebnisse in Betracht ziehen und sich nicht einen Wert heraussuchen, der einem gerade am besten gefällt.
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  • M. B.
    Das ist eine Sichtweise a la Trump. Wenn ich im Umkehrschluss nach ihrer Theorie weniger teste ist die Pandemie also vorbei grinsen träumen sie weiter.
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  • R. B.
    Herr Schuchardt hat natürlich völlig recht, die Inzidenz-Werte decken im Prinzip lediglich einen Teil der stets vorhandenen Dunkelziffer auf. Der Wert wird sich in ein paar Wochen stabilisieren.
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  • P. R.
    Ist ja kein Wunder wenn jeder Würzburger zum freiwilligen Test geht obwohl er keinerlei Anzeichen hat und sich lediglich einsch**** und dann zuuuufällig eine Ansteckung festgestellt wird....
    Panikmache schlechthin!
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