Kein Helau, keine Kamelle und keine jubelnden Menschen am Straßenrand. Der Faschingsumzug in Rimpar ist abgesagt – da gibt es kein Rütteln mehr. Rimpars Bürgermeister Bernhard Weidner und der Präsident der RiKaGe (Rimparer-Karnevls-Gesellschaft), Stefan Köller, sahen sich der Aufgabe, den örtlichen Faschingszug und die sich anschließende Hallenfeier zu organisieren, nicht gewachsen. Als Grund nannten sie vor allem die Sicherheitsbedenken.
Doch die Polizei teilt diese Bedenken nicht. Das bestätigt das Polizeipräsidium Unterfranken auf eine Anfrage dieser Redaktion. "Die Behauptung, dass vor allem Sicherheitsbedenken der Polizei zur Absage des Rimparer Faschingszuges geführt hätten, ist für die Polizeiinspektion Würzburg-Land nicht nachvollziehbar", heißt es in der schriftlichen Antwort.
Björn Schmitt, Pressesprecher der Polizei Unterfranken, verweist auf das sich im Jahr 2020 bewährte Sicherheitskonzept. Würde die Gemeinde Rimpar an den getroffenen Vorkehrungen vom vergangenen Umzug festhalten, gäbe es seitens der Polizei keine größeren Ausschreitungen und Randale, wie zuletzt 2019, zu befürchten.
Weidner hält an Absage des Rimparer Faschingumzugs fest
Doch die damit verbundenen zusätzlichen Kosten und Anstrengungen, ein solches Sicherheitskonzept umzusetzen, sind für Rimpars Bürgermeister Weidner zu hoch. Er befürchtet: "Das wäre ein Faschingzug ohne Ende." Denn auch die im Anschluss an den Zug stattfindende Ausklangsfeier der Rimparer-Karnevals-Gesellschaft (RiKaGe) wurde in diesem Jahr abgesagt.
Die Absage der anschließenden Hallenfeier sei vor allem der Grund, warum er sich sorge, dass sich die Ereignisse von 2019 wiederholen könnten. "Einige sind nach dem Faschingzug in allerbester Feierstimmung und haben dann keinen Ort, wo sie hingehen können", sagt er. Und erklärt weiter: "Wir sind ja nicht Würzburg, wo man weiß, dass die Menschen anschließend alle in die Kneipen in der Sanderstraße einkehren", so Weidner.
Dennoch betont Weidner ausdrücklich, sollte sich eine andere Person, Gesellschaft oder ein Verein finden, der oder die den Faschingzug organisieren, mitsamt den nötigen Sicherheitsvorkehrungen, würde er diesem nicht im Weg stehen. "Sie müssen mit Aufwendungen im Höhe von rund 3.000 Euro rechnen, für einen einzigen Faschingszug", gibt Weidner zu bedenken.
Wie Polizeipressesprecher Schmitt erklärt, sei auch in diesem Jahr mit einem "erhöhten überörtlichen Besucherzustrom zu rechnen". Diesem Ansturm sieht sich die Gemeinde Rimpar nicht gewachsen. Der Umzug ist abgesagt – trotz zweijähriger Coronapause. Das bedauert auch Weidner: "Es ist sehr schade, dass es den Umzug in diesem Jahr nicht gibt."