Die Enthemmung feiernder Narren überschritt am Samstag beim Faschingszug in Rimpar (Lkr. Würzburg) ihre Grenzen: Während der Zug sich mit viel "Helau" durch den Ort schlängelte, hatten vor allem die eingesetzten Mitarbeiter des Rettungsdienstes jede Menge Hilfe zu leisten: 20-mal mussten sie – vor allem bei angetrunkenen Narren – helfen. "Ein erklecklicher Teil der Patienten waren bezeichnenderweise minderjährig", sagt Paul Justice, der den Einsatz der Helfer vom Bayerischen Roten Kreuz leitete.
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Situation eskalierte: Angriff auf Rettungsdienst
Sieben Personen mussten in Kliniken gebracht werden – eine bedenkliche Anzahl bei einem Faschingszug dieser Größe in dem Vorort von Würzburg. Dann eskalierte die Situation.
Als die Sanitäter gerade einer Frau helfen wollten, ging ein Zuschauer - offenbar deren Partner - am Straßenrand massiv auf die Helfer los. Laut Paul Justice trat er einem der Helfer in den Bauch. Dann drohte er einem zweiten Helfer den Tod an. Mitarbeiter eines Würzburger Sicherheitsdienstes gingen schützend dazwischen.
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Mehrere Körperverletzungsdelikte
Auf Anfrage bestätigte Pressesprecher Andy Laacke vom Polizeipräsidium Unterfranken am Sonntag: "Der Vorfall hat sich so abgespielt, wie geschildert." Auch seine Kollegen von der Polizei-Inspektion Würzburg-Land hatten beim Rimparer Faschingszug jede Menge Arbeit: Die Polizei registrierte vier Körperverletzungsdelikte und die Sachbeschädigung eines Autos.
Die Attacke auf die Sanitäter wird ein Nachspiel haben: "Wir haben Strafanzeige erstattet", sagte Justice, der Führer der Rotkreuz-Kräfte vor Ort. BRK-Sachgebietsleiter Stefan Dietz bereiten diese Vorkommnisse große Sorgen: "Es ist erschreckend, wie sich einige Mitmenschen gegenüber unseren ehrenamtlichen Sanitätern aufführen. Wir fordern mehr Respekt für unsere Helfer!"
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Scheibe an Bus eingeschlagen
Möglicherweise hat auch ein weiterer Vorgang damit zu tun. Nach Angaben der Polizei schlug ein bisher unbekannter Täter am Samstag gegen 19 Uhr von innen die Seitenscheibe eines Linienbus ein. Der Bus sollte vom Marktplatz in Richtung Hauptbahnhof fahren.
Nach der Tat stieg der Täter aus dem Bus aus und entfernte sich in unbekannte Richtung. Der Schaden beläuft sich auf etwa 500 Euro.
Der Sicherheitsdienst hielt sich auf Anfrage am Sonntag bedeckt über den Vorfall: "Für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Kunden im oft heiklen Bereich von Sicherheitsdienstleistungen ist unsere Verschwiegenheit und die Vertraulichkeit sämtlicher Vorfälle im Rahmen eines Auftrages besonders wichtig!", hieß es. "Daher geben wir generell keinerlei Auskünfte gegenüber Dritten, wenn unsere Auftraggeber dies nicht ausdrücklich wünschen."
Zeugen gesucht
Derzeit werden Zeugen für den Angriff auf die zwei Sanitäter beim Rimparer Faschingszug gesucht, weil die Identität des Angreifers noch nicht feststeht. Wer etwas gesehen hat, sollte sich an die Polizei-Inspektion Würzburg-Land, Telefon (0931) 457-1630 wenden.
Fasching sollte am besten abgeschafft werden.
Das ist nur ein Mosaikstein der zu vielen anderen passt: Auflösung von Demokratien, Folter (Water Boarding) in den USA, Computer-Killerspiele, tätliche Angriffe auf Lehrer, Internet-Mobbing, Autorennen in den Innenstädten mit schwersten Unfällen (zuletzt Niederwerrner Str.), Verkauf der FIFA für 25 Mrd., Abschaffung des Bargelds, Verkauf von Daten, Fingerabdrücke auf dem Personalausweis, ...
Schlimmste Krisen, Kriege, Diktaturen, Progrome, etc. gab es schon immer. Aber die Welt hat im 21. Jahrhundert ein anderes Gschmäckle bekommen - das durchdringt leider auch die unterfränkische Provinz! In den 20er Jahren war Babylon nur in Berlin oder ähnlichen Orten. Aber im Ggs. zu früher findet man heute keinen Rückzugsort mehr - das ist das Schlimme! Es ist Gleichschaltung auf neue Art!
Manchmal fragt man sich ja schon, wie weit man sich von der Realität entfernen kann.
Unter den über 140 Aufnahmen vom Faschingszug in Rimpar sind einige besonders "eindrucksvolle", die ohne Worte die kritischen Kommentare belegen. Gezeigt wird da, besonders eindrucksvoll, wie ein junger Mann von einem Kumpel mit geöffnetem Mund aus einer Flasche mit Hochprozentigem abgefüllt wird. Eine, seit vielen Jahren auf dem Höhepunkt des voll-laufen-lassens immer wieder mal diskutierte Antwort auf diese Form des lustig-seins wäre, dass stark alkoholisierten "Patienten" die Ernüchterung unter ärztlicher Aufsicht anschließend in Rechnung gestellt und nicht auf die Krankenversicherten verteilt wird. Anmerkung zu Rimpar: Es waren offensichtlich auch viele junge Leute mit Mineralwasser und alkoholfreien Getränken unterwegs, aber die anderen haben wieder mal den Faschingszug "in Verruf" gebracht.
Es gibt aber auch 99,9 % die anständig, fröhlich den Zug genossen! Einen solchen Idioten greift man sich halt heraus und verdammt die ganze Veranstaltung!
Das ist doch auch verkehrt! Oder?
Der besagte Idiot wo auf die Sanitäter losgegangen ist, hätte doch auch in einen Kinderwagen gespuckt. Da fehlt es halt weit am "Hirn"! Wenn kein Faschingszug ist, wäre er da genauso aufgefallen! Nur die Härte des gesamten Strafregisters kann denen ein "Einsinnen" bringen!