Es soll Großes geschehen in der Äußeren Pleich zwischen Hauptbahnhof, Ringpark, Veitshöcheimer Straße und der Bahntrasse in den kommenden Jahren. Die Würzburger Beethovengruppe will neben dem Posthochhaus auf der Fläche der Posthallen das Bismarckquartier bauen, mit Hotels, Nahversorgung und Büros und Wohnungen für 2000 Menschen.
Aus der Frankenhalle an der Veitshöchheimer Straße soll tagsüber eine Markthalle und am Abend ein Kulturzentrum werden. Im Bereich der früheren Stallungen werden nach derzeitiger Planung Wohnungen auf bis zu sieben Stockwerken entstehen. Initiator ist auch hier die Beethovvengruppe. Und zwischendrin auf dem Areal des früheren Überlandwerk-Hochhauses entlang der Bismarckstraße will die Ten-Brinke-Entwicklungs-GmbH 250 Wohnungen samt einer Kindertagesstätte bauen.
Wo Menschen wohnen und arbeiten, hat dies Verkehr zu Folge
Aber: Wo Menschen wohnen und arbeiten, hat dies Verkehr zu Folge. Und auch wenn alleine die Beethovengruppe rund 1700 Stellplätze in Tiefgaragen unterbringen will: Der Verkehr im Quartier zwischen Ringpark und Bahnlinien wird sich vervielfachen.
Deshalb soll es ein Verkehrsgutachten für die Äußere Pleich geben, das die Beethovengruppe und die Stadt zugesagt haben, und ohne das dort nicht gebaut werden darf. Dies hatte unter anderem Stadtbaurat Benjamin Schneider bei einem Ortstermin der CSU-Stadtratsfraktion im Juli vergangenen Jahres versichert. "Das Gutachten ist in vollem Gang", sagt Rathaussprecher Christian Weiß auf Anfrage dieser Redaktion. "Da sind wir mitten im Verfahren, derzeit warten wir auf die Rückmeldungen der Träger des ÖPNV." Wann es abgeschlossen sein wird, kann der Rathaussprecher derzeit aber nicht sagen.
Nicht so lange warten will die Bürgerinitiative Ringpark in Gefahr (BI) und hat ihre Wünsche für die Äußere Pleich jetzt mitgeteilt: Der wohl am weitesten gehende Vorschlag betrifft die Veitshöchheimer Straße. Sie soll auf zwei Fahrspuren zurückgebaut werden. Auf den frei werdenden Flächen stellen sich die Mitglieder der BI Fahrradwege in beide Richtungen vor. Zudem soll entlang der Straße eine doppelseitige Baumallee gepflanzt werden, durch die die Kulturquartiere auf beiden Seiten der Straße nicht nur optisch näher zusammen rücken würden, heißt es in dem Konzept.
Auch sollen im Quartier keine Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen mehr zugelassen sein. Ausnahmen bilden ÖPNV, Notdienste, Bewohner, Lieferdienste und Nahversorger. Das Oberflächenparken soll reduziert werden zusammen mit einer Abschaffung des kostenlosen Dauerparkens. Stattdessen soll das Parkhaus an der Brücke zur Deutschen Einheit erweitert und begrünt werden und überwiegend dem Anwohnerparken zur Verfügung stehen, so die Wünsche der BI.
Die Mobilitätsangebote sollen außer durch den ÖPNV auch weiter ergänzt werden
Die Mobilitätsangebote sollen außer durch den ÖPNV auch durch Leihautos, Leihfahrräder und Leihlastenräder, sowie Lademöglichkeiten für Elektromobilität, sichere und wetterfeste Fahrradstellplätze erweitert und durch attraktive Einsteiger-Angebote für den ÖPNV ergänzt werden. Apropos ÖPNV: Da setzt die BI auf einen interfraktionellen Antrag vom Juli dieses Jahres im "Interkommunalen Ausschuss Stadt.Land.Wue". Dieser hatte die "Brechung" von Buslinien aus dem Landkreis an Straßenbahnhaltestellen am Stadtrand zum Inhalt.
Konkret geht es dabei eigentlich um fünf Anträge, die den Umbau der Haltestellen Bürgerbräu, Königsberger Straße und Wörthstraße zu Umstiegshaltestellen mit Aufstellplätzen für Busse, Fahrradparkplätzen und Car-Sharing-Parkplätzen sowie - wo möglich - P&R-Parkplätzen beinhalten. Außerdem wünscht man sich in der Folge andere Taktzeiten der Straßenbahnen und Busse. Damals wurde die Weiterverfolgung des Antrags beschlossen.
Die nächste Sitzung des Ausschusses findet noch vor Weihnachten statt
Das nächste Mal trifft sich dieser Ausschuss zu seiner öffentlichen Sitzung am Mittwoch, 16. Dezember, ab 16 Uhr im Panoramasaal des Congress Centrums in der Pleichertorstraße. Die inhaltliche Behandlung dieses Antrages steht dann auf der Tagesordnung. Laut Rathaussprecher Christian Weiß soll es einen Bericht zum Antrag geben.
Straßen zu, Parkplätze weg, Autos raus.
Vielleicht wird damit endlich der Mietpreisexplosion Einhalt geboten...
Sarkasmus beiseite: ich werde immer das Gefühl nicht los, die politische Ebene und die Verwaltung der Stadt WÜ müssten (auf jeden Fall in verkehrspolitischer Hinsicht) zu den mit ihren Aufgaben überfordertsten in ganz Deutschland gehören... oder machen die das mit Absicht, um Leute zu vergraulen und sich damit das Leben so l0cker wie möglich?
Aber: wenn ich mein Auto stehen lassen soll um mit Rad oder ÖPNV zu fahren, benötige ich: EINEN PARKPLATZ! Und da sieht es in den meisten Wohnvierteln mit Mehrfamilienhäusern bzw. Mietwohnungen (Äussere Pleich, Frauenland, Sanderau etc.) schon jetzt zappenduster aus.
Die Stadt kassiert ganz gut bei der Stellplatzablöse und den Anwohnerausweisen und dann noch ein drittes Mal beim Strafzettelverteilen, weil einfach zu wenig Stellplätze vorhanden sind. Noch schlimmer: bei großen Bauvorhaben kommt man dem Investor sogar noch maximal entgegen, indem man die Stellplatzvorgabe zusammenstreicht weil man eben mal annimmt, daß die Studenten, die dort (vielleicht) wohnen werden, eh kein Auto haben werden...
Alternativ könnte man die Allee bis Veitshöchheim weiterbauen, die vierspurige Bundesstraße 27 bietet sich geradezu an. Ebenso mit der Leistenstraße und der Schweinfurter Straße verfahren, B8 nach Kitzingen, B19 in beiden Richtungen.....hab ich noch was vergessen?
Im gesamten Stadtgebiet werden alle Einfall bzw. Ausfallstraßen auf eine Fahrspur zurück gebaut und der Umleitungs bzw. Ausweichverkehr wird dann durch Ihre Straße geführt, dort, wo sie wohnen.
Mal sehen, wer dann Schnappatmung bekommt.
Verklärter kann Ihr Kommentar nicht sein.
dürfte bei entsprechender Konkurrenz das beste Mittel sein, den betreffenden Ort totzukriegen, und diejenigen, die sich das warum auch immer antun müssen (s. u.), werden umso aggressiver. Damit ist nichts gewonnen.
Das Einzige, was mMn wirklich helfen würde, wäre, die Alternativen wirklich attraktiv zu machen (s. z. B. "Karlsruher Modell"). Davon aber sind wir hier leider Lichtjahre entfernt, Besserung nicht in Aussicht, dafür muss mit Verschlimmbesserungen jederzeit gerechnet werden.
P.S.: ich pendle mit dem ÖPNV nach WÜ, weil das für mich hinreichend attraktiv ist. Andere Leute/ schlechter zu Fuß, mehr zu tragen, verschiedene Ziele im Stadtgebiet, sehen das vmtl. deutlich anders. Und ehrlich gesagt kann ich zwar nicht alle, aber sicher viele davon sehr gut verstehen, denn der ÖPNV im Großraum WÜ ist einfach teuer, nicht aufeinander abgestimmt und oft genug eine Zumutung.
Das kann man gar nicht kommentieren ...
Ich bin ja durchaus dafür, dass der unnötige Autoverkehr reduziert wird, aber mit der Betonung auf UNNÖTIG.
Es kann einfach nicht jeder mit dem Fahrrad fahren oder mal eben die Bahn nehmen, da können sich die Befürworter einer autofreien Innenstadt noch so sehr auf den Kopf stellen. (Ganz abgesehen davon, dass es an jeglichen Pendlerparkplätzen am Stadtrand fehlt!)
Und wenn man die Veitshöchheimer Straße derartig verschmälert (sieht ja hübsch aus, keine Frage!) gibt es schlicht und einfach jeden Tag dort den ultimativen Verkehrstod.
Liebe Verkehrs-"Verschönerer", bleibt doch mal in der Realität!
Menschen die sonst keine Aufmerksamkeit bekommen....
Ist das so schwer zu begreifen, dass egal wieviele Straßenbahnen oder Omnibusse noch fahren, es immer einen Bedarf an Individualität durch PKW geben wird.
Verbanne ich den Verkehr an der einen Stelle produziere ich Chaos an anderer, oder sollen alle PKW dann durch die Frankfurter Straße fahren ?
Miteinander wäre besser als diese ständige Besserwisserei.