Sie beschäftigt die Stadtgesellschaft schon lange, die seit 1999 fast ungenutze Frankenhalle in der Veitshöchheimer Straße. Zuletzt als gelegentlicher Ausstellungsort genutzt und 2013 als Ausweichspielort während der Sanierung des Mainfrankentheaters gehandelt, soll die frühere Viehauktionshalle jetzt an die Würzburger Beethovengruppe verkauft werden. Diese hatte sich im Dezember 2018 im Rahmen eines Investorenangebotsverfahrens gegen weitere Mitbewerber durchgesetzt.
Die Immoblienentwickler wollen die denkmalgeschützte Halle sanieren, um sie tagsüber als Markthalle und abends für Veranstaltungen zu nutzen. Dahinter sollen zukünftig zwei vier- bis siebengeschossige Neubauten mit 120 Wohnungen entstehen, wovon die Hälfte als Sozialwohnungen geplant sind. Den Kopfbau des gut 100 Jahre alten Bauwerks möchte man abreißen und durch einen freien Platz mit Bäumen ersetzen.
Nun schlagen die Bürgerinitiative Ringpark in Gefahr (BI) und der Arbeitskreis Denkmalschutz Würzburg (AK) Alarm. Nach deren Infos soll der Verkauf der Halle bereits am kommenden Donnerstag im nichtöffentlichen Teil des wegen der Corona-Krise als Ferienausschuss tagenden Stadtrats beschlossen werden. Und zwar unter anderem ohne eine Beurteilung der Planung in der Stadtbildkommission und den Stadtheimatpfleger und auch ohne Sicherung der späteren Durchsetzbarkeit des von Oberbürgermeister Christian Schuchardt mehrfach als vorrangig zugesagten „Gesamtverkehrskonzeptes Pleich“, beklagen sie.
"Wir finden, dass das ohne große Not im Augenblick ist und da ja nur ein Notausschuss tagt, finden wir das reichlich fragwürdig, dass man das jetzt einfach durchzieht", sagt Manfred Neuner von der BI. "Es sollte ja zuerst eine Gesamtverkehrsplanung für das ganze Areal vorliegen. Deren Fehlen hätten auch die Investoren selbst bemängelt. "Es fehlt nach wie vor ein echtes Mobilitätskonzept, das in die Zukunft weist. Die Beethoven-Gruppe plant ja zudem, dass der Kopfbau abgerissen wird und ein Grünfläche entsteht, was wir ebenfalls ablehnen", sagt er.
Dem Arbeitskreis Denkmalschutz seien zudem Vorwürfe bekannt, dass die Ausschreibung nicht EU-konform vorgenommen wurde, da ein der Stadt bekanntes Schadgutachten mit der Ausschreibung nicht veröffentlicht wurde, heißt es in der Stellungnahme des AK. Einigen der Bewerber sei dieses Gutachten jedoch bekannt gewesen, so dass diese ein anderes finanzielles Gebot abgegeben hätten. Deswegen stünden laut AK Schadensersatzansprüche in Millionen Höhe im Raum und sollten vor einer Veräußerung im Stadtrat diskutiert werden.
Beethovengruppe konzentriert sich erst einmal auf den Wohnungsbau
"Das ist doch alles schon entschieden", sagt Niko Rotschedl, Geschäftsführer der Beethovengruppe. "Es gab eine Konzeptausschreibung und auf Basis der vorgestellten Konzepte hat der Stadtrat seine Entscheidung getroffen", weiß er. Alles andere werde im Baugenehmigungsverfahren geklärt.
"Auf das Verkehrskonzept warten wir, aber nicht wegen der Frankenhalle, sondern wegen des Bismarckquartiers und dem E.on-Gelände", fährt er fort. "Wir konzentrieren uns jetzt aber erst einmal auf den Wohnungsbau im hinteren Teil, und der ist auch bei der vorhandenen Verkehrssituatioin abwickelbar. Wir wollen das Projekt ja nicht bis zum St. Nimmerleinstag verschleppen." Auch das vom Arbeitskreis angesprochene Gutachten habe man mittlerweile erhalten. "Das sind zusätzliche Entsorgungskosten, wir halten aber weiterhin an dem Projekt fest", sagt Rotschedl.
Ein reiner Verkaufsbeschluss ohne Projektbezug
Da Grundstücksverkäufe nichtöffentlich behandelt werden müssten, sei der Beschluss für die nichtöffentliche Sitzung am Donnerstag vorgesehen, heißt es aus dem Rathaus. Dabei handele es sich um einen reinen Verkaufsbeschluss ohne Projektbezug, so Rathaussprecher Christian Weiß weiter.
Die Vorlage sei bereits vor der Einführung des Ferien-/Notausschusses erstellt worden. Der Beschluss sei ja ursprünglich auch für den Hauptausschuss am 26. März, wie auch die Sitzung des Stadtrates an diesem Donnerstag vorgesehen gewesen. Dieses werde nun durch eine Beschlussfassung im Ferien-/Notausschuss ersetzt. Dieser habe dieselbe Kompetenz wie ein Stadtrat und stelle sicher, dass auch trotz Corona-Krise wichtige Planungsverfahren weiterlaufen könnten.
Die von den Bürgerinitiativen geforderten Gutachten und Beratungen seien im Anschluss an den Verkauf Bestandteil des Bauverfahrens, heißt es aus dem Rathaus weiter. Auch die Beteiligung des Stadtheimatpflegers, der Stadtbildkommission und die Fragen der verkehrlichen Erschließung sollen dabei gewahrt und beantwortet werden, schreibt Weiß.
Bürgerinitiativen machen durchaus häufig konkrete Vorschläge und würden finanzielle, ideelle und soziale Verantwortung tragen, aber für die Kommunen ist es nun mal so viel einfacher an einen Investoren zu verkaufen. So macht man das so, wie man das schon immer macht und wundert sich dann hinterher warum sich nichts verändert 🤔
Erstens ist "das Dinge" nicht unbedingt häßlich, da kann man nämlich auch etwas draus machen - wenn man nur wll - und zweitens ist es wohl ein ziemlich hirnflacher Beitrag, vorzuschlagen, die BI solle die Frankenhalle kaufen.
Die BI besteht aus Bürgern, und die haben in den seltensten Fällen soviel Taschengeld, um ein Bauvorhaben dieser Größe zu stemmen. Und das wissen auch Sie. Das Ding mußüberhaupt und gar nicht weg und gewisse, im Artikel lobenswerterweise publik gemachte, Vorwürfe sollten erst einmal geklärt werden, bevor ein Geschmäckle aufkommt.
Ein chinesisches Sprichwort sagt: "Wenn Du in Eile bist nimm einen Umweg." Warum wohl? Damit keine unvernünftige Entscheidung getroffen wird ...
Das mit den Tricks gehört ja wohl eher zur anderen Seite!
Derartige Beschlüsse und Entscheidungen werden gerne gefällt, wenn die Öffentlichkeit entweder schwer mit anderen Dingen beschäftigt ist oder sich in den Sommerferien befindet. Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt...
Und überhaupt, wer steckt denn eigentlich hinter der Beethoven-Gruppe, die so rührig einkauft? Wenn sich in WÜ Projekte oder deren Bauträger mit Namen schmücken müssen, die sie sich ausgeliehen haben wobei deren Träger sich nicht mehr wehren können - kommt meist nichts Gutes dabei raus, siehe Petrini (der Arme!) und Marktplatz!
Zusätzlich zur Dampfwaschanstalt werden dort einige 4-stöckige Wohnhäuser gebaut mit Tiefgarage, Einfahrt in direkter Nähe zur Grundschule in einer Spielstraße. So nebenbei wurde dort eine kleine Grünanlage platt gemacht. Soviel zum „lebenswerten“ Würzburg.
ist bald vorbei... !!
Jetzt ist die alte "Holzwurm-Halle" so lange ( Jahrelang ) ungenutzt geblieben. Da kommt es auf 1 Monat auch nicht mehr an. Im neu gewählten Ratsgremium gibt es jede Menge kluge.r BürgerInnen, die etwas für die Zukunft entscheiden wollen. Daher
sollte diese Angelegenheit ( geruchsbelastete Aktion ) "verschoben" werden. Alles Neu macht der Mai !" und der " St. Nimmerleinstag " ist dann GESUND vorbei.
Das wäre nur anständig.
Sie machen aus einer Mücke einen Elefanten.
"Das ist doch alles schon entschieden."
Also bitte nicht irritieren lassen, liebe Stadt.
etwas zu verkaufen hat, dann ..... geht das " allen Bürgern von WÜ " etwas an.
Vertreten durch den neuen Stadtrat (50)......... !!! So sollte es sein.........das ist die
Zukunft für 6 Jahre und nicht die Bahre.
Und die grundsätzliche Entscheidung ist schon 2018 gefallen. Es gibt also keine Grundsatzentscheidung zu treffen.