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Würzburg
Warum es Streit um den Verkauf der Frankenhalle gibt
Der Verkauf der Frankenhalle steht an diesem Donnerstag auf der nichtöffentlichen Tagesordnung des Stadtrates. Das wird kritisiert. Laut Stadt und Investor unberechtigt.
Die Frankenhalle in der Äußeren Pleich: Der Stadtrat soll am Donnerstag dem Verkauf zustimmen. Die BI Ringpark in Gefahr und der Arbeitskreis Denkmalschutz Würzburg kritisieren das Vorgehen der Verwaltung.
Foto: Daniel Peter | Die Frankenhalle in der Äußeren Pleich: Der Stadtrat soll am Donnerstag dem Verkauf zustimmen. Die BI Ringpark in Gefahr und der Arbeitskreis Denkmalschutz Würzburg kritisieren das Vorgehen der Verwaltung.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:17 Uhr

Sie beschäftigt die Stadtgesellschaft schon lange, die seit 1999 fast ungenutze Frankenhalle in der Veitshöchheimer Straße. Zuletzt als gelegentlicher Ausstellungsort genutzt und 2013 als Ausweichspielort während der Sanierung des Mainfrankentheaters gehandelt, soll die frühere Viehauktionshalle jetzt an die Würzburger Beethovengruppe verkauft werden. Diese hatte sich im Dezember 2018 im Rahmen eines Investorenangebotsverfahrens gegen weitere Mitbewerber durchgesetzt.

"Es fehlt nach wie vor ein echtes Mobilitätskonzept."
Manfred Neuner - Ringpark in Gefahr

Die Immoblienentwickler wollen die denkmalgeschützte Halle sanieren, um sie tagsüber als Markthalle und abends für Veranstaltungen zu nutzen. Dahinter sollen zukünftig zwei vier- bis siebengeschossige Neubauten mit 120 Wohnungen entstehen, wovon die Hälfte als Sozialwohnungen geplant sind. Den Kopfbau des gut 100 Jahre alten Bauwerks möchte man abreißen und durch einen freien Platz mit Bäumen ersetzen.

Anstelle der ehemaligen Stallungen hinter der Viehmarkthalle sollen Wohnungen entstehen.
Foto: Daniel Peter | Anstelle der ehemaligen Stallungen hinter der Viehmarkthalle sollen Wohnungen entstehen.

Nun schlagen die Bürgerinitiative Ringpark in Gefahr (BI) und der Arbeitskreis Denkmalschutz Würzburg (AK) Alarm. Nach deren Infos soll der Verkauf der Halle bereits am kommenden Donnerstag im nichtöffentlichen Teil des wegen der Corona-Krise als Ferienausschuss tagenden Stadtrats beschlossen werden.  Und zwar unter anderem ohne eine Beurteilung der Planung in der Stadtbildkommission und den Stadtheimatpfleger und auch ohne Sicherung der späteren Durchsetzbarkeit des von Oberbürgermeister Christian Schuchardt mehrfach als vorrangig zugesagten „Gesamtverkehrskonzeptes Pleich“, beklagen sie. 

"Wir finden, dass das ohne große Not im Augenblick ist."
Manfred Neuner, Bürgerinitiative Ringpark in Gefahr

"Wir finden, dass das ohne große Not im Augenblick ist und da ja nur ein Notausschuss tagt, finden wir das reichlich fragwürdig, dass man das jetzt einfach durchzieht", sagt Manfred Neuner von der BI. "Es sollte ja zuerst eine Gesamtverkehrsplanung für das ganze Areal vorliegen. Deren Fehlen hätten auch die Investoren selbst bemängelt. "Es fehlt nach wie vor ein echtes Mobilitätskonzept, das in die Zukunft weist. Die Beethoven-Gruppe plant ja zudem, dass der Kopfbau abgerissen wird und ein Grünfläche entsteht, was wir ebenfalls ablehnen", sagt er.

Dem Arbeitskreis Denkmalschutz seien zudem Vorwürfe bekannt, dass die Ausschreibung nicht EU-konform vorgenommen wurde, da ein der Stadt bekanntes Schadgutachten mit der Ausschreibung nicht veröffentlicht wurde, heißt es in der Stellungnahme des AK. Einigen der Bewerber sei dieses Gutachten jedoch bekannt gewesen, so dass diese ein anderes finanzielles Gebot abgegeben hätten. Deswegen stünden laut AK Schadensersatzansprüche in Millionen Höhe im Raum und sollten vor einer Veräußerung im Stadtrat diskutiert werden.

Beethovengruppe konzentriert sich erst einmal auf den Wohnungsbau

"Das ist doch alles schon entschieden", sagt Niko Rotschedl, Geschäftsführer der Beethovengruppe. "Es gab eine Konzeptausschreibung und auf Basis der vorgestellten Konzepte hat der Stadtrat seine Entscheidung getroffen", weiß er. Alles andere werde im Baugenehmigungsverfahren geklärt.

"Auf das Verkehrskonzept warten wir, aber nicht  wegen der Frankenhalle, sondern wegen des Bismarckquartiers und dem E.on-Gelände", fährt er fort. "Wir konzentrieren uns jetzt aber erst einmal auf den  Wohnungsbau im hinteren Teil, und der ist auch bei der vorhandenen Verkehrssituatioin abwickelbar. Wir wollen das Projekt ja nicht bis zum St. Nimmerleinstag verschleppen." Auch das vom Arbeitskreis angesprochene Gutachten habe man mittlerweile erhalten.  "Das sind zusätzliche Entsorgungskosten, wir halten aber weiterhin an dem Projekt fest", sagt Rotschedl.

Ein reiner Verkaufsbeschluss ohne Projektbezug

Da Grundstücksverkäufe nichtöffentlich behandelt werden müssten, sei der Beschluss für die nichtöffentliche Sitzung am Donnerstag vorgesehen, heißt es aus dem Rathaus. Dabei handele es sich um einen reinen Verkaufsbeschluss ohne Projektbezug, so Rathaussprecher Christian Weiß weiter.

Die Vorlage sei bereits vor der Einführung des Ferien-/Notausschusses erstellt worden. Der Beschluss sei ja ursprünglich auch für den Hauptausschuss am 26. März, wie auch die Sitzung des Stadtrates an diesem Donnerstag vorgesehen gewesen. Dieses werde nun durch eine Beschlussfassung im Ferien-/Notausschuss ersetzt. Dieser habe dieselbe Kompetenz wie ein Stadtrat und stelle sicher, dass auch trotz Corona-Krise wichtige Planungsverfahren weiterlaufen könnten.

Die von den Bürgerinitiativen geforderten Gutachten und Beratungen seien im Anschluss an den Verkauf Bestandteil des Bauverfahrens, heißt es aus dem Rathaus weiter. Auch die Beteiligung des Stadtheimatpflegers, der Stadtbildkommission und die Fragen der verkehrlichen Erschließung sollen dabei gewahrt und beantwortet werden, schreibt Weiß. 

 
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  • k.a.braun@web.de
    Es ist ein Unding, dass die Stadt immer wieder mit fragwürdigen Entscheidungen und Prozeduren durchkommt! Das Konzept "tagsüber Markthalle, abends Veranstaltungen" ist mit dem vorliegenden Plan kaum sinnvoll zu realisieren und Augenwischerei angesichts des dringenden Bedarfs an zusätzlichen Kulturräumen in der Stadt. Dass jetzt ausgerechnet während der Coronakrise die Sache dingfest gemacht werden soll, wirft kein gutes Licht auf den Stadtrat!
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  • biene269@yahoo.de
    Da geht es nicht um ein „altes Ding“, sondern um wertvollen kommunalen Baugrund!
    Bürgerinitiativen machen durchaus häufig konkrete Vorschläge und würden finanzielle, ideelle und soziale Verantwortung tragen, aber für die Kommunen ist es nun mal so viel einfacher an einen Investoren zu verkaufen. So macht man das so, wie man das schon immer macht und wundert sich dann hinterher warum sich nichts verändert 🤔
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  • info@softrie.de
    Ach Leute. Wer will denn das hässliche Dinge wirklich retten? Wieso gibt es von Solchen BI nie den Vorschlag, dass sie solche Projekte kaufen und pflegen. Es wird immer nur ein Schrei nach öffentlicher Verwaltung laut. Sollen solche BI doch selbst mal Geld in die Hand nehmen. Das Ding muss weg.
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  • kej0018@aol.com
    @max2010
    Erstens ist "das Dinge" nicht unbedingt häßlich, da kann man nämlich auch etwas draus machen - wenn man nur wll - und zweitens ist es wohl ein ziemlich hirnflacher Beitrag, vorzuschlagen, die BI solle die Frankenhalle kaufen.
    Die BI besteht aus Bürgern, und die haben in den seltensten Fällen soviel Taschengeld, um ein Bauvorhaben dieser Größe zu stemmen. Und das wissen auch Sie. Das Ding mußüberhaupt und gar nicht weg und gewisse, im Artikel lobenswerterweise publik gemachte, Vorwürfe sollten erst einmal geklärt werden, bevor ein Geschmäckle aufkommt.
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  • biene269@yahoo.de
    auch der Landkreis Main-Spessart hat das ehemalige Krankenhaus in Karlstadt mehr oder weniger an die Beethovengruppe verschenkt. Es ist traurig, dass die Landkreise und Städte nicht selbst Wohnungsbau in die Hand nehmen und dadurch Einfluss auf Miethöhen und Nutzung behalten... nur so könnte sich der Wohnungsmarkt endlich entspannen und bezahlbarer Wohnraum für ALLE entstehen...
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  • Cui bono? Ein Schelm wer böses dabei denkt? Hat es da jemand eilig? Mir hat man beigebracht "Eile mit Weile" ...

    Ein chinesisches Sprichwort sagt: "Wenn Du in Eile bist nimm einen Umweg." Warum wohl? Damit keine unvernünftige Entscheidung getroffen wird ...
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  • sepele
    Die Entscheidung ist doch längst gefallen. Lassen sie sich von der BI nicht verwirren. Die versucht nur, mit diesem Trick den Verkauf und die Entwicklung dort zu verhindern.
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  • kej0018@aol.com
    @sepele

    Das mit den Tricks gehört ja wohl eher zur anderen Seite!

    Derartige Beschlüsse und Entscheidungen werden gerne gefällt, wenn die Öffentlichkeit entweder schwer mit anderen Dingen beschäftigt ist oder sich in den Sommerferien befindet. Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt...
    Und überhaupt, wer steckt denn eigentlich hinter der Beethoven-Gruppe, die so rührig einkauft? Wenn sich in WÜ Projekte oder deren Bauträger mit Namen schmücken müssen, die sie sich ausgeliehen haben wobei deren Träger sich nicht mehr wehren können - kommt meist nichts Gutes dabei raus, siehe Petrini (der Arme!) und Marktplatz!
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  • barbara.humm@gmx.de
    Na, wenn die Beethoven-Gruppe ruft, dann sprintet die Stadt... die kriegen doch momentan alles, was die Stadt zu verkaufen hat... siehe auch die Alte Dampfwaschanstalt in der Zellerau. Da hat man vorher auch nichts gehört!
    Zusätzlich zur Dampfwaschanstalt werden dort einige 4-stöckige Wohnhäuser gebaut mit Tiefgarage, Einfahrt in direkter Nähe zur Grundschule in einer Spielstraße. So nebenbei wurde dort eine kleine Grünanlage platt gemacht. Soviel zum „lebenswerten“ Würzburg.
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  • reutjo
    " St. Nimmerleinstag ".......! ?

    ist bald vorbei... !!

    Jetzt ist die alte "Holzwurm-Halle" so lange ( Jahrelang ) ungenutzt geblieben. Da kommt es auf 1 Monat auch nicht mehr an. Im neu gewählten Ratsgremium gibt es jede Menge kluge.r BürgerInnen, die etwas für die Zukunft entscheiden wollen. Daher
    sollte diese Angelegenheit ( geruchsbelastete Aktion ) "verschoben" werden. Alles Neu macht der Mai !" und der " St. Nimmerleinstag " ist dann GESUND vorbei.
    Das wäre nur anständig.
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  • sepele
    Die Entscheidung ist doch längst gefallen! Es geht nur um die Abwicklung des Verkaufs.

    Sie machen aus einer Mücke einen Elefanten.
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  • sepele
    Herr Rothschedl von der Beethovengruppe sagt zu der Aufgeregtheit der Bürgerinitiativen alles notwendige:

    "Das ist doch alles schon entschieden."

    Also bitte nicht irritieren lassen, liebe Stadt.
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  • reutjo
    wenn die Stadt ... @ "sepele....

    etwas zu verkaufen hat, dann ..... geht das " allen Bürgern von WÜ " etwas an.
    Vertreten durch den neuen Stadtrat (50)......... !!! So sollte es sein.........das ist die
    Zukunft für 6 Jahre und nicht die Bahre.
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  • sepele
    Sie sind scheinbar nicht richtig informiert: Grundstücksgeschäfte werden und müssen grundsätzlich in nicht öffentlicher Sitzung gefällt werden. Das sollte man schon wissen, bevor man hier kritisiert.

    Und die grundsätzliche Entscheidung ist schon 2018 gefallen. Es gibt also keine Grundsatzentscheidung zu treffen.
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