Es geht weiter voran mit dem künftigen Bismarckquartier westlich des Hauptbahnhofs auf dem Gelände der Posthalle. Wie bereits berichtet, sollen dort zwei Hotels mit 250 bis 350 Zimmern, 300 bis 400 Zwei- bis Vierzimmerwohnungen sowie 14 000 Quadratmeter Büroflächen entstehen. In einer Tiefgarage entstehen 1000 Stellplätze für die Nutzer des Areals. Im Untergeschoss der Posthalle sind jetzt bis Freitag, 19. Januar, die Entwürfe der 14 Planungsbüros zu sehen, die sich an dem städtebaulichen Realisierungswettbewerb für das neue Wohn- und Gewerbegebiet neben dem Bahnhof beteiligt hatten.
Das Büro Rapp aus Amsterdam und Baumschlager Eberle Architekten aus Lustenau hatten nach Meinung der Jury die vorgegeben Parameter am besten umgesetzt. Ihre Vertreter erhielten bei der Eröffnung die beiden ersten Preise aus der Hand von Oberbürgermeister Christian Schuchardt.
Auf den Entwürfen der beiden Planungsbüros basierend sollen nun die Planungen für das 3,35 Hektar große Areal zu Füßen des Würzburger Steins weiter geführt werden, erläuterte Alexander Weigand, einer der beiden Geschäftsführer der Beethovengruppe, der das Areal gehört. Entstehen soll laut Weigand ein hochwertiges Quartier mit großzügigen Grünflächen. Die Investitionssumme bezifferte sein Kollege Niko Rothschedl am Rande der Veranstaltung auf rund 300 Millionen Euro.
Bis 2025 wird auch das Posthochhaus komplett saniert
Das Bebauungsplanverfahren soll Anfang kommenden Jahres starten. Mit Beginn der Bauarbeiten rechnet Weigand Ende 2020, Anfang 2021. Bis 2023 sollen die Neubauten fertig sein, bis zum Jahr 2025 wird auch das Posthochhaus komplett saniert. Mitglieder der Jury waren OB Christian Schuchardt, Stadtbaurat Christian Baumgart, Architekten, Stadtplaner und Stadtratsmitglieder sowie die beiden Geschäftsführer der Beethovengruppe, Alexander Weigand und Niko Rotschedl.
OB Schuchardt betonte in seiner Begrüßung die historische Lage der Stadt mit ihrer topografischen Besonderheit der Kessellage begrenze auf natürliche Weise eine weitere ungehinderte Ausdehnung. Wer also einschneidende Veränderungen in Natur und Umwelt vermeiden wolle, für den sei nur Nachverdichtung und Umnutzung von Arealen eine echte Alternative. „Die leichten Projekte sind alle schon gebaut“, so Schuchardt. Und so begrüßte er, dass wie in diesem Fall, auch eine wachsende Anzahl von Investoren gemeinsam mit der Stadt nach den besten Lösungen suchen würden. „Der Wettbewerb ist und bleibt dabei das geeignetste Instrument“, so der OB.
Die Gebäudehöhen müssen noch reduziert werden
Jedoch, so der OB weiter, müssten die Wettbewerbsergebnisse noch konkretisiert werden. Vor allem die Gebäudehöhen müssten noch reduziert werden, um eine Akzeptanz in der Bürgerschaft zu erreichen. Aber mit der Ausstellung könne die Öffentlichkeit jetzt schon einen Blick in die „Werkstatt“ werfen.
Die klassische Blockrandbebauung der Entwürfe bilde die Grundlage für die weitere Entwicklung der Planungen, sagte Prof. Kunibert Wachten, der Vorsitzender des Preisgerichtes war. Es sei beileibe nicht selbstverständlich, dass sich private Bauherren einem so ambitionierten Wettbewerb stellten. Auf den ersten Blick biete der Standort viele Vorzüge, auf den zweiten aber auch viele Einschränkungen. Dazu zähle vor allem die Lärmsituation zwischen Bahn, Buslinien in der Bismarckstraße und dem Autoverkehr. „Hier entstehen attraktive Räume“, zeigte sich Wachten dennoch zuversichtlich.
Am Bürgerentscheid im Jahr 2006 gescheitert
Vorheriger Besitzer war der mfi-Nachfolger Unibail-Rodamco. Die ursprünglichen Pläne des Essener Immobilienentwicklers mfi, dort ein Einkaufszentrum zu errichten, waren nicht zuletzt durch einen Bürgerentscheid im Jahr 2006 gescheitert. In der Zwischenzeit war die Posthalle als Veranstaltungsort und Kreativzentrum genutzt worden. Die Zukunft der derzeitigen Nutzer ist noch ungeklärt.
Die Ausstellung ist vom Post-Parkplatz an der Bismarckstraße her zugänglich. Geöffnet ist sie montags bis freitags von 16 bis 18 Uhr, am Sonntag, 14. Januar, von 13 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Pseudo-Bauhaus ist ja fast noch schöngeredet, mich erinnert dieser Un-Stil eher an Mussolini, Beispiel EUR in Rom...
... und ich wette auch hier: Es geht nix - weil in Würzburg schon seit 30 Jahren Visionen fehlen und nix (mehr) vorwärts geht; man muss ja direkt schon froh darüber sein, dass "das Ding" am Marktplatz noch realisiert und eine Lücke geschlossen wurde.
Die Geschosse sollten nicht reduziert werden, wer Flächenverbrauch reduzieren will, kann nur in die Höhe bauen.
Welche Bürgerschaft ist gegen diese Höhe? Ich wurde nicht gefragt, und hoffe, die Stadt schreckt nicht schon jetzt vor dem vermuteten Bürgerwillen zurück.
Weiter so!