
Zum Treffen mit dem Bewässerungsverein Bergtheimer Mulde hat Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) am Montag die von den Landwirten ersehnte Förderzusage zu einer Machbarkeitsstudie mitgebracht, die unter anderem untersuchen soll, ob die Felder künftig mit Mainwasser bewässert werden können. Ein Statement zu den aktuell bekannt gewordenen Missständen bei der Grundwasserentnahme in der Region gab der Umweltminister beim Treffen in Unterpleichfeld aber nicht ab.
In seiner Rede skizzierte Glauber zwar die Problematik des abnehmenden Grundwassers. "Wir werden das, was wir zu verteilen haben, weiter begrenzen müssen", kündigte er an. Dies sei "nur gemeinsam" zu lösen. Doch was das konkret für den Verbrauch von Grundwasser durch die Landwirtschaft bedeutet und ob dieser ausreichend kontrolliert wird, sprach der Minister nicht an.
Bauern entnehmen in der trockenen Region um Bergtheim (Lkr. Würzburg) kostenlos Wasser für ihre Felder – 2020 wurde ihnen das Abpumpen von rund 550.000 Kubikmeter genehmigt. Gleichzeitig nimmt der Grundwasserspiegel in der Region ab. Wie diese Redaktion jüngst berichtete, bestehen Zweifel daran, ob die rund 100 Brunnen und die entnommenen Mengen ausreichend kontrolliert werden.
Auf Nachfrage erklärte Glauber, dass der von dieser Redaktion publik gemachte Fall einer rückwärts laufenden Wasseruhr ein Einzelfall sei, der von der Staatsanwaltschaft untersucht werde. "Das geht jetzt seinen Gang", sagte Glauber. "Das Wasserwirtschaftsamt hat alles richtig gemacht", verteidigte der Umweltminister seine Behörde. Diese habe den Fall ja untersucht.
Allerdings wurde die Staatsanwaltschaft nur aufgrund einer anonymen Anzeige tätig und die um rund 2000 Kubikmeter rückwärts gelaufene Wasseruhr war nicht Kontrolleuren des Wasserwirtschaftsamts, sondern Bürgern aufgefallen. Zu diesen Einwänden sagte Glauber: "Das Wasserwirtschaftsamt hat sehr viele Aufgaben und nicht das Personal, dass wir neben jeder Wasseruhr stehen können."
Landwirt in Bergtheim bekommt 25 Prozent weniger Wasser
Behördenleiter Friedrich Altmann vom Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg erklärte, dass die Zählerstände der Wasseruhren einmal im Monat abgelesen würden. Zusätzlich gäbe es sporadische Kontrollen. Die Wasservergabe an die Landwirtschaft sei in den letzten Jahren erheblich gekürzt worden. Als Beispiel nannte Altmann einen Betrieb in Bergtheim, der aktuell 25 Prozent wenige Wasser bekäme als früher.
Wie berichtet, wurden der Redaktion Fotos manipulierter oder defekter Wasserzähler gezeigt. Wie Bürger erklären, liefen die zugehörigen Pumpen, ohne dass das entnommene Wasser registriert wurde. Auch für einen weiteren, rückwärts laufenden Zähler gibt es Belege.

In Unterpleichfeld schilderten Landwirte wie Tobias Wild und Martin Schlereth die Probleme der Gemüsebauern. "Die Trockenheit 2022 war für uns alle sehr herausfordernd und wir konnten deutlich weniger ernten", erklärte Schlereth. In der Landwirtschaft sei man Herausforderungen gewohnt, aber: "Wenn solche Jahre häufiger werden, stoßen wir an unsere Grenzen." Ohne die sichere und ausreichende Bereitstellung von Wasser sei kein Gemüseanbau möglich.
Bund Naturschutz und die Agenda 21-Gruppe "Wasser am Limit" fordern dagegen schon länger, dass man auch andere Ansätze verfolgt: So sollten wasserverschwendende Beregnung mit Sprengern verboten werden und Landwirten, die kostenlos Wasser bekommen, wassersparende Anbaumethoden vorgeschrieben werden.
Die "Aufmerksamkeit, die ein paar Umweltaktivisten in den Medien bekommen" kritisierte in Unterpleichfeld Michael Stolzenberger, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands. Die anwesenden Vertreter von Behörden und Bürgermeister forderte er auf, sich von diesen nicht beeinflussen zu lassen. Unter dem Applaus seiner Kollegen empörte sich der Landwirt: "Warum können auf Privatgrund Wasseruhren fotografiert und diese Daten weiter gegeben werden?"
Wie berichtet, war der Fall der rückwärtslaufenden Wasseruhr durch Fotos von Bürgern aufgedeckt worden. Inzwischen hat der betroffene Landwirt seine Wasseruhren in geschlossene Kästen gesteckt.
Anmerkung der Redaktion: Eine ausführliche Berichterstattung über ein mögliches Mainwasser-Entnahme-Projekt sowie die dazugehörige Machbarkeitsstudie, die auch geeignete Bewässerungsmethoden sowie die Auswirkungen des Klimawandels in diesem Gebiet untersuchen soll, folgt am Mittwoch.
Wer nimmt es denn eigentlich wem weg?
Unter landwirtschaftlicher Nutzfläche entsteht wesentlich mehr Grundwasser (schlicht, weil Regen versickert), als die gesamte Landwirtschaft für Bewässerung, Vieh Tränken usw. nutzt.
Unter Siedlungen, Gerwerbe- und Industrieflächen ist es anders herum: Es versickert kaum etwas, weil ja die Flächen großteils versiegelt (Dach, Straße, Parkplatz...) sind und das Regenwasser flott in den Main geleitet wird. Verbraucht werden aber Massen.
Die Trinkwasserbrunnen werden auch nicht in Siedlungen gebaut (viel zu hohe Belastungen), sondern raus in die Fluren.
Man pumpt von dort, wo Pflanzen wachsen sollen, das Grundwasser weg in die Dörfer und Städte.
Also nochmal objektiv prüfen:
Wer nimmt wem das Wasser weg?
Wer sollte zuerst seine Hausaufgaben machen?
Bei wem sollten die Entnahmemengen zuerst gedrosselt werden?
Eben.
Und was macht man sinnvoller mit Grundwasser? Nahrungspflanzen bewässern, oder das Klo spülen und Auto waschen?
Daher der Ansatz: Mainwasser IM WINTER entnehmen und damit entweder Speicherbecken oder gar das Grundwasser aufzufüllen.
Und die Machbarkeitsstudie soll unter anderem klären, ob das geht und es sich lohnt.
Wo ist das Problem?
Übrigens ist das mit dem Mainwasser ins Grundwasser pumpen nicht neu.
Wird seit langem in Weyer gemacht.
Man pumpt im großen Stil Mainwasser den Berg hinauf in Sickerbecken dadurch ist am Fuß erst genug Wasser, dass die RMG dort ausreichend Wasser fördern kann.
TRINKwasser wohlgemerkt. Für die Haushalte und sonstigen Verbraucher im Netz der RMG.
Man könnte so also auch den Grundwasservorrat in der Bergtheimer Mulde erhöhen. Alle hätten was davon.
Ein Schieber wurde versehentlich nicht geschlossen, als die Pumpen in der Ringleitung wegen endlich erlösendem Regen abgestellt wurden.
Als dann mit den anderen Brunnen in der Ringleitung wieder gepumpt wurde(Um Teilgebiete doch zu beregnen, wo es noch nicht genug geregnet hatte), aber eben dieser eine aus geschaltet blieb, drückte es das Wasser rückwärts durch den Zähler.
Wasser wurde also von anderen Brunnen in diesen gepumpt.
War Versehen des Betreibers und hat ihm keinen Vorteil verschafft.
Die hier rückwärts gezählte Menge wurde ja von den anderen Zählern vorwärts gezählt.
Der Betreiber hat sogar Nachteile, weil "spazieren pumpen" ja Geld kostet.
Wer betrügen hätte wollen, täte das nicht so offensichtlich.
Für heuer ist das Beregnen zum Glück vorbei. Die Niederschläge sind ein lange erwarteter Segen.
Aus eigenem Interesse verbaut der Betreiber nächstes Jahr Rückschlagventile.
Und ob sich das tatsächlich so zugetragen hat, werden die laufenden Ermittlungen ergeben.
Denken Sie nach: Ist es möglich und plausibel, eine richtig herum eingebaute Zähleruhr rückwärts laufen zu lassen?
Und würde man so vorgehen, wenn man betrügen wollen würde?
Nein.
Da ist aus Versehen Wasser von anderen Brunnen in diesen gepumpt worden. Zum Schaden des Betreibers selbst, der ja den Pumpenstrom zahlt.
liebe Leute, Ihr vera###t die Allgemeinheit zu Eurem persönlichen Nutzen und meint, das muss man Euch durchgehen lassen? So Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren? Selbst wenn es eine Straftat ist, die Ihr Eurem Nachbarn vmtl. nicht ungestraft durchgehen lassen würdet? Alter Schwede!
Und dann noch das Dingen mit den "nicht erntewürdigen" Zwiebeln. Aber meckern, dass wertvolle Anbaufläche verloren geht, wenn jemand eine Fotovoltaikanlage bauen will. Da fragt man sich doch, wem es hier eindeutig zu gut geht. Bei mir verfestigt sich so langsam der Eindruck, dass bald jedes kurze Aufstoßen der Wirtschaft zur Krise hochstilisiert wird, um die Regierung zum Herausrücken von Beihilfen zu animieren. Unglaublich.
Denke nur ans letzte Jahr, hat man da was Vordenker Bauern gehört, lief ja alles super. Immer passend ein Regenguss und Erträge weit über den jährigen Durchschnitt, da hast du nix von denBauern gehört. Dazu gehören auch viele andere Berufsgruppen, denke im Augenblick auch an die Bäcker.
Die riesige Menge an Wasser für Pfingstrosen und Gemüse muss erfasst, und rasant gemindert werden!