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Würzburg
Kostbares Wasser: Probleme in der Region Würzburg und wie jeder Wasser sparen kann
Bund Naturschutz und "Wasser am Limit" geben am "Tag des Wassers" Tipps zum Wassersparen und erinnern an Gefahren für das Grundwasser und Würzburger Bäche.
Die Pleichach führte im Sommer 2020 wenig Wasser. Unser Archivbild zeigt die sogenannte Wasserrutsche bei der ehemaligen Schäfermühle an der Gemarkungsgrenze Rimpars.
Foto: Patty Varasano | Die Pleichach führte im Sommer 2020 wenig Wasser. Unser Archivbild zeigt die sogenannte Wasserrutsche bei der ehemaligen Schäfermühle an der Gemarkungsgrenze Rimpars.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 10.02.2024 17:31 Uhr

"Wir leben in der trockensten Gegend Bayerns und sind der Auffassung, dass mit dem Lebensmittel Wasser immer noch viel zu sorglos umgegangen wird. Wenn wir uns den Herausforderungen der Zukunft stellen wollen, müssen wir radikal umdenken", erklärt Andrea Angenvoort-Baier, Sprecherin vom Agenda21 Arbeitskreis Wasser am Limit in einer Pressemitteilung zum Tag des Wassers am 22. März. Mit "Wir" sei nicht nur die Bevölkerung gemeint, sondern vor allem auch die zuständigen Behörden und Regierungsvertreter. Es werde zwar allmählich umgedacht und Maßnahmen eingeleitet. Dies sei aber bei weitem nicht genug.

Mit verschiedenen Bürgerinitiativen aus Stadt und Landkreis Würzburg, die sich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Wasser in ihrer Region beschäftigt haben, setzt sich der Arbeitskreis Wasser am Limit für eine Verbesserung von Grund- und Oberflächenwasser in der Region ein.

Den Umweltschützern ist es ein Anliegen, auf die Probleme rund um die Erweiterung des Würzburger Trinkwasserschutzgebietes Zeller Quellen aufmerksam zu machen. Zum Beispiel auf die Gefahren durch den Gipsabbau in Alterheim, und die Deponie in Helmstadt. Bei zunehmender Trockenheit durch den Klimawandel werden auch die Grundwasserentnahmen in der Bergtheimer Mulde für die Landwirtschaft und für Betriebswasser im Steinbruch Roßbrunn kritisch gesehen. Der Wassermangel zeigt sich aber auch bei den Gewässern wie zum Beispiel den Bächen Pleichach oder Kürnach, die nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinien in einen guten Zustand versetzt werden müssten.

Auch die Kreisgruppe Würzburg des Bund Naturschutz (BN) in Bayern erinnert anlässlich des Weltwassertages daran, dass Klimawandel und vermehrte Trockenperioden die Region um Würzburg als Klimahotspot Bayerns besonders betreffen. "Auch bei uns ist es notwendig, sparsam mit Wasser umzugehen. Der mit Abstand größte Teil unseres Verbrauchs entfällt auf unsere Lebensmittel und Konsumgüter", betont Armin Amrehn, Vorsitzender der Kreisgruppe.

Der BN führt an, dass für die Herstellung einer Getränkedose rund 25 Liter Wasser gebraucht wird. In einem Kilo Import-Tomaten würden etwa 40 Liter Wasser, in einem Kilo Rindfleisch 5.000 Liter Wasser stecken. "Wer den sparsamen Umgang mit Wasser in der Landwirtschaft fördern will, sollte möglichst Lebensmittel aus regionaler und ökologischer Produktion kaufen", fordert Amrehn.

"Denn der Vormarsch von wasserintensiven Anbaumethoden sowie der Fleischproduktion führe gerade in wasserärmeren Ländern des Südens zum Absinken des Grundwasserspiegels und damit zu Bodenerosion", erklärt Steffen Jodl, Geschäftsführer der BN-Kreisgruppe Würzburg.

Tipps zum Wassersparen

Weitere Tipps des BN: Bei Konsumgütern weisen Gütezeichen wie der Blaue Engel auf wasser- und umweltschonende Waren wie zum Beispiel Recyclingpapier aus Altpapier statt umweltbelastender Frischfaserpapiere hin. Gartenbesitzer sollten Regentonne oder noch besser Zisternen zum Sammeln von Regenwasser zum Gießen nutzen. Wenn man mit Zisternen Brauchwasser sammelt, würden Kommunen oftmals Zuschüsse zum Bau geben - sofern sie mit getrennten Leitungen und einer Überlaufleitung gebaut und abgenommen werden.

 
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  • ropel
    wir sind 1992 in unser haus in giebelstadt OT eingezogen. wir haben im garten eine 5.000 liter regenwasserzisterne eingebaut die im haus täglich die toiletten und regelmäßig die waschmaschine mit regenwasser versorgt. in diesen 30 jahren haben wir 1.250 m3 trinkwasser damit sparen können.
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  • reutjo
    Ich beobachte die "Pleichach" ...

    im Raum ST Versbach / Lindleinsmühle seit

    Seit mehr als 50 Jahren

    beobachte ich in den ST Versbach / Lindleinsmühle den " Pleichachbach ". Der extrem niedrige Wasserstand speziell im Sommer, kommt zeitlich gleich mit der GrundwWasser-
    entnahme im Quellgebiet " Bergtheimer Becken ". Das es vor 50 Jahren so nicht gab. Das ist Fakt !!
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  • klafie
    wenn das so weitergeht gehen wir in deutschland auch bald einer wüste sahara entgegen, da ist ja bestens auch die fränkische trockenplatte dafür geeignet. was wenn mal 2 oder 3 monate kein wasser von oben mehr kommt? es gibt keinen mose mehr, der auf den berg klopfte und wasser daraus sprudelte (exodus).
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  • klafie
    den vorschlag, lieber mainkommentar mit den wasserspeichern finde ich ganz gut so.
    wir haben bei uns zu hause auch eine zisterne die mehrere 100 liter fast und auch regentonnen, die wir zum garten-blumensprengen benutzen.man müsste auch halt im haushalt mal behutsamer mit dem lebenselexier wasser umgehen. man muß nicht jeden tag duschen, oder gleich zweimal früh und abends. es genügt auch eine saubere wäsche mit waschlappen usw. wenn man überlegt, wieviele liter an wasser täglich in einem 4 bewohner haushalt an wasser zusammen kommt, dürften es wohl mehrere 100 liter am tag sein. dann wird wieder groß gejammert, wenn die wasserrechnung steigt, aber man sollte halt auch zum wasserreduzieren im eigenen haushalt beitragen. dementsprechend nutzen auch noch so viele wasserspeicher nichts, wenn der regen lange ausbleibt. wir haben jetzt bereits den 21.3. und in diesem monat sind noch keine 15 liter regen vom himmel gefallen, zumindest in unserer region.
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  • Mainkommentar
    Es sollten in jedem Ort bzw. Stadt riesige Wasserspeicher gebaut werden. Die den Bedarf für jeweils einen kompletten Monat speichern können. Wenn es regnet sollten diese Speicher dann mit dem Regenwasser gefüllt werden und nach Reinigung und Filtration in die Wassernetze als Trinkwasser eingespeist werden.
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  • jhuller@gmx.de
    @Mainkommentar: theoretisch richtig, praktisch will es dann wieder niemand umsetzen. Da muss die Standortfrage dieser Wasserspeicher geklärt werden, und ob dort vielleicht der Lebensraum der seltenen und geschützten Steinlaus ist. Dann muss noch geklärt werden, ob das Wasser, welches die Behälter füllen soll, dann woanders fehlt - Behälter voll, Main leer - oder so ähnlich.

    Zu guter Letzt kostet der ganze Spaß dann auch noch ein paar Euro,fuffzig was auf den Wasserpreis umgelegt werden muss. Spätestens jetzt will es keiner mehr haben.

    Andererseits denke ich immer: warum fällt es uns so schwer, mit bestimmten Dingen einfach mal etwas sparsamer umzugehen? Genau wie beim Sprit - und Energieverbrauch. Da müssen aufwändige, kostenintensive Lösungen her, nur damit man weitermachen kann, wie bisher. Ist es wirklich so schwer, ein bisschen achtsamer mit den gegebenen Ressourcen umzugehen?

    Wir reden hier von weniger verplempern, noch nicht von Verzicht. Warum sieht das niemand ein?
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