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Darstadt
Umstrittenes Projekt: Wie laufen die Planungen zum Solarpark Darstadt?
Stadt und Solarfirma geben sich Mühe, die Bevölkerung von dem Projekt zu überzeugen. Nun wurden die Planungen erneut vorgestellt. Was sich die Verantwortlichen erhoffen.
Thomas Hager (Max Solar), Bürgermeister Peter Juks und Verpächter Heiner von Zobel vor einem Teil der südlichen Fläche, die zum künftigen Solarpark in Darstadt gehören soll.
Foto: Claudia Schuhmann | Thomas Hager (Max Solar), Bürgermeister Peter Juks und Verpächter Heiner von Zobel vor einem Teil der südlichen Fläche, die zum künftigen Solarpark in Darstadt gehören soll.
Claudia Schuhmann
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:19 Uhr

"Pressetermin" hieß es schlicht in der Einladung aus dem Ochsenfurter Rathaus zu einem erneuten Treffen in Darstadt. Dort, wo nach dem Willen des Stadtrates eine Freiflächen-Solaranlage gebaut werden soll. Der Aufstellungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan ist gefasst, das Verfahren nimmt nun seinen Lauf. Dass Bürgermeister Peter Juks gemeinsam mit Thomas Hager von der Firma Max Solar und Heiner von Zobel als einem der Flächenbesitzer das Projekt trotzdem noch einmal zusammenfassend darstellen wollte, zeigt vor allem eines: Es gibt Erklärungsbedarf.

Unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorhabens im Oktober 2020 hatte sich in Darstadt eine Bürgerinitiative gebildet. Die Mitglieder sind nach eigenem Bekunden nicht gegen Photovoltaikanlagen an sich, wohl aber gegen eine so große. Rund 85 Hektar groß sollte die aus zwei voneinander getrennten Flächen bestehende Anlage den ersten Plänen zufolge werden, inzwischen ist die Gesamtgröße auf etwas mehr als 60 Hektar zusammengeschrumpft und weiter von der Wohnbebauung weggerückt. Aber immer noch zu viel für so einen kleinen Ort, meinen einige Bürger.

Strom sparen reicht nicht aus

Obwohl die Anlage in ihren jetzigen Dimensionen den Vorgaben entsprechen würde, die die Stadt selbst erst vor Kurzem in einem Leitfaden erstellt hatte. Mit weiterem Gegenwind seitens der Bürgerinitiative ist also zu rechnen. Thomas Hager ergriff daher beim Pressetermin nochmals die Gelegenheit, den aus seiner Sicht unumgänglichen Ausbau der Solarstromerzeugung im Land zu erläutern – und warum dazu Vorhaben in dieser Größenordnung nötig sein sollen. "Die ländliche Gegend muss das abdecken, da die Städte die Flächen nicht haben", so Hager. Allein mit PV-Anlagen auf Dachflächen in den Städten und Dörfern sei der steigende Strombedarf nicht abzudecken.

"Wir brauchen die lokale Stromerzeugung."
Thomas Hager, Max Solar

Strom zu sparen, reiche in Anbetracht des zu erwartenden steigenden Bedarfs nicht aus, so die Überzeugung Hagers. "Mobilität und Wärme kommen dazu. Wir werden mehr Strom brauchen, um zu dekarbonisieren." Das heißt, um den Ausstoß von Kohlendioxid zu reduzieren. "Wir brauchen die lokale Stromerzeugung. Sie ist das Sprungbrett für die Ladeinfrastruktur." In den letzten Jahren habe sich in dieser Hinsicht viel getan, die Flächen für Photovoltaikanlagen seien beispielsweise viel größer geworden. Sein Unternehmen plane in der Region übrigens nicht nur in Darstadt einen Solarpark, sondern bei Bundorf im Landkreis Haßberge ebenso, der Hager zufolge sogar noch größer werden soll als der in Darstadt.

Naturschutz ist das größte Thema

Den Kontakt zur Firma Max Solar hatte übrigens Heiner von Zobel hergestellt, einer der mehr als 13 beteiligten Flächenbesitzer, zu denen auch die Stadt Ochsenfurt gehört. Bereits vor vielen Jahren hatte der Bereich um Darstadt zu einer für Photovoltaik vorgesehenen Planungskulisse gehört, war aber nach einer Änderung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) später wieder heraus gefallen. Daraufhin hatte sich von Zobel in Eigeninitiative nach einer Möglichkeit zur Stromerzeugung auf seinen Flächen umgeschaut und war auf die Firma aus Traunstein gestoßen.

Thomas Hager umriss auch den zeitlichen Horizont: Derzeit seien bereits die Biologen für die spezielle artenschutzrechtliche Prüfung unterwegs, die im Rahmen der Bebauungsplanaufstellung notwendig ist, denn der Naturschutz sei das größte Thema bei dem Projekt. Er hofft, in einem Jahr mit den Planungen durch zu sein. Wann dann tatsächlich mit dem Bau begonnen werden kann, hängt vom genauen Datum ab, denn ab März bis in den Herbst hinein ist das unter anderem aus Rücksicht auf brütende Vögel nicht mehr möglich.

 
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Zuviel für einen kleinen Ort -

    macht zuwenig Krach, keine Abgase, stinkt nicht, braucht (wenn es mal läuft) keinen LKW-Verkehr, wirft keinen Schlagschatten und ermordet noch nicht mal Greifvögel - meine Güte, es macht schon fast keinen Spaß mehr, gegen so ein Großprojekt zu protestieren. Halt - doch: es ist zu GROß!!

    Wir wollen lieber die Getreide- bzw. Zuckerrüben-Monokulturen mit all ihren Begleiterscheinungen behalten, und völlig wurscht, ob die Bauern damit überhaupt noch Geld verdienen können...
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