
Mit dem Jahreswechsel steht in der Führungsetage des Klinikums Würzburg Mitte (KWM) ein Umbruch an: Der Lungenspezialist PD Dr. Matthias Held beendet zum 31. Dezember seine Tätigkeit als Ärztlicher Direktor. Er bleibe Chefarzt an der Missioklinik, übernehme zudem aber eine pneumologische Praxis in Kitzingen, sagte Held im Gespräch mit dieser Redaktion. Wie das KWM bestätigt, ist ab Januar 2025 Prof. Mathias Mäurer, Chefarzt der Neurologie am Standort Juliusspital, alleiniger Ärztlicher Direktor.
Mäurer führte das Würzburger Klinikum bislang in einer Doppelspitze mit Held. Neuer stellvertretender Ärztlicher Direktor wird PD Dr. Jan Stumpner, Chefarzt der Anästhesie. Gleichzeitig verstärkt ab Januar Andrea Kramp als kaufmännische Direktorin die KWM-Spitze. Der Leiter des laufenden Klinikbetriebs, Dr. Johann Paula, war Ende November in den Ruhestand gegangen.
Corona-Experte Dr. Matthias Held übernimmt pneumologische Praxis in Kitzingen
Eine Art Machtverschiebung innerhalb des 2017 aus Missioklinik und Juliusspital fusionierten Klinikums Würzburg Mitte sei die Umstrukturierung nicht, sagt Held. Er sehe keine "Schwächung" der Missioklinik, sondern die sinnvolle Bündelung von Ressourcen. So hatte das KWM bereits im Sommer die internistische Notaufnahme im Juliusspital zentralisiert.

Dr. Matthias Held galt in der Pandemie als wichtiger Corona-Experte in der Region. Der 53-Jährige arbeitet seit 1996 an der Missioklinik in Würzburg, seit 2018 ist er Chefarzt der Pneumologie. Den Posten als Ärztlicher Direktor am KWM hatte Held seit Oktober 2020 inne.
Die Mitarbeit in der Klinikumsleitung habe ihm "große Freude bereitet", sagt Held. Künftig wolle er aber "Schwerpunkte neu setzen" und die "Herausforderung Ambulantisierung" durch die Übernahme der Kitzinger Praxis aktiv mitgestalten. An der Missioklinik bleibt Held als Chefarzt der Pneumologie mit reduziertem Aufgabenumfang, einen zweiten Chefarztposten besetzt ab Januar der Pneumologe und Notfallmediziner Dr. Stefan Baron.
Umbruch am KWM fällt mitten in Krankenhaus-Krise
Held gehe "auf eigenen Wunsch" den Schritt in die ambulante Praxistätigkeit, teilt die KWM-Geschäftsführung mit. Man sehe darin "die Möglichkeit, die Vernetzung der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung in der Region weiter zu stärken".
Allerdings fällt der Umbruch an der Spitze des Würzburger Klinikums in unruhige Zeiten. Wie so viele Krankenhäuser in Bayern kämpft das KWM mit tiefroten Zahlen. In den vergangenen beiden Jahren musste die Stiftung Juliusspital als Hauptgesellschafterin den Betrieb mit Millionenbeträgen stützen. Anfang Dezember erfolgte bei der Stiftung selbst ein Führungswechsel. Karsten Eck übernahm die Leitung als Oberpflegamtsdirektor von Walter Herberth, der nach 15 Jahren in den Ruhestand ging.
Der beste Arzt versagt bisweilen, wenn die Behandlung spät, zu spät startet...