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Würzburg
Im Beet oder auf dem Balkon: 5 Expertentipps für den Kartoffelanbau
Egal ob im eigenen Garten-Beet oder auf dem sonnigen Balkon - Mit unseren 5 Expertentipps für den Kartoffel-Anbau gelingt eine reiche Ernte.
Die frühen Kartoffel-Sorten wie 'Annabelle' sind meist festkochend und schmecken besonders lecker als Pellkartoffeln oder Salzkartoffeln. Sie passen auch gut zu Spargel.
Foto: Robert Pavsic, Getty Images | Die frühen Kartoffel-Sorten wie "Annabelle" sind meist festkochend und schmecken besonders lecker als Pellkartoffeln oder Salzkartoffeln. Sie passen auch gut zu Spargel.
Julia Graber       -  Julia Graber ist im Landkreis Würzburg aufgewachsen. Sie studierte Politik und Geschichte in Würzburg und Jena. Seit 2022 arbeitet Julia Graber für die Mediengruppe Main-Post, zunächst als Praktikantin in der Stadtredaktion Würzburg, dann als Werkstudentin und schließlich als Vollzeitkraft im Bereich Custom Content, Sonderpublikationen. Julia Graber ist seit April 2024 Volontärin bei der Main-Post.
Julia Graber
 |  aktualisiert: 15.07.2024 11:29 Uhr

Das Garten-Jahr ist bereits in vollem Gang. Freizeitgärtnerinnen und Freizeitgärtner können den Kompost ausbringen, wärmeliebende Pflanzen anziehen und frühe Kartoffelsorten pflanzen. Wir geben Tipps, wie der Anbau klappt.

1. Die richtige Kartoffel-Sorte wählen

Es gibt viele verschiedene Kartoffel-Sorten. Nicht alle sind für den Anbau im Beet oder auf dem Balkon geeignet. Frühe Sorten, wie die "Annabelle" oder "Solist", eignen sich hierfür besonders, da sie nicht so viel Platz benötigen und eine kürzere Wachstumsperiode haben. Weitere frühe Kartoffel-Sorten sind "Anuschka", "Berber" und "Glorietta".

Die frühen Kartoffeln sind meist festkochend und schmecken besonders lecker als Pellkartoffeln oder Salzkartoffeln. Sie passen auch gut zu Spargel.

Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner sollten auf Sorten achten, die als robust und krankheitsresistent beschrieben werden. Mit ihnen können die besten Ergebnisse erzielt werden.

2. Vorbereitung des Bodens beziehungsweise des Pflanzgefäßes für den Kartoffelanbau

"Die Kartoffel liebt einen lockeren und gut durchlässigen Boden", sagt Gottfried Röll. Röll ist Gartenbautechniker und Mitarbeiter des Gartentelefons bei der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim.

Wenn Hobbygärtnerinnen oder Hobbygärtner Kartoffeln im Beet anbauen, muss der Boden tiefgründig aufgelockert und Kompost oder organischer Dünger im Vorfeld eingearbeitet werden. Dieser Schritt verbessert die Nährstoffversorgung.

Für den Anbau auf dem Balkon muss ein großes, tiefes Gefäß und eine hochwertige, lockere Blumenerde, gemischt mit Kompost, ausgewählt werden. "Wichtig ist ein hoher Topf. Dieser sollte 40 oder 50 Zentimeter tief und einen Durchmesser von 40 Zentimeter haben", sagt Röll. "Wird Mineraldünger verwendet, sollten Hobbygärtner darauf achten, dass dieser chloridfrei ist. Denn Chlorid behindert das Wachstum der Kartoffel", erklärt Röll.

3. Vorkeimen der Kartoffeln

Vor der Pflanzung sollten Kartoffeln vorkeimen. Das Vorkeimen der Kartoffeln hilft, die Wachstumsphase zu beschleunigen und kann zu einem früheren Erntezeitpunkt führen. Zum Vorkeimen können die Pflanzkartoffeln in eine Holzkiste, die bis zur Hälfte mit Erde gefüllt ist, gelegt werden. Auch ein mit Blumenerde gefüllter Eierkarton eignet sich zum Vorkeimen. "Die Erde liefert der Knolle Feuchtigkeit und fungiert somit als Starthilfe", erklärt Röll.

Die Kartoffeln sollten an einem kühlen Ort (10 bis 15 Grad Celsius) keimen. Es ist wichtig, dass die Knollen beim Keimen viel Licht bekommen. "Nach drei bis vier Wochen weist die Knolle erste Keime auf", sagt Röll. Sobald die Keime zwei bis drei Zentimeter lang sind, sind die Kartoffeln bereit zum Einpflanzen.

Die Kartoffeln sollten an einem kühlen Ort keimen. Sobald die Keime zwei bis drei Zentimeter lang sind, sind die Kartoffeln bereit zum Einpflanzen.
Foto: Anna Solovei, Getty Images | Die Kartoffeln sollten an einem kühlen Ort keimen. Sobald die Keime zwei bis drei Zentimeter lang sind, sind die Kartoffeln bereit zum Einpflanzen.

4. Richtiges Pflanzen der Knollen

Vorgekeimte Kartoffeln sollten mit den Keimen nach oben in die Erde wandern. Im Beet sollten die Kartoffeln 10 bis 12 Zentimeter tief und in Reihen einen Abstand von 30 Zentimeter gepflanzt werden.

Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner können Kartoffeln auch auf dem Balkon in einem Pflanzgefäß anziehen. Bevor das Gefäß mit Erde gefüllt wird, kann eine dünne Schicht Blähton den Boden bedecken. Ein großes Pflanzgefäß bietet Platz für zwei Pflanzkartoffeln, die einen Abstand von 10 Zentimetern haben sollten.

5. Pflege und Ernte der Kartoffel

Kartoffeln benötigen regelmäßige Wässerung, besonders während trockener Perioden. "Staunässe muss vermieden werden, sonst bleibt die Knolle klein", erklärt Röll. Sobald die Kartoffel-Pflanze zu wachsen beginnt, sollten Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner regelmäßig Erde um die Stängel anhäufeln, um die Bildung von Kartoffeln zu fördern und sie vor Sonnenlicht zu schützen.

Erde um eine Pflanze anhäufeln bedeutet, zusätzliche Erde um den Stamm oder die Basis der Pflanze herum aufzuschütten, sodass ein kleiner Erdhügel entsteht. Das Anhäufeln in den ersten Wachstumswochen der Kartoffel hilft auch, Unkraut zu unterdrücken.

"Im Topf entspricht das Auffüllen von Erde dem Anhäufeln", erklärt Röll. Das Gefäß sollte nicht komplett mit Erde bedeckt sein. Ein Gießrand von zwei bis drei Zentimeter am Ende des Gefäßes erleichtert das Wässern.

Die meisten frühen Sorten sind nach 10 bis 12 Wochen reif für die Ernte. "Wenn das Laub braun wird und abstirbt, können die Knollen geerntet werden", sagt der Garten-Experte abschließend.

 
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