
Der Vorwurf der Erpressung steht im Raum: Die Firma Knauf "erwarte", dass das geplante Gipsbergwerk bei Altertheim zugelassen werde – trotz der Lage im Trinkwassereinzugsgebiet der Stadt Würzburg und planreifen Wasserschutzgebiet. "Im Fall einer Ablehnung" werde der Gipsweltmarktführer seine "wirtschaftlichen Aktivitäten in Bayern überdenken".
So steht es aktuell in der öffentlich einsehbaren 91-seitigen Stellungnahme der Stadt Würzburg zum geplanten Bergwerk von Knauf. Diese Aussage habe der Konzern aus Iphofen (Lkr. Kitzingen) schriftlich am 3. Dezember 2024 getroffen. Die Stadt Würzburg "kommentiere dies nicht". Sie "vertraue" darauf, dass die genehmigende Bergbehörde "eine Entscheidung nach Recht und Gesetz" treffen werde.
Vorwurf: Wirtschaftsmacht kontra Trinkwasserschutz
Mit anderen Worten: Die Stadt wirft Knauf vor, seine wirtschaftliche Stärke auf Kosten des Trinkwasserschutzes auszuspielen. Sie geht aktuell davon aus, dass das geplante Bergwerk die Trinkwassergewinnung Würzburgs "quantitativ und qualitativ" gefährden würde.
Der Konzern wollte dies auf Anfrage nicht kommentieren, verwies aber darauf, dass das Bergwerk dazu beitragen würde, "mehr als 2500 Arbeitsplätze bei Knauf", "tausende" weitere bei anderen Firmen und den "Wohlstand in der Region" zu sichern.
Abgabefrist: Zeit für die Stellungnahme der Stadt bis 6. März
Ob diese Stellungnahme der Stadt bis zur Abgabefrist so bleibt, ist fraglich. Denn jetzt bekommt das Thema weitere Brisanz: An diesem Donnerstag findet eine außerplanmäßige Sitzung des Würzburger Stadtrats statt. Dabei geht es allein um das umstrittene Gipsbergwerk.
Vor einer Woche hatte Würzburgs Klimabürgermeister Martin Heilig (Grüne) erstmals die Grundzüge der Stellungnahme vorgestellt. Eigentlich sollte diese anschließend beim Bergamt Nordbayern eingereicht werden. Denn wird sie das bis 6. März nicht, würde sich die Stadt der Möglichkeit einer Klage berauben, sollte das Bergamt das Gipsbergwerk genehmigen. Das sagte René Sauerteig, Leiter des städtischen Rechtsamts.
Knauf-Vertreter von Oberbürgermeister zu Sondersitzung eingeladen
Doch womöglich trauen einige Stadträte den eigenen Gutachtern nicht ganz. Denn zur Sondersitzung am Donnerstag sollen neben der städtischen Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH (TWV) auch Vertreter der Firma Knauf kommen. Dass das Unternehmen teilnehme, gehe auf eine Einladung von Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) zurück, teilte Konzernsprecher Matthias Link mit. Zweck sei, so Link, "auch unsere Sicht auf das Thema zu erläutern".
Der Knauf-Sprecher betonte, dass die beim Bergamt eingereichten Unterlagen zeigten, dass das Bergwerk "sicher gebaut und betrieben werden kann". Es sei "sehr gut mit dem Trinkwasserschutz" vereinbar. "Deswegen halten wir an unseren Planungen fest, im Jahr 2027 mit dem Betrieb zu beginnen."
Wird die städtische Stellungnahme zu Bergwerksplänen geändert?
Wird aus dem Gegenwind für das Bergwerk nun ein laues Lüftchen? Es gehe lediglich darum, "dem Wunsch des Stadtrats nach umfassenden Informationen" nachzukommen, heißt es von der Stadt zur Begründung der überraschend angesetzten Sondersitzung. Aber auch darum, "gegebenenfalls nicht relevante Argumente herauszunehmen und falls notwendig, die Stellungnahme insgesamt zu präzisieren".
Wie Würzburg nun zum Bergwerk Stellung nimmt, entscheidet letztlich der Oberbürgermeister. Schuchardt werde sich nach der Sitzung im Austausch mit dem "inhaltlich federführenden Umweltreferenten", also Martin Heilig, auf das weitere Vorgehen festlegen.
Die Sondersitzung des Würzburger Stadtrates am 27. Februar ist öffentlich. Sie beginnt um 16 Uhr im Ratssaal des Rathauses.
Ich bin froh, dass wir eine solche Firma in der Region haben und finde, wir sollten diese weiter unterstützen!
Zu den hohen Auflagen möchte ich anmerken, dass diese zum Beispiel im Fall der Aischquelle wenig genutzt haben.
https://www.nordbayern.de/franken/komplett-trocken-gips-abbau-liess-die-aisch-versiegen-1.9904540
Gutachten unterliegen ab u. zu einer Fehleinschätzung. Dieser Fall war zwar nicht in Deutschland: Bruch des Staudamms in Südamerika. Nur wenige Monate vor der Katastrophe hatte ein Tochterunternehmen des TÜV Süd bestätigt, der Damm sei stabil - 272 Tode.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tuev-sued-brasilien-damm-1.5513247
Knauf hat die Möglichkeit mit Gipsrecycling, inoativen gipsfreien Produkten (die gibt es schon) u.dergleichen weiterhin für eine gute Beschäftigungssitation zu sorgen u. gerne auch damit zum Wohlstand der Beschäftigten u. "der Familie Knauf" beitragen.
Ich raube Ihnen ja nicht gerne die Illusionen, aber hier geht es nur darum, im Fall eines Falles juristisch nicht belangt werden zu können.
Dann kann man genau auf eben diese Gutachten und Auflagen verweisen, die man erfüllt hat und ist fein raus.
Das Wasser bringt das trotzdem nicht mehr zurück.
Eine 100%ige Sicherheit ist eine Illusion.
Würde es tatsächlich um Trinkwasserschutz gehen, kann die Entscheidung nur sein: "Nein, wir riskieren es nicht, weil sich Konsequenzen nicht ausschließen lassen."
Knauf ist ja nicht dafür bekannt sich für Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Lebensgrundlagen einzusetzen sondern für's knallharte Durchsetzen seiner Gewinnmaximierung.
Wie wir wissen, hat sich Knauf erst vor einem Jahr von seinem Russlandgeschäft getrennt und das erst nach massivem medialen Druck.
Von der arg strapazierte Drohung mit Arbeitsplätzen und Abwanderung sollte sich die Stadt nicht allzu sehr beeindrucken lassen.
Wasser allgemein und Trinkwasser im Speziellen ist die am höchsten bedrohte Ressource in unserer Region in diesen Zeiten der Klimakrise.
Gerade das Gegenteil ist der Fall! Arbeit, Mensch werden sehr geschätzt!
Nur in Nürnberg gibt es ein größeres.
Dort leben aber auch 650.000 Menschen.
Wenn das hier versaut wird, war's das auch für die Zukunft.
Die Reinheit des Trinkwassers ist für die Gesundheit der Bevölkerung von entscheidender Bedeutung. Durch die Einrichtung von Wasserschutzgebieten wird sichergestellt, dass das Grundwasser umfassend geschützt wird.
Nebenbei, andere Bundesländer haben viel größere Flächen geschützt und leben ganz gut damit. Trinkwasserschutzgebiete machen in Bayern nur ca. 5% der Landesfläche aus.
In Nordrhein-Westf. sind es rund 12%, Niedersachsen rund 11%, Mecklenburg-Vorpomern rund 15%. In Baden-Württemberg mehr als 26% u. in Hessen knapp 30 %.
https://www.dvgw.de/medien/dvgw/leistungen/publikationen/dvgw-wasser-impuls-factsheet-vorrang-wasserversorgung.pdf
Elon Musk (Starlink): https://www.rnd.de/wirtschaft/starlink-von-elon-musk-welche-gefahr-steckt-hinter-dem-internetdienst-4AAMJ3ORENALDN5TZT7W4TMK7E.html
Nochmal Musk: https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/starlink-internet-musk-100.html und https://www.heise.de/news/Starlink-hat-4-Millionen-Teilnehmer-9955110.html#:~:text=Die%20Anzahl%20der%20Starlink%2DTeilnehmer,sind%20eine%20Million%20Abonnenten%20dazugekommen.&text=Lesezeit%3A%202%20Min.&text=Das%20Starlink%20Satelliten%2DInternet%2DNetzwerk,Millionen%20Nutzerinnen%20und%20Nutzern%20erreicht.
Dann auf Knauf Gips KG: https://knauf.com/de-DE/knauf-gips/ueber-knauf-gips/ueber-uns-knauf-gips
Wasser vs. Arbeitsplätze? Polemik oder Lösung?
Sicher werden sich auch die Bürgermeister für den Erhalt der Wasserversorgung aussprechen. Sie sind als „Bürger“-Meister allein für die Bürger und ihre Versorgung verantwortlich.
Wasser ist lebenswichtig, Gips nicht. Es gibt keine Alternativen für die Würzburger Wasserversorgung.
Der geplante Ort des Bergwerkes ist im Wasserschutzgebiet „Zeller Quellstollen“, das faktisch schon gilt: Dort ist Bergbau verboten. Gleiche Regeln für alle: Bürger dürfen im Wasserschutzgebiet keine Bohrungen für Erdwärme vornehmen, so darf es erst recht dort kein Bergwerk geben.
Das Trinkwasser kann jetzt gerettet werden - auch für die zukünftigen Generationen.
Auf https://www.wasser-in-gefahr.de kann man sich dazu näher informieren.
--> weder in Amerika noch in Iphofen!
Gips kann man nun mal nicht trinken!
Über den Aufwand, der im Ruhrgebiet getrieben werden muss, kann man hier nachlesen:
https://www.rag-stiftung.de/ewigkeitsaufgaben/ruhrgebiet/
Wollen wir das?