Umrahmt von Grün, ein Teil des Würzburger Ringparks und die Würzburger Ludwigsbrücke in unmittelbarer Nähe: Die Stelle hätte Max Ludwig Mohr mit Sicherheit gefallen. Gerade widmet sich die Stadtleseaktion "Würzburg liest ein Buch" ganz dem Autoren, der 1891 in Würzburg geboren wurde. Und nun lässt ihm auch seine Heimatstadt eine Ehrung zukommen: eine Straße, benannt nach ihm.
Im Dezember vor zwei Jahren stimmte der Hauptausschuss des Stadtrats einstimmig dafür, die Straße zwischen Sanderglacisstraße und Sanderring nach Max Mohr zu benennen und folgte damit einem Antrag von Willi Dürrnagel (Würzburger Liste). Nun war es so weit, und das Straßenschild wurde feierlich enthüllt.
Buch mit besonderer Relevanz in der aktuellen Zeit
Das Buch "Frau ohne Reue", um das es in der Stadtleseaktion geht, habe einen tagesaktuellen Bezug, beschreibt Oberbürgermeister Christian Schuchardt: "Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse in unserer Stadt, wenn man an die Stigmatisierung gesellschaftlicher Gruppen, Zuschreibungen und den Umgang einer Gesellschaft im Extrem denkt." Er erinnert damit an die brutale Messerattacke am 25. Juni in Würzburg, bei der ein 24-jähriger Somalier drei Frauen mit einem Messer tötete und neun Personen teilweise schwer verletzte. "Deshalb hat das Buch eine besondere Relevanz, auch in der aktuellen Zeit."
Auch Nicolas Humbert, Enkel Max Mohrs, ließ es sich nicht nehmen, für die Enthüllung des Straßenschildes nach Würzburg zu reisen. "Freuen wir uns über diese neue Straßenbenennung und den Geist Max Mohrs, der hoffentlich mit seinen wunderbaren Ideen und anarchischen Vorstellungen auch in Würzburg weiter wehen wird."
Große Erfolge mit Theaterstücken
Max Mohr wurde am 17. Oktober 1891 als Sohn des jüdischen Malzfabrikanten Leon Mohr in Würzburg geboren. Er besuchte das Königlich Neue Gymnasium, das heutige Riemenschneider-Gymnasium. Nachdem der abenteuerlustige junge Mann zunächst durch den Orient gereist war, studierte er Medizin in Würzburg und München. Im Ersten Weltkrieg war er Regimentsarzt und geriet 1917 in englische Kriegsgefangenschaft. Unter dem Eindruck seiner Kriegserlebnisse gab Mohr den Arztberuf auf und beschloss, Schriftsteller zu werden. Mit seiner Frau Käthe Westphal, die er 1919 heiratete, sagte er sich vom großbürgerlichen Leben los und begann auf einem Bauernhof in Wolfsgrub bei Rottach-Egern ein einfaches Leben.
Mit seinem Theaterstück "Improvisationen im Juni" erlebte er seinen schriftstellerischen Durchbruch. Insgesamt schrieb Mohr zwölf Bühnenwerke, die auf allen großen Bühnen, im Falle "Ramper" sogar in den USA, erfolgreich aufgeführt wurden.
Keine Lebensgrundlage als Jude in Deutschland
Der gebürtige Jude wanderte 1934 nach Shanghai aus. Zuvor verlief sein Leben in Deutschland in unruhigen Bahnen und war gekennzeichnet von Arbeitslosigkeit, Hunger und Wirtschaftskrise. Dabei hielt sich Mohr viel in Berlin auf, um seine schriftstellerische Karriere zu forcieren. Als Jude fand er jedoch in Deutschland weder als Arzt noch als Autor eine Lebensgrundlage.
Im chinesischen Exil baute er sich eine Arztpraxis auf und behandelte unter den chaotischen Verhältnissen des chinesisch-japanischen Krieges unzählige Patienten. Der Workaholic und Kettenraucher starb 1937 in Shanghai an einem Herzinfarkt.
Aber:
Nicht, dass dieser Strassenname irgendwann wieder einkassiert wird, wegen des Nachnamen ...
Ich habe kein Problem mit einem Mohrenkopf: Da habe ich ein leckeres Produkt vor Augen, und sonst nix! Sarotti hat immer sehr leckere Schokolade produziert, und ich wurde deswegen sicherlich nicht zu einem Rassisten. Denn ich habe den Sarotti-Mohr nie rassistisch gesehen. Das war nur ein Markenzeichen das man heute vielleicht überdenken könnte.
Der eigentliche Rassismus findet nicht bei Straßen-Namen, oder sonst was statt, sondern in den Köpfen der Menschen! Eine Straße umzubenennen bringt da gar nichts. Das nenne ich übertriebenen Aktionismus, der am eigentlichen Problem null, und nichts ändert!
Ich bin mit schwarzen Jungs großgeworden, mitten in Würzburg. Bis ich vielleicht 20 Jahre alt war, war mir noch nicht mal ansatzweise klar dass es damit ein Problem auf sich haben könnte.
Kümmert Euch lieber um den Rassismus in dem Köpfen der Leute...
Verboten bzw. Nicht gewünscht sind nur sie Mohrenköpfe bzw. Negerküsse.....
Der Jüstel und seine Kommision werdens schon beurteilen und ihren Senf dazugeben.