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Würzburg
Stadt Würzburg verleiht ihre höchste Auszeichnung an Josef Schuster, den Präsidenten des Zentralrats der Juden
Josef Schuster hat für sein Wirken schon viel Anerkennung erfahren. Die Ehrung durch seine Heimatstadt aber ist eine ganz besondere.
Josef Schuster wird Ehrenbürger von Würzburg. Das Bild zeigt ihn 2021 anlässlich einer Verlegung von Stolpersteinen in der Stadt, die an verfolgte und ermordete Jüdinnen und Juden erinnern.
Foto: Patty Varasano | Josef Schuster wird Ehrenbürger von Würzburg. Das Bild zeigt ihn 2021 anlässlich einer Verlegung von Stolpersteinen in der Stadt, die an verfolgte und ermordete Jüdinnen und Juden erinnern.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 19.06.2023 02:26 Uhr

Josef Schuster wird Ehrenbürger seiner Heimatstadt Würzburg. Oberbürgermeister Christian Schuchardt verleiht dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland die höchste Auszeichnung der Stadt bei einem Festakt am Montag, 26. Juni. Die Entscheidung traf der Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung.

Offiziell bestätigen wollte man im Rathaus die Auszeichnung für Schuster am Donnerstagnachmittag noch nicht. Solche Beschlüsse würden in der Regel nicht vorab veröffentlicht, hieß es.

Josef Schuster am Volkstrauertag 2022 beim Gedenken auf dem jüdischen Friedhof in Würzburg.
Foto: Ivana Biscan | Josef Schuster am Volkstrauertag 2022 beim Gedenken auf dem jüdischen Friedhof in Würzburg.

Josef Schuster ist im israelischen Haifa geboren, er lebt seit seinem zweiten Lebensjahr in Würzburg. 1956 war die Familie seines Vaters David Schuster, die aus Bad Brückenau (Lkr. Bad Kissingen) stammt und von den Nazis aus Deutschland vertrieben worden war, nach Unterfranken zurückgekehrt.

In Würzburg ging Josef Schuster zur Schule, am Röntgen-Gymnasium machte er Abitur, an der Julius-Maximilians-Universität studierte er Medizin. Über 30 Jahre lang praktizierte Schuster als Internist in seiner eigenen Praxis, in Würzburg ist der 69-Jährige bis heute als Notarzt tätig.

Ehrenämter in der jüdischen Gemeinde

Neben seiner beruflichen Tätigkeit übernahm Schuster schon früh Ehrenämter in der jüdischen Gemeinde Würzburg und Unterfranken, die sein Vater nach der Shoah wiederaufgebaut und von 1958 bis 1996 geleitet hatte. 1998 wurde Josef Schuster zum Vorsitzenden gewählt. 2002 übernahm er das Amt des Vorsitzenden des Landesverbandes der israelitischen Kultusgemeinden in Bayern.

2010 zunächst Vizepräsident, wurde Josef Schuster im November 2014 zum Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland gewählt. Mittlerweile hat er seine dritte Amtszeit angetreten. Schuster ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder. Er hat vier Enkelkinder.

Erster Ehrenbürger nach Barbara Stamm

Schuster selbst sagte auf Nachfrage, er freue sich über die Auszeichnung durch die Stadt Würzburg. Sie sei "eine große Ehre". Zuletzt hatte die Stadt 2008 das Kunstsammler-Ehepaar Rosemarie und Peter C. Ruppert (1934-2019) und den Kaufmann Hermann Kupsch (1918-2013) sowie 2019 die ehemalige Landtagspräsidentin Barbara Stamm (1944-2022) zu Ehrenbürgern ernannt.

 
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Kommentare
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  • semistar
    Es ist bezeichnend für unsere Gesellschaft, dass es nur zwei Kommentare zu diesem bedeutenden Thema gibt und auch eine nur überschaubare "Gefällt mir"-Zustimmung. Aber wenn es um das lächerliche Layla bei Kiliani geht, da schreiben sich die Massen die Finger wund...
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  • Mainkommentar
    Wenn jemand eine Auszeichnung verdient hat, dann Dr. Josef Schuster. Vielen Dank für Ihr Engagement!!!
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  • fabian-koenig@t-online.de
    Eine gute Entscheidung! Herr Dr. Schuster ist eine außerordentlich sympathische und engagierte Persönlichkeit, die oft den richtigen Ton trifft und sich für die Angelegenheiten der jüdischen Mitbürger einsetzt, ohne dabei mit dem Finger auf die Nachkommen derjenigen Generation zu zeigen, die für die Shoa verantwortlich ist. Wir sollten uns alle gemeinsam unserer Verantwortung für den Erhalt und die Entfaltung jüdischen Lebens in Würzburg und Deutschland bewusst sein und weiter unserer ermordeten Mitbürger erinnern, auf dass sich so etwas nie wieder wiederholt.
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