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Würzburg
Silvester: So sorgen Unterfrankens Städte für Sicherheit
Feuerwerk sieht schön aus, kann aber auch gefährlich werden. Deshalb sind Raketen und Böller nicht überall erlaubt. Wo darf in Mainfranken nicht geböllert werden?
In Würzburg gilt an Silvester dasselbe Sicherheitskonzept wie in den vergangenen Jahren.
Foto: Andreas Kneitz | In Würzburg gilt an Silvester dasselbe Sicherheitskonzept wie in den vergangenen Jahren.
Anna-Lena Behnke
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:30 Uhr

Weltweit begrüßen in der Silvesternacht Millionen von Menschen das neue Jahr mit Böllern und Raketen. Auch in Unterfranken gehört das Feuerwerk für viele dazu. Doch nicht überall ist es erlaubt, Feuerwerkskörper zu zünden.

Feuerwerk und Glas verboten

In Würzburg gibt es auch in diesem Jahr eine Sicherheitszone in der Innenstadt, in der neben Böllern und Raketen auch Gläser und Glasflaschen verboten sind. Betroffen sind unter anderem die Domstraße, der Platz am Vierröhrenbrunnen und der Bereich rund um die Alte Mainbrücke. Claudia Lother, Pressesprecherin der Stadt Würzburg, verweist zudem auf das Sprengstoffgesetz, das Böllerei in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern sowie Kinder - und Altenheimen verbietet.

In Haßfurt und Bad Neustadt sind dagegen keine Verbotszonen geplant. Dasselbe gilt unter anderem in Bad Kissingen und Karlstadt. "In der Schweinfurter Innenstadt sind an Silvester mehr Polizisten als sonst unterwegs", sagt Kristina Dietz aus der Pressestelle der Stadt. Glasflaschen und Feuerwerk seien in Schweinfurt jedoch weiterhin erlaubt. "Mit Hinweisen auf unserer Internetseite und in den sozialen Medien wollen wir die Bürgern dazu anregen, selbst zu überlegen, wie viel Böllerei sein muss", sagt Dietz.

Brandgefahr bei Fachwerkhäusern

"Grundsätzlich verboten ist Feuerwerk im Umfeld von historischen Gebäuden", sagt Gerhard Weiler, Vorstand der Bayerischen Schlösserverwaltung Würzburg. Das gilt insbesondere rund um die bayerischen Schlösser, Burgen und Residenzen, teilt die Behörde mit. In Würzburg sind das Käppele, der Bereich der Festung Marienberg und die Residenz von diesem Verbot betroffen. Der Residenzplatz wird am Silvesterabend ab 22 Uhr gesperrt und steht deshalb auch als Parkplatz nicht zur Verfügung. Grund ist die erhöhte Brandgefahr durch Raketen, Böller und Funkenflug.

Besonders gefährdet sind generell die Fachwerkhäuser in den Altstädten vieler Städte und Gemeinden in Unterfranken. Deshalb ist Böllerei dort häufig unerwünscht. Verbotszonen gibt es unter anderem in Ochsenfurt (Lkr. Würzburg), Marktheidenfeld (Lkr. Main-Spessart) und Königsberg (Lkr. Haßberge). In Lohr (Lkr. Main-Spessart) gilt das Verbot vom Ottenhof im Norden und dem Fischerviertel im Osten bis zur Gerber- und Färbergasse im Süden und der Schlossgasse im Westen, heißt es aus dem Rathaus. Um Verletzungen der Feiernden in den engen Gassen des Kitzinger Altorts zu vermeiden, ist Feuerwerk auch dort nicht erlaubt, teilt die Stadt auf Nachfrage mit.

Vorsicht vor illegalen Böllern

Bei der Polizei herrscht in der Silvesternacht stets Hochbetrieb. Im vergangenen Jahr waren der Polizei Schweinfurt sogar die Hafträume ausgegangen. Größere Einsätze seien jedoch selten notwendig, sagt Kerstin Schoch von der Pressestelle der Polizei Würzburg: "Am häufigsten kommen Sachbeschädigungen und kleinere Brände durch Feuerwerkskörper vor." Besonders warnt die Polizei vor illegalen und selbstgebastelten Böllern. In Deutschland zugelassenes Feuerwerk sei am "CE"-Zeichen zu erkennen.

Aber auch legale Böller und Raketen sind zuletzt immer stärker in Verruf geraten. Umweltschützer und Ärzte warnen vor allem vor den großen Mengen an Feinstaub, die durch das Feuerwerk freigesetzt werden. In Norddeutschland haben einige Supermärkte schon reagiert und Feuerwerksartikel aus ihrem Sortiment verbannt. 

Die Deutsche Umwelthilfe hat im Sommer 98 Städte – darunter auch Würzburg – dazu aufgefordert, der Böllerei ein Ende zu setzten. Nach der aktuellen gesetzlichen Lage gäbe es für die Stadt Würzburg jedoch keine Möglichkeit, privates Feuerwerk generell zu verbieten, sagt Rathaussprecherin Claudia Lother.

In Schweinfurt: Entscheidung erst im neuen Jahr

In Schweinfurt setzt sich Stadträtin Ulrike Schneider (Freie Wähler/Schweinfurter Liste) für ein Verbot ein. Mit einem Eilantrag versuchte sie zu bewirken, dass die Stadt schon heuer das Abfeuern von Feuerwerkskörpern zumindest in der Innenstadt verbietet. Der Hauptausschuss vertagte die Entscheidung jedoch aufs neue Jahr. Zumindest diesmal dürfen die Schweinfurter den Jahreswechsel also noch mit Raketen und Böllern feiern.

 
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