Darf noch Böller verkaufen, wer die Umwelt schützen will? Mit dieser Frage erreicht die Klimadiskussion kurz vor Silvester den Handel. Bundesweit verzichtet eine Reihe von Einzelhändlern auf das lukrative Geschäft mit Krachern und Raketen, um einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Auch in Unterfranken verbannen Händler Böller aus ihrem Sortiment. Ist das das Aus für die Knallerei zum Jahreswechsel?
Für Christian Wagner schon. "Wir verkaufen dieses Jahr keine Feuerwerksartikel", sagt der Geschäftsführer des Haßfurter Obi-Marktes. Anders als in all den Jahren zuvor. Die Idee sei im Team entstanden. "Feuerwerk ist für die Umwelt und für die Tiere schädlich", sagt Wagner. Man habe sich gefragt: Muss das sein? Dann sei die Grundsatzentscheidung gefallen, auf den Böller-Verkauf zu verzichten. Einige Tausend Euro Umsatz weniger bedeute das schon, sagt der Baumarkt-Leiter. "Aber wir sind davon überzeugt, dass es richtig ist und wollen auch in Zukunft kein Feuerwerk mehr verkaufen."
Ganz neu ist das nicht. Umweltschützer lehnen die Knallerei an Silvester seit Jahren ab, weil sie Feinstaub verursache und Kinder und Tiere gefährde. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sieht nun die Chance für Veränderungen, denn Konsumenten sind umweltbewusst wie lange nicht. "Wir hoffen, dass ein Ruck durch die Gesellschaft geht und die Menschen in diesem Jahr weniger Böller und Raketen kaufen", sagt DUH-Chef Jürgen Resch. Und: Anfang 2020 wolle man die Händler auffordern, den Feuerwerks-Verkauf komplett einzustellen.
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Ausgeschlossen ist das auch für Marco Trabold nicht. "Es gibt Überlegungen, wir denken darüber nach", sagt der Geschäftsführer und Inhaber der Edeka-Märkte Trabold. In diesem Jahr werde noch in allen fünf Märkten in Unterfranken Feuerwerk verkauft, denn die Ware sei bereits im Frühjahr bestellt worden. Aber: "Für nächstes Jahr, steht es in den Sternen."
Rund 133 Millionen Euro Umsatz mit Böllern und Raketen
Ein Verzicht auf Böller ab 2020 stößt inzwischen bei immer mehr Händlern auf offene Ohren. So hat die Baumarktkette Hornbach angekündigt, ab dem kommenden Jahr in Deutschland kein Feuerwerk mehr ins Sortiment zu nehmen.
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Bei den beiden Kupsch-Märkten Esser in Würzburg ist das bereits seit 2008 so. "Wir verkaufen schon seit mehr als zehn Jahren kein Feuerwerk", sagt Leiter Klaus Esser. Wichtiger als die Böllerei seien ihm Umwelt- und Tierschutz, "schon seit ich selbstständig bin". Esser gehe es aber nicht darum, andere zu missionieren: "Jeder muss das für sich entscheiden." Etwa zehn bis 20 Kunden würden jedes Jahr nach Feuerwerksartikeln fragen, großen Unmut gebe es aber keinen.
Deutschlandweit hat die Branche im vergangenen Jahr rund 133 Millionen Euro Umsatz mit Böllern und Raketen gemacht, und geht von ähnlichen Werten in diesem Jahr aus. Angesichts der Zahl gibt sich der Verband der pyrotechnischen Industrie weiter selbstbewusst. Man habe es mit einer "Scheindebatte" zu tun, heißt es. Hornbachs Böller-Boykott nennt der Verband einen "Marketing-Gag". Insgesamt würden von 33.000 Supermärkten in Deutschland ohnehin nur wenige auf den Verkauf verzichten.
Discounter halten am Geschäft mit der Knallerei fest
Auch Branchenkenner Uwe Krüger vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) geht davon aus, dass die Nachfrage weiter hoch bleibt. "Die Nachfrage ist ungebrochen und der Handel wäre schlecht beraten, diese nicht zu bedienen", sagt er. So haben Aldi, Lidl, Kaufland und Real angekündigt, an dem Geschäft mit der Knallerei festhalten zu wollen, weil es die Kunden so wünschen. "Solange die großen Discounterketten nicht mitziehen, wird sich wenig tun", sagt Krüger.
Indes warnt das bayerische Landeskriminalamt (LKA) vor illegaler Pyrotechnik, weil diese oft nicht den hiesigen Sicherheitsstandards entspräche. Die chemische Zusammensetzung sei anders, die Sprengkraft höher und es bestehe die Gefahr von Fehlzündungen – und in der Folge schweren Verletzungen. Wer mit solch illegalen Böllern zündele, dem drohen laut LKA Bußgelder bis zu 50.000 Euro oder sogar Haftstrafen.
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Grundsätzlich darf Feuerwerk heuer nur von diesem Samstag an bis einschließlich 31. Dezember verkauft werden. Erlaubt ist das Böllern und Abfeuern von Raketen nur am Silvester- und Neujahrstag.
Mit Informationen von dpa
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Und zuallererst gehört die "Deutsche Umwelthilfe" und der ganze linksgrüne Öko-Politikverein verboten. Aber sofort!
Und dann wundern sich diese Öko-Verbotsapostel, dass sich die Gesellschaft spaltet. Dabei befeuern gerade diese Leute die Spaltung mit ihren irrwitzigen Vorschlägen und immer neuen Verbotsbegehren. Der einzige, der sich freut ist der rechte Rand.
Wir waren mal ein freies Land mit freien Bürgern. Lang ist's her.
Aber listen Sie nur ruhig weiter ihre gefühlte Verbotsliste auf. Sprechen Sie sich aus. Das soll ja helfen. Aber hören Sie auf hier rum zu heulen und werden Sie erwachsen!
Kaum sind die Zeiger auf den Uhren in unseren Fernsehprogrammen auf null Uhr gerückt, schon geht die Ballerei so richtig los. Man merkt, dass man in greifbarer Nähe eines Wohngebiets "beheimatet" ist, in dem nicht nur "ärmere" Leute zuhause sind, sondern auch Zeitgenossen, die ihrem Geltungsdrang erlegen sind. Heller, höher, lauter - solche Raketen braucht's.
Es dauert keine Viertelstunde, schon ist die ganze Gegend so richtig eingeräuchert. Der Blick Richtung Eselshöhe ist vernebelt.
Am folgenden Morgen wird die "Sinnhaftigkeit" der Ballerei offenbar. Die Straßen sind übersät mit Papphülsen der Feuerwerkskörper. Es wäre an der Zeit, Schaufel und Besen in die Hand zu nehmen und selbst wieder für Ordnung zu sorgen. Da schläft man aber lieber seinen Rausch der Neujahrsnacht aus und überlässt die Reinigung den Gemeindearbeitern (so sie dazu bereit sind) oder unbeteiligten Nachbarn, die selbst ihre Vorgärten und Zufahrtswege aufräumen.
Sarkasmus aus.
Natürlich nicht in den Böllerfreien Zonen. Wer nicht böllert kann ja Spenden,dann müßten ja Unsummen an Geld zusammen kommen wenn ich die Kommentare lese.
Muss es den für alles ein Verbot geben. Und über die geistige Reife eines anderen zu urteilen find ich schon unverschämd, man sollte erst mal auf sich selber schauen bevor man urteilt. Aber so ist es halt in Deutschland, verbieten,verbieten.Guten Rutsch ins neue Jahr,mit oder ohne Böller. P.S Ich böllere schon seit meiner Kindheit nicht mehr sondern schaue mir das Feuerwerk an. Geht auch.
SUVs, Pickups etc. stehen auch schon auf der Liste der Verbotsparteien. Richtig gute Untertanen wie wir sind, klatschen gleich einige Beifall!
Nur über vermeintliche Verbote, die es noch gar nicht gibt, zu jammern bringt uns auch nicht weiter.
Jeder De.. kann sich so ein Feuerwerk kaufen und hochjagen, ob er die geistige Reife dafür besitzt oder nicht.
Am 27 Dezember...
Es muss scheinbar erstmal eine Altstadt oder eine ganze Stadt niederbrennen bevor sich die Menschen umorientieren...
#brotfürböller