
Die rund toten 2000 Schweine, die im April dieses Jahres in einem Schweinestall bei Gelchsheim (Lkr. Würzburg) entdeckt wurden, sind vermutlich über Tage, wenn nicht Wochen hinweg qualvoll verendet. Das legt die Antwort der Staatsanwaltschaft Würzburg auf eine Anfrage der Redaktion nahe, die darin erstmals zu den Ergebnissen der polizeilichen Ermittlungen Stellung genommen hat.
Die gutachterliche Untersuchung der Kadaver hat demnach ergeben, dass die Tiere vermutlich zwischen Oktober 2017 und März 2018 verendet sind. Die genaue Zahl der toten Schweine war aufgrund des fortgeschrittenen Verwesungszustands nicht mehr festzustellen, schreibt die Staatsanwaltschaft.
Schweine fraßen sich gegenseitig auf
Wohl aber könne ausgeschlossen werden, dass die Tiere aufgrund einer Krankheit oder eines einzelnen Schadenereignisses, wie etwa den Ausfall der Lüftungsanlage zu Tode gekommen sind. Vielmehr vertrete das Veterinäramt die Einschätzung, dass die Schweine aufgrund einer unzureichenden Versorgung mit Futter, Wasser und Luft verendet sind. Das legen auch Spuren von Kannibalismus nahe, die bei einigen Tieren festgestellt wurden. Vor Hunger hatten die Schweine offensichtlich begonnen, ihre toten Artgenossen aufzufressen.
Letzte Kontrolle im Stall war 2014
Inwieweit ihr Tod durch technische Mängel im Betrieb der Anlage begünstigt wurde, habe nicht abschließend geklärt werden können, schreibt die Staatsanwaltschaft weiter. Für einen der beiden Stallgebäude konnte festgestellt werden, dass die Fütterungsanlage bereits seit 2015 defekt war und die Tiere deshalb von Hand gefüttert werden mussten.
Im zweiten Stall war die Fütterungsanlage im Spätjahr 2016 letztmals nachweislich im Betrieb. Auch das gesetzlich vorgeschriebene Alarmierungssystem für Fehler in der Lüftungs- und Fütterungsanlage funktionierte nicht mehr. Das Veterinäramt hatte der Redaktion auf Anfrage mitgeteilt, dass der Stall letztmals im Jahr 2014 kontrolliert wurde.
Landwirt wird Tiermisshandlung vorgeworfen

Beschuldigter in den Ermittlungsverfahren ist ein junger Landwirt aus einer Nachbargemeinde. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn unter anderem wegen des Vorwurfs der Tiermisshandlung. Ob und warum er seinen Pflichten aus der Nutztier-Haltungsverordnung nicht nachgekommen sei, sei Gegenstand weiterer Ermittlungen, so die Staatsanwaltschaft.
Über seinen Verteidiger seien dem Landwirt die Ergebnisse der bisherigen Ermittlungen mitgeteilt worden. Er hat nun Gelegenheit, Stellung zu nehmen und Erklärungen abzugeben. Mit einem Abschluss der Ermittlungen sei frühestens in drei Monaten zu rechnen.
Auf dem Wege der Ersatzvornahme hatte das Veterinäramt die Tierkadaver beseitigen und die Stallungen reinigen lassen. Gegen den entsprechenden Kostenbescheid in Höhe von rund 200 000 Euro hat der Landwirt Klage eingereicht.
Das führt letztendlich hier und auch in anderen Fällen zu solch schrecklichen Ereignissen.
Es gibt andere Intensiv - Tierhalter die sind genau das Gegenteil dieses Beispiels, aber alle werden wieder über einen Kamm geschert, weil wieder mal einer "bundesweit, wenn nicht sogar weltweit, in dieser Form aufgefallen ist (ich wüßte keinen vergleichbaren Fall in Europa der so mit seinem Tier - Bestand umgegangen ist)!
Das war "Missachtung" aller Gesetze wo zum Schutz der Tiere in diesen Ställen geschaffen wurden und gehört entsprechend bestraft und nicht "schöngeredet"!
Es müssen einfach andere Pflöcke geklopft werden, auch wenns dem Bauernverband eben sauer aufstösst. Man kann nicht schreiben, wie man sich bei solchen Ausreden und Ausflüchten fühlt. Als Rechtsanwalt würde ich ein derartiges Mandat ablehnen.
Soviel könnt mir keiner bezahlen, damit mir dabei das Essen drinbleibt.
Womit wir wieder beim Billigfleisch wären.
Ich muss aber TÜV und Kaminkehrer aus eigener Kasse bezahlen. Warum das?
Weiterhin muß zwingend verhindert werden, daß er nie mehr mit Tieren sein Geld verdient!!
Für so eine Tat gibt es keine Ausrede und Endschuldigung!
kriege ich eh gleich rote Pfucken.
Seit Anbeginn der Zeiten ist bekannt, Billigfleisch geht nur auf Kosten der Tiere, der Umwelt und der "Bauern". Und welche Konsequenzen werden gezogen? Gar keine. Da sei das Wohl der allheiligen Wirtschaft vor. Alle Zeitlang ein ekliger Skandal, ein empörter Aufschrei, die Allgemeinheit trägt die Kosten und das wars dann. Bis zum nächsten Mal. Und so wird es wahrscheinlich weitergehen, bis es keinen Regenwald mehr gibt zum Roden, daher kein billiges Sojaschrot aus Brasilien mehr und somit Schicht im Schacht für Billigfleisch (das im Endeffekt verd... teuer kommt, weil der Preis keinerlei Folgekosten abgebildet hat).
Dass "nebenbei" noch alles Mögliche mehr über den Jordan geht, interessiert eh (noch) niemanden. Aber ich hör jetzt schon alle entsetzt jammern "das haben wir doch nicht gewusst, das haben wir doch nicht gewollt..."
Ich hab es so satt.
Uffffzzz