Mehrere hundert Schweine, die am Freitagmorgen bei Gelchsheim (Lkr. Würzburg) entdeckt wurden, lagen vermutlich bereits seit mehreren Tagen tot in ihrem Stall. So zumindest Informationen der Redaktion, die bisher nicht offiziell bestätigt wurden. Damit verdichten sich die Anzeichen, dass ihr Besitzer den Tod der Tiere zumindest fahrlässig herbeigeführt hat.
In einer ersten Meldung über den Tierskandal war das staatliche Veterinäramt in Würzburg noch von 2000 Tieren ausgegangen. Inzwischen ist in einer dünnen Pressemitteilung des Landratsamts Würzburg von mehreren hundert Tieren die Rede. Es handelte sich um den gesamten Bestand, der in der Stallung im Ochsenfurter Gau untergebracht war.
Ermittler und Behörden halten sich bedeckt
Polizeibeamte und Vertreter des Veterinäramts sind am Freitagnachmittag vor Ort, um erste Ermittlungen aufzunehmen. Einer der Männer trägt einen Schutzanzug und ein Atemschutzgerät, gegen mögliche Krankheitserreger und den Gestank, der sich inzwischen im Stall ausgebreitet hat. Vor den Stallungen ist davon nichts zu spüren. Lediglich ein leichter Geruch nach Schweingülle liegt in der Luft.
Was der Mann im Stall gesehen hat, darüber sagt die Polizei nichts und verweist an die Pressestellen von Veterinäramt und Staatsanwaltschaft. In einer schriftlichen Stellungnahme an diese Redaktion lässt der Besitzer über seinen Anwalt mitteilen, „dass die Verendung mehrerer hundert Mastschweine im Stall ein tragischer Unglücksfall ist“, der ihn „menschlich sehr betroffen macht“. Die externe Klärung der Todesursache der Tiere, insbesondere in diesem Zusammenhang die Überprüfung der technischen Anlagen, begrüße der Besitzer, er werde „in jeder Hinsicht mit den zuständigen Behörden vollumfänglich kooperieren“. Die schnellstmögliche sach- und fachgerechte Entsorgung der toten Tiere solle eng mit dem Veterinäramt abgestimmt werden.
Die Pressestelle am Landratsamt Würzburg will sich weder dazu äußern, von wem die toten Tiere gefunden wurden, noch wer die Behörden informiert hat. Der Stall werde von der Polizei versiegelt. Die Staatsanwaltschaft Würzburg und das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit seien verständigt. Zur weiteren Klärung werden externe Gutachter hinzugezogen, die aber erst in der kommenden Woche ihre Arbeit aufnehmen. Die strafrechtlichen Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft übernommen.
Veterinäramt schließt Tierseuche aus
Hinweise, dass die Schweine an einer Tierseuche, etwa der gefährlichen, in Osteuropa grassierenden Afrikanischen Schweinepest, verendet sind, liegen nicht vor, berichtet das Veterinäramt später in einer knappen Meldung. Bislang lasse sich aber auch noch nichts dazu sagen, ob der Tod der Tiere bewusst herbeigeführt wurde oder ob etwa ein technischer Defekt zugrunde lag, hatte die Pressestelle zuvor mitgeteilt. Letzteres halten Fachleute allerdings für unwahrscheinlich.
In großen Schweinemastställen sind Lüftungsanlagen unerlässlich. Ein Defekt könnte innerhalb weniger Stunden zu einer lebensbedrohlichen Situation für die Tiere führen, sagt der Würzburger Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands, Michael Stolzenberger auf Anfrage der Redaktion. Allerdings verfügen die Anlagen über Alarmierungssysteme, die den Landwirt bei einem Defekt umgehend informieren.
Kritik von Tierschützern
Moderne Fütterungsautomaten seien heute Stand der Technik in Schweinmastställen. Trotzdem müssten Schweinehalter mehrmals täglich nach ihren Tieren sehen. Dass tote Tiere über Tage hinweg nicht bemerkt werden, hält Stolzenberger deshalb für ausgeschlossen. Jeder Schweinehalter sei bestrebt, dass seine Tiere gesund sind. „Es geht ja schließlich auch um die wirtschaftliche Basis des Betriebs“, so der Kreisobmann.
Susanne Pfeuffer, Vorsitzende des Vereins „Menschen für Tierrechte“ aus Würzburg, kritisiert die Intensivtierhaltung: „Dass bedeutet für die Tiere grundsätzlich Stress. In solchen großen Betrieben ist keine artgerechte Tierhaltung möglich“, so Pfeuffer, die 2011 mit dem Bayerischen Tierschutzpreis ausgezeichnet wurde.
Leider hilft das nicht viel weiter. Hoffentlich wird das in kürzester Zeit aufgeklärt.
Diese Person, sowie auch sein Umfeld (Familie) sind ja nicht ganz unschuldig, wenn so viel Zeit ins Land gezogen ist. Auf jeden Fall gehört ihm für landwirtschaftliche Tätigkeiten Berufsverbot. Weil er dann auch nicht Feldarbeiten und Spritzmittel umgehen kann. Grösse frisst Hirn in diesem Fall.
Einfach enteignenen, da charakterlich ungeeignet.....
Wirkt sich auch erzieherisch auf andere aus......
Jetzt geht es wieder auf die Mäster los, durch so einen "Schlamper" geraten wieder alle unter Generalverdacht!
Da zeichnet sich was ab, wo einige wieder Versäumnisse einräumen werden! Wobei wenn man die Bilder von dem Hof sieht, schaut das ja vorbildlich aus!
Jeder Tierhalter hat irgendeinen Bezug zu den Tieren, so was kann man nicht verstehen. Durch solch einen Skandal werden die Berufskollegen in Mitleidenschaft gezogen. Hoffentlich wird das schnellstens geklärt. Der Gestank ist ja schon seid dem späten Herbst.