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Samenernte im Spätsommer: Vorbereitung für das nächste Jahr
Durch das Sammeln von Samen bereiten sich Pflanzenliebhaberinnen und -liebhaber im Spätsommer auf das nächste Gartenjahr vor. Tipps für eine gute Ernte.
Nach der Ernte sollten die Samenkapseln mit den Samen, zum Beispiel in einem Korb, getrocknet werden.
Foto: Getty Images | Nach der Ernte sollten die Samenkapseln mit den Samen, zum Beispiel in einem Korb, getrocknet werden.
Angela Fischer
 |  aktualisiert: 04.09.2024 02:46 Uhr

Vereinzelt finden sich noch bunte Blütenköpfe in den sonst eher verblühten Beeten. Der Spätsommer ist die Zeit, in der Hobbygärtnerinnen und -gärtner die Aussaat für ihr nächstes Gartenjahr vorbereiten, indem sie Samen ihrer Lieblingspflanzen sammeln. Was dabei zu beachten ist, erfahren Sie hier.

Warum Saatgut sammeln?

  • Kostenersparnis: Saatgut aus dem Garten für den eigenen Bedarf zu sammeln, ist eine Alternative zum Kauf neuer Samen oder Pflanzen.
  • Sortenerhalt: Mit selbst gewonnenem Saatgut können Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner dafür sorgen, dass besonders geschätzte, gut wachsende oder seltene Pflanzensorten im eigenen Bestand erhalten bleiben. 
  • Nachhaltigkeit: Das Sammeln von Saatgut ist umweltfreundlicher, da es bereits vorhandene Ressourcen nutzt und kaum Verpackungsmüll produziert.

Wann ist die beste Zeit zum Ernten von Samen?

Ein trockener Tag im Juli, August oder September ist die beste Zeit, um Pflanzensamen zu sammeln. Trockenheit ist wichtig, da Feuchtigkeit in der Samenschale zu vorzeitiger Keimung oder Schimmelbildung führen kann. Saatgut sollten Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner zum richtigen Zeitpunkt ernten. Bei zu früher Ernte riskieren sie, dass die Embryonen im Samen noch nicht weit genug entwickelt sind, um keimen zu können.

Reife Samenkapseln erkennt man oft daran, dass sie trocken und braun sind. Bei Gemüse sollten die Früchte reif sein, bevor die Samen geerntet werden. Bei Tomaten, Paprika, Chili, Erbsen und Bohnen sollten die Früchte sogar überreif sein. Reife Samen zeigen spezifische Anzeichen wie eine Veränderung der Farbe (von grün zu braun oder schwarz) und der Textur (härter). Auch das Austrocknen und Verwelken der Blütenstände kann ein Hinweis auf die Samenreife sein. Um den besten Zeitpunkt für die Ernte zu finden, sollte man die Pflanzen regelmäßig beobachten und passende Literatur zu Rate ziehen.

Die Planung der Ernte

Vor der Ernte planen Hobbygärtnerinnen und -gärtner, welche Blumen- und Gemüsearten sie ernten möchten, denn nicht alle Samen eignen sich zum Aussäen im nächsten Jahr. Beispielsweise sollten Samen von Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) immer neu gekauft werden. Diese Pflanzen können das potenziell tödliche Gift Cucurbitacin produzieren. Bei neu gekauftem Saatgut ist das Gen für das Gift stillgelegt, so dass es nicht gebildet wird. In den Tochtergenerationen der Gemüsepflanzen aus dem Garten kann das Gen jedoch wieder aktiviert und das Gift erneut hergestellt werden. Das entsprechende Gemüse schmeckt dann sehr bitter. Zusätzliches Wissen beim Sammeln von Samen ist also wichtig. Für das Sammeln an sich braucht es nicht mehr als reguläre Haushaltsgegenstände. Eine Schere, Papiertüten oder andere Behälter, Etiketten, Stifte und bei Bedarf Handschuhe sind für das Vorhaben ausreichend.

Samen lassen sich oft sehr gut aus Samenkapseln lösen, wenn sie trocken sind.
Foto: Getty Images | Samen lassen sich oft sehr gut aus Samenkapseln lösen, wenn sie trocken sind.

Wie sammelt man Saatgut?

Um die Samen zu ernten, schneiden Pflanzenliebhaber die reifen Samenstände oder Blütenköpfe vorsichtig ab. Ein Teil sollte für die tierischen Besucher im Garten verbleiben, denn die Blütenköpfe dienen ihnen im Herbst und Winter als wichtige Nahrungsquelle. Ein Tuch oder eine Schale kann helfen, besonders kleine Samenstände aufzufangen. Nach der Ernte sollte das Saatgut an einem gut belüfteten Ort trocknen. Samenstände sollten über Kopf hängen oder auf einem Rost liegen. Der Trocknungsprozess kann je nach Feuchtigkeitsgehalt der Samen und der Umgebung einige Tage bis Wochen dauern.

Wie säubert man Blumen- und Gemüsesamen?

Sobald die Samen vollständig getrocknet sind, fallen sie aus oder können vorsichtig durch Zerbröseln oder Schütteln aus dem Samenstand gelöst werden. Danach sollten sie gereinigt werden: Das von Blütenköpfen oder Hülsen befreite Saatgut wird durch ein feines Sieb gesiebt, um Spreu und andere Pflanzenteile zu entfernen und zukünftige Schimmelbildung zu verhindern.
Bei Gemüsesamen wie bei Tomate, Gurke oder Chili entfernen Hobbygärtnerinnen und -gärtner zusätzlich überschüssiges Fruchtfleisch und Verunreinigungen, da diese zum Schimmeln neigen und die erfolgreiche Keimung im nächsten Jahr gefährden können.

 
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Kommentare
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  • Georg Hofmann
    Finde es toll, das über das Thema geschrieben wird.
    Wer noch nicht zum Saatgut ernten kommt, kann gerne zu unserem Saatgut-Markt am 01.02.2025 nach Wasserlosen kommen.
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