"Auf die Suche nach weiteren Unterstützern" macht sich Landrat Thomas Eberth – und hat den Bürgermeistern und "den Damen und Herren der Gemeinderäte" in Eisenheim, Estenfeld, Kürnach und Unterpleichfeld einen Brief geschrieben. Er sorge sich um "unser aller Zukunftsthema Klimawandel". Deshalb wirbt er darum, dass alle betroffenen Gemeinden in der "Bergtheimer Mulde" an einem Strang ziehen.
Am 19. August hatten Landrat Eberth sowie die Vertreter der Gemeinden Bergtheim, Hausen und Oberpleichfeld sowie des "Bewässerungsvereins Bergtheimer Mulde" eine Vereinbarung unterschrieben. Mit ihr soll eine Machbarkeitsstudie für ein umweltverträgliches Bewässerungskonzept auf den Weg gebracht werden. Es geht um die Frage, ob es sinnvoll ist, Mainwasser zur Bewässerung der fruchtbaren Felder rund um Bergtheim heranzuziehen.
Die Gemeinde Bergtheim erklärte sich bereit, die Förderung zu beantragen und die Beauftragung des Bewässerungskonzeptes zu übernehmen. Die drei Unterzeichner-Gemeinden würden laut Landrat Eberth beweisen, dass sie "Verantwortung übernehmen für eine Entscheidung, die die Zukunft der Kommunen in der Bergtheimer Mulde wesentlich prägen wird".
Die Kommunen und Landwirte, die Bürgerinnen und Bürger, bedrohte Arten in Flora und Fauna, sie alle würden von einer objektiven, wissenschaftlich fundierten Grundlage profitieren. "Es geht um Wissen statt um Emotionen. Dies lässt sich nur mit der nun beschlossenen Machbarkeitsstudie bewirken", ist Landrat Eberth überzeugt.
Eberth hofft auf "Ruck in den Gemeinderäten"
Deshalb ermuntere er die Entscheidungsträger in den Gemeinden Eisenheim, Estenfeld, Kürnach und Unterpleichfeld, sich doch noch an den Kosten für die Machbarkeitsstudie zu beteiligen. Dazu hätten sie noch bis zum 1. November dieses Jahres Zeit. Dann werden das Leistungsverzeichnis und das Lastenheft zur Ausschreibung der Studie abgeschlossen.
Er selbst und Bürgermeister Konrad Schlier aus Bergtheim stellen sich als Ansprechpartner zur Verfügung. Sie wollen "Bedenken ausräumen und Fragen beantworten". "Ich hoffe auf einen Ruck in den Gemeinderäten", beschreibt Landrat Eberth seine Motivation. Die Themen Wasser, Landwirtschaft, Ökologie und Ökonomie, CO2-Speicher Boden und ähnliches müsse umfänglich begleitet werden. Und zwar von Menschen, die in den betroffenen Dörfern leben und arbeiten.
Auch Prosselsheim ist bei Machbarkeitsstudie dabei
Neu ist: Die Gemeinde Prosselsheim beteiligt sich an der Machbarkeitsstudie. Das hat der Gemeinderat am 20. September mit neun zu zwei Stimmen entschieden. Vorausgegangen war eine ausführliche Diskussion des Ratsgremiums mit Andreas Becker, dem Bereichsleiter Landwirtschaft am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg sowie mit Sprecher Norbert Herrmann vom Agenda-21-Arbeitskreis "Wasser am Limit" in Würzburg.
Die Prosselsheimer Gemeinderäte sehen es mehrheitlich als wichtig an, "bei der Studie mit am Tisch zu sitzen". Ihr Wunsch ist es, dass neben Bürgermeisterin Birgit Börger zwei weitere Mitglieder des Prosselsheimer Gemeinderats dem "Arbeitskreis Machbarkeitsstudie Mainwasser" angehören. Dieses Ansinnen wurde adäquat im Oberpleichfelder Gemeinderat so geäußert und beschlossen.
Nach wie vor keine Unterpleichfelder Beteiligung
Im Unterpleichfelder Gemeinderat wurde am 21. September über die Bitte des Landrats gesprochen. Für Bürgermeister Alois Fischer hat sich "am Sachverhalt nichts geändert". Deshalb sei der gefasste Beschluss zur Beteiligung an der Machbarkeitsstudie weiterhin bindet. Am 18. Mai hatte das Ratsgremium mit acht zu acht Stimmen knapp gegen die Beteiligung gestimmt.
Fraktionssprecher Robert Wild von der CSU sieht es anders. Die Machbarkeitsstudie zum Thema Mainwasser in der Bergtheimer Mulde werde inzwischen "auch ohne uns gemacht". Das war beim Beschluss im Mai noch anders kommuniziert worden.
"Es steht jedem Ratsmitglied frei, einen Antrag auf eine erneute Beschlussfassung zu stellen", meinte Bürgermeister Fischer dazu. Er und weitere Ratsmitglieder sind überzeugt, "dass wir uns in dieser Sache inzwischen alle eine Meinung gebildet haben und sie wohl nicht mehr ändern werden".
Nur wer mitmacht, könne "seine Fragen stellen und seine Ängste formulieren", wirbt Landrat Eberth darum, "dass wir diese Herausforderung gemeinsam angehen und lösen". Einer Kerngemeinde wie Unterpleichfeld sollte das doch die "wenigen 100 Euro Beteiligung an der Machbarkeitsstudie wert sein", so der Landrat. Die Kosten für die Studie sind auf 200 000 Euro gedeckelt und werden vor allem vom Bayerischen Staat getragen.
Die Bodenpassage trägt somit erheblich zur Reinigung und Filterwirkung bei. Zudem reguliert sie die Wassertemperatur. Deshalb soll das Wasser nicht direkt aus dem Main entnommen werden, sondern als Uferfiltrat aus mehreren Brunnen in dessen Nähe.
Irene Konrad
Und jetzt ist der Main dran? Und das bei einem stetig sinkenden Grundwasserspiegel?
Fände ich nicht so klug! Wie wärs denn, wenn die Landwirte auf nicht so wasserintensiven Gemüsebau umstellen würden?
die ÖDP.
Warum sollen diese betroffenen Ortschaften Wasser vom Main bekommen ??
Und warum stellt das Wasserwirtschaftsamt und die verantwortlichen Gemeinden diese
Brunnenbohrungen und den Verbrauch von Grundwasser nicht ein ? ?
Oder beschränkt dies auf ein vernünftiges Maß ??
Man sollte Gemüse usw.dort anbauen wo die natürlichen Gegebenheiten sich anbieten und nicht wo der Mensch glaubt er könne,weil er gerade da Grund und Boden besitzt,sich breit machen,um seine rein merkantilen und egoistischen Pläne zu verwirklichen.