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Bergtheim
Wassermangel: Wie Mainwasser auf die trockenen Felder fließen soll
In der Bergtheimer Mulde im Würzburger Norden gibt es gute Böden, aber kein Wasser. Landwirte wollen das jetzt aus dem Main pumpen. Ist das die Lösung für das Wasserproblem?
Wie können die trockenen Felder in der Bergtheimer Mulde wie hier bei Prosselsheim bewässert werden? Landwirte wollen Mainwasser abpumpen. 
Foto: Daniel Peter | Wie können die trockenen Felder in der Bergtheimer Mulde wie hier bei Prosselsheim bewässert werden? Landwirte wollen Mainwasser abpumpen. 
Irene Konrad
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:51 Uhr

Wasser ist ein hohes Gut. Um die Ressource zu schonen, investiert das Bayerische Umweltministerium demnächst in Franken 40 Millionen Euro in eine nachhaltige landwirtschaftliche Bewässerung. Vier Pilotprojekte profitieren von einer Förderung, die auch der nördliche Landkreis Würzburg gut gebrauchen könnte. Denn dort in der so genannten Bergtheimer Mulde wird das Wasser knapp. 15 Landwirte haben deshalb bereits im Oktober 2020 einen Bewässerungsverein gegründet. Was haben Sie vor?

In der Bergtheimer Mulde läuft das Grundwasser der Region zusammen. Aber es wird immer weniger. Die Bevölkerung ist besorgt und Landwirte fürchten, dass ihnen das Wasser zur Bewässerung ihrer Felder ausgeht. Immerhin 900 Hektar. Das Wasserwirtschaftsamt in Aschaffenburg prüft derzeit, wo genau das Wasser her kommt, wie die einzelnen Schichten aufgebaut sind und zueinander liegen und wie sich Grundwasserentnahmen auswirken. Wegen der Studie und des knappen Grundwasserspiegels werden seit 2016 keine zusätzlichen Wasserentnahmen in der Bergtheimer Mulde mehr genehmigt.

Wasser aus dem Main für die Bergtheimer Mulde

Tobias Wild aus Unterpleichfeld ist Vorsitzender des neu gegründeten Bewässerungsvereins Bergtheimer Mulde. Das große Ziel des neu gegründeten Bewässerungsvereins sei die Gründung eines Wasser- und Bodenverbandes, sagt er. Insbesondere die betroffenen Gemeinden sollen mit ins Boot geholt werden. Wild und seine Mitstreiter im Bewässerungsverein haben das Wasser des Mains im Blick. Sie sehen es als "zentralen Punkt der zukünftigen Bewässerung landwirtschaftlicher Kulturen".

Wasser aus dem Main in die Region um Bergtheim zu bringen, käme nicht nur Landwirten zugute. Es würde auch die Sorge der Bevölkerung um das Grundwasser mildern. Sollten die Pläne der Landwirte aufgehen, würden die Mitglieder des Bewässerungsvereins ihre Grundwasserrechte zurückgeben. "Wir bringen dann Wasser in die Region, der Grundwasserspiegel könnte damit sogar steigen", ist Vorsitzender Wild überzeugt.

Am Binsachgraben zwischen Oberpleichfeld und Püssensheim liegt ein kleiner Tümpel. Ob daraus einmal ein großer Speichersee für das Mainwasser gebaut werden kann?  Er könnte zum Bewässern von Feldern sowie zur Naherholung für die Bevölkerung genutzt werden.
Foto: Irene Konrad | Am Binsachgraben zwischen Oberpleichfeld und Püssensheim liegt ein kleiner Tümpel. Ob daraus einmal ein großer Speichersee für das Mainwasser gebaut werden kann?  Er könnte zum Bewässern von Feldern sowie zur ...

Wie soll das funktionieren? Das Mainwasser soll zwischen November und April, also in der regenreichen Zeit, "bevor es sinnlos ins Meer läuft", zu Speicherseen gepumpt werden, erklärt Wild. Dann könnten damit in der Vegetationsperiode, also vom Frühjahr bis zum Herbst, die Felder bewässert werden.

Mit Uferfiltrat sollen Karotten, Kohl und Zwiebeln bewässert werden 

Die Idee, Uferfiltrat des Mains aus den Wasserschutzgebieten der Gemarkung Eisenheim in die Bergtheimer Mulde zu pumpen und dort zu speichern, ist nicht neu. Die Kommunale Allianz Würzburger Norden mit ihren zehn Mitgliedsgemeinden hat hierzu schon viel Zeit und Mühe investiert. Zu dieser Allianz gehören die Gemeinden Bergtheim, Eisenheim, Estenfeld, Güntersleben, Hausen, Kürnach, Oberpleichfeld, Prosselsheim, Rimpar und Unterpleichfeld.

Wassermangel: Wie Mainwasser auf die trockenen Felder fließen soll

"Beim Uferfiltrat handelt es sich um Grundwasser in Trinkwasserqualität", warnt Allianzmanagerin Ulrike Lilienbecker vor einer Verwechslung mit Mainwasser. Uferfiltrat werde in einer gewissen Tiefe in Ufernähe gefördert, denn im Gegensatz dazu würde das Flusswasser in Speicherseen veralgen und verkeimen. Außerdem enthalte es Sand und Schwebestoffe. Deshalb sei nur filtriertes Wasser aus der Nähe des Ufers für das Bewässern von Karotten, Kohl, Zwiebeln, Erdbeeren, Einlegegurken oder Salat geeignet.

Gemeinden sollen sich an der Machbarkeitsstudie beteiligen 

Lange hatte die Allianz Würzburger Norden mit dem Wasserwirtschaftsamt um Zuschüsse für eine Machbarkeitsstudie gerungen. Die technischen Prüfungen hätte die Behörde befürwortet. Aber die entsprechenden Auswirkungen  nicht. Aber gerade dieser Blick war den zehn Mitgliedsgemeinden wichtig. Deshalb haben sie im Oktober 2020 einstimmig beschlossen, die ins Auge gefasste Machbarkeitsstudie nicht weiter zu verfolgen.

Doch bei der Machbarkeitsstudie als Voraussetzung für die Umsetzung des Projekts sind Vereine nicht zuwendungsberechtigt. Das Umweltministerium fördert die Erstellung von umweltverträglichen Bewässerungskonzepten nur, wenn Kommunen oder Verbände einen Antrag stellen. Deshalb wenden sich die Mitglieder des Bewässerungsvereins an die jeweiligen Gemeinden und bitten um deren Unterstützung.

Die Entwicklung in der Landwirtschaft schreitet voran – wie überall in der Gesellschaft. Heutzutage werden Obst, Gemüse oder Blumen unter schützenden Folien angebaut. Mit Tröpfchenbewässerung zum Wassersparen und gleichbleibendem Klima. Die Folientunnel wie dieser vom Holzäckerhof verändern den Blick auf die Fluren.
Foto: Irene Konrad | Die Entwicklung in der Landwirtschaft schreitet voran – wie überall in der Gesellschaft. Heutzutage werden Obst, Gemüse oder Blumen unter schützenden Folien angebaut.

Insgesamt würde die Studie rund 200 000 Euro kosten. Die Machbarkeitsstudie kann mit 75 Prozent gefördert werden. Die Mitglieder des Bewässerungsvereins würden 15 Prozent des Eigenanteils tragen. Ihre Vorstellung ist es, dass die sechs "Kerngemeinden" Bergtheim, Eisenheim, Hausen, Oberpleichfeld, Prosselsheim und Unterpleichfeld die restlichen zehn Prozent übernehmen. Je nach Gemeindegröße würden zwischen 4000 und 8000 Euro anfallen.

Lieber Badeseen statt kleine Tümpel 

Die Gemeinde Bergtheim hat schon die Federführung der Machbarkeitsstudie zugesagt. Sie will jedoch nur dann diesen Part übernehmen, wenn die anderen Gemeinden mitziehen. Bisher beteiligen sich Hausen und Oberpleichfeld. Der Gemeinderat in Unterpleichfeld hat den Punkt zunächst vertagt, weil die Mitglieder noch juristische Fragen geklärt haben möchten.

Die Oberpleichfelder Ratsmitglieder wollen mitreden können. "Für mich sind der Artenschutz und die Naherholung besonders wichtig", erläutert Gemeinderat Gerhard Habel. Er würde es bedauern, wenn die Landwirte das Uferfiltrat des Mains später einmal in mehreren privaten, eingezäunten "Tümpeln" speichern. Viel lieber wären ihm ein oder zwei große öffentliche Speicherseen.

Einer dieser erhofften "Badeseen" könne er sich am Binsachgraben zwischen Oberpleichfeld und Püssensheim vorstellen. Dort gibt es schon einen kleinen Naturweiher. Das filtrierte Mainwasser könne also später einmal zugleich der Landwirtschaft als auch der Tier- und Pflanzenwelt sowie dem Menschen zur Erholung dienen.

Das Mainwasser ist heiß begehrt

So weit ist es aber lange noch nicht. Im Moment geht es um die Frage, ob die erhoffte Machbarkeitsstudie überhaupt realisiert werden kann. Biolandwirt Richard Konrad aus Hausen wünscht sich die "große Lösung" mit mehreren Speicherseen. Im Moment verbrauchen landwirtschaftliche Betriebe in der "Bergtheimer Mulde" etwa 550 000 Kubikmeter Grundwasser pro Jahr. Der Bedarf wächst. Deshalb werden vom Bewässerungsverein zwei Millionen Kubikmeter Uferfiltrat des Mainwassers ins Auge gefasst.

Das Mainwasser ist heiß begehrt. Auch in anderen landwirtschaftlich geprägte Regionen oder Weinbaugemeinden gibt es ein großes Interesse am Uferfiltrat. Tobias Wild sieht darin kein Problem. "Diese Wassermenge gibt der Main im Winter durchaus her." Vor allem, weil das mainaufwärts liegende Kernkraftwerk Grafenrheinfeld abgeschaltet wurde und deshalb dort kein Wasser mehr aus dem Main gepumpt werde. 

 
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  • J. S.
    Wenn ich im Artikel lese das Wasser bei Hochwasser sinnlos ins Meer fließt muß ich mich schon hinterfragen, wie man auf solch eine sinnlose Aussage kommen kann. In Bergtheim z. B wird jährlich mehr Wasser für Sonderkulturen auf den Äckern ausgebracht wie Grundwasser in der Bergtheimer Mulde neu produziert wird. Wo steht hier die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft. Hier bei guten Bonitäten liegt der Pachtpreis pro Hektar bei ca. 1500 Euro/Jahr. Flächen die bei den Betrieben heiß begehrt sind. Wenn man bedenkt wieviel Naturschutzgebiete es Weltweit gibt und diese mit Wasserschutzgebieten vergleicht, wird man feststellen das es keine 5 % der Weltfläche sind bei denen unser wertvolles Wasser gesetzlich geschützt ist. Auch möchte ich nicht Wissen wieviel Wasser hier wirklich auf die Felder ausgebracht wird. An der Pleichach gibt es in Bergtheim wenige Verläufe in denen kein PVC Schlauch zur Bewässerung liegt.
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  • R. B.
    Es ist zu befürchten, dass letztlich das (Main)-Wasser aus den geplanten Speicherseen nur den Flächen der 15 Mitglieder des Bewässerungsvereins zugute kommt. Ohne Kommunen kann keine Machbarkeitsstudie erstellt werden. Die 15 Landwirte zahlen hierzu vom Eigenanteil eine großzügige Summe von je 500 Euro. Und so wird es dann wohl auch bei einer Finanzierung der späteren Gesamtkosten sein. Die Kommunen werden den Großteil der Kosten schultern, um ein paar wenigen Groß-Landwirten die Bewässerung zu finanzieren. Die großen Schlepper werden ohnehin schon von der EU subventioniert.
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  • I. R.
    "Wir können auch die Landwirte, Gärtner , Weiterverarbeiter etc etc alle arbeitslos werden lassen, wenn das hier von bestimmten Leuten so gewollt wird. "
    Wenn der Grundwasserstand jedes Jahr sinkt ist irgendwann nix mehr da.
    Man kann nur so viel Recourcen verbrauchen wie da sind. Arbeitsplätze sind hier kein Argument das langfristig zählt.
    Was bei dem Klima nicht angebaut werden sollte anderswo angebaut werden.
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  • A. B.
    Man sollte sich mal überlegen, ob man nicht das Abwasser, das man aus den Kläranlagen entlässt (ich nehme mal an, dass es in den Main geleitet wird) nicht gleich vor Ort belässt als es erst in den Main zu leiten, um es dann an anderer Stelle wieder zu entnehmen. Das Geld für die Entnahme aus dem Main könnte man besser in eine Wasseraufbereitung des Wassers aus den Kläranlagen investieren. In Schweinfurt gibt es schon ein Projekt zur Wiederverwendung von Wasser aus der Kläranlage für die Landwirtschaft.
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  • T. F.
    Jeder der in dieser Gegend mit offenen Augen durch die Welt geht, ist diese Problematik seit Jahren bewusst. Kein Baum, keine Hecken, nur offene Felder die im Sommer staubtrocken und bei Wind die Erde davongetragen wird. Im Sommer viele Felder stundenland beregnet, doch bei heißen Temperaturen kommt da kaum ein Tropfen an. Mittlerweile werden die Felder durch Plastik geschützt. Jetzt plötzlich wird aufgewacht...viel zu spät...warum immer nur reagiert und nicht frühzeitig agiert? Es gibt Forschungen über neue Getreidesorten usw. die auf trockenen Böden besser funktionieren, auch da muss es ein Umdenken geben.
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  • A. F.
    Die grundsätzliche Frage ist doch eigentlich , ob in einem Trockengebiet wie bei uns in Nordbayern so Wasserintensive Feldfrüchte angebaut werden müssen, oder ob diese nicht vielleicht doch eher im Süden von Bayern angebaut werden sollte, wo es bei teilweise doppelter jährliche Regenmenge wie bei uns vielleicht fast ohne Bewässerung funktioniert.
    Hier gehts nur um Profit und Gier weniger Landwirte. 16 Landwirte haben sich zusammengeschlossen, in der ganzen Region gibt es sicher 150 Landwirte zusammen in den Ortschaften. Die sind auch leidtragende dieses Wahnsinn.
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  • I. R.
    "...Das Mainwasser soll zwischen November und April, also in der regenreichen Zeit..."
    Das sind in Unterfranken die deutlich trockensten Monate !

    Aber es sind die Monate mit den höchsten Mainabflüssen. Das liegt an der geringen Verdunstung in diesen Monaten.
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  • E. H.
    die Hochwasser des Mains sind immer in den Wintermonaten, niemals im Sommer.
    Also macht das doch Sinn im Winter zu fördern und im Sommer zu verbrauchen.
    Und wenn schon über Tröpfchenbewässerung und über-Kopf-beregnung geschrieben wird.

    Wohin geht das Wasser im Sommer, das nicht per Tröpfchen den Pflanzen zugeführt werden konnte hin. Genau in den Untergrund. Und wann wurde dieses Wasser aufgehalten - richtig im Winter. Das ist übrigens auch ein Effekt aus dem Überlauf des Altmühl-Bronnbachsee. Im Winter das Wasser rückhalten und dann in den Sommermonaten in den Überlauf des RMD-dem Main zuführen.
    Dem damaligen umstrittenen Projekt kann man gar nicht genug Befall zollen aus heutiger Sicht. Zum Glück hat man nicht auf die damaligen Bedenkenträger gehört!
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  • M. P.
    ohne den Überlauf... ohne Wasserzuführung vertrocknet der Main bereits, jeden Sommer,
    genial??, Karl der Große wars, der hat mit dem Kanal nach Norden begonnen,
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  • R. D.
    Machen wir das dann überall so wo es laut der Betroffenen Bedarf für Bewässerung gibt? Pumpen einfach das Wasser ab? So wie früher: Ist mir doch egal was die anderen Flussabwärts tun und wo deren Wasser herkommt?
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  • M. P.
    wird knapp wern mit dem Nageles See,
    im Jahr wern 550.000 m³ verbraucht, zum gießen,
    wer kennt ne nit, Schwebheimer See, 26 ha Fläche, ergibt 260.000 m², bei 2,5 m tiefe sind wir bei 650.000m³, was wollt Ihr 1 Mio/m³ Filtrat??,
    Gerd fahr auf Schweinfurt, Pülse is Überschwemmt,
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  • A. F.
    @lehmbatzen.
    Mal googlen unter "Denn's Biomarkt" . In Niedersachsen haben diese Woche Biokartoffelbauern ihre Ernte von 2020 verschenkt weil Sie keiner will, und der Denn's Biomarkt verkauft im Laden Biofrühkartoffel aus ? Raten Sie mal:
    ÄGYPTEN
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  • E. H.
    es geht hier nicht um Kartoffeln Bio-Ware, sondern um die grundsätzliche Frage ob wir noch regionale Gemüse- Erzeugung haben wollen oder nicht.
    Es wird immer mal in bestimmten Bereichen, je nach Wetter und Konsumverhalten unterschiedliche Abverkäufe geben, vor allem im Bio-bereich.

    Wir können auch die Landwirte, Gärtner , Weiterverarbeiter etc etc alle arbeitslos werden lassen, wenn das hier von bestimmten Leuten so gewollt wird. Die Felder werden dann halt von 2-3 Betrieben nur noch mit tausenden hektar Biogas-Einheits-Früchten angebaut

    Oder sollen wir uns auch noch in der Lebensmittelgrundversorgung zu 100 % aus dem Ausland abhängig machen ??
    Am besten aus der Türkei und ähnlichen Despotenstaaten. Die pandemie hat uns gewisse Abhängigkeiten sehr gut aufgezeigt.

    Die Lebensmittel werden dann bestimmt nachhaltige erzeugt, gesünder produziert, garantiert rückstandsfrei, in den heissen Ländern mit bester Wasserqualität nachhaltig erzeugt etc etc.
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  • M. Z.
    Bevor hier wieder Kommentare gegen diverse Berufsgruppen oder Wirtschaftszweige losgelassen werden sollte jeder mal sein eigenes Konsumverhalten nachfragen. Brauche ich Kartoffeln die in der Wüste in Ägypten angebaut werden? Warum habe ich einen schönen pflegeleichten Steingarten zu Hause? Wieso muss ich jede Woche mein Auto waschen?
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  • A. F.
    Was hier von den Landwirten geschrieben wird ist doch Volksverdummung. Die Aussage es könnte ein Naturbadesee entstehen ist wohl ironisch gemeint! Wie soll denn da im Hochsommer Badewasser drinnen sein wenn jeden Tag bewässert wird und der Wasserspiegel darin sinkt? Wenn dieses Projekt kommt dann stehen in dem Dreieck Ober/Unterpleichfeld und Bergtheim in 10 Jahren jeden Menge Hektargroße Glashäuser. Ist nur eine logische Schlußfolgerung der gewaltigen Folientunnel die jetzt schon wie ein Schandfleck in der Flur stehen.
    Wir brauchen nicht mehr Masse an Lebensmittel , wir müssen nur die vorhandene Nutzen.
    Es gibt genug Berichte wo z.b. von den Kartoffeln nicht einmal 50% der geernteten im Supermarkt im Verkauf liegen. Nicht eingerechnet, die dann im Haushalt auch noch entsorgt werden.
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  • J. H.
    Der Plan mit dem Mainwasser setzt voraus, dass auch der Main weiterhin ausreichend Wasser führt, was trotz allen wiederrum Niederschlag voraussetzt. Das war in den vergangenen Sommern in deutschen Flüssen nicht immer gegeben. Teilweise mussten Kohle- und Atomkraftwerke in der Leistung gedrosselt werden, da nicht genügend Kühlwasser vorhanden war.

    Wenn jetzt die Bauern auch noch Wasser aus dem Fluss entnehmen, wird es spannend. Was ist wichtiger?

    1. Der Zuckerrüben-Anbau, um weiterhin Billigzucker im Überfluss zu haben?
    2. der Schiffsverkehr, um Rohstoffe in großen Mengen zu transportieren?
    3. ausreichend Kühlwasser um die Stromversorgung sicherzustellen?

    So ist das nun mal im Leben, man kann nicht immer alles haben.

    Meine Prio wäre 2-3-1. Würde man mehr Windkraft und PV ausbauen würde 3. dramatisch an Bedeutung verlieren. 1. Ist unwichtig, da wir sowieso zu viel davon haben und konsumieren. Wirklich brauchen tut es niemand. Bei anderen Agrarprodukten mag das anders sein.
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  • A. F.
    @Derrick
    Es werden keine Zuckerrüben bewässert. Hier geht's um Beeren ,Karotten, Zucchini Kraut Salat Pfingstrosen usw.
    Das Wasser soll nicht direkt aus dem Main entnommen wurden, sondern Uferviltrat, das heißt aus Brunnen in den Mainwiesen. In Konkurrenz zu einem großen Wasserversorger deren Brunnen zwischen volkach und Fahr liegen. Dieser versorgt zb. Kürnach unterpleichfeld und bald auch Bergtheim mit Trinkwasser
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  • J. H.
    Vielen Dank für die Info.

    Wie bereits geschrieben: bei anderen Agrarprodukten sehe ich das anders. Gemüse für den menschlichen Verzehr ist ein wichtiges Produkt. Anders als der überflüssige Rübenzucker oder Futterplanzen für Massentierhalter, deren Produkte zu 80% in den Export gehen. Wenn für solche Produkte die Insekten gekillt, die Äcker und Brunnen mit Glyphosat vergiftet und der Grundwasser mit Gülle nitriert werden, fehlt mir jedes Verständnis.
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  • I. R.
    @Derrick

    Zu 2
    Der Main ist Staugeregelt. Die Schiffe haben hier auch bei einem Abfluss von 0 noch genug Wasser unter dem Kiel.

    zu 3
    Für Kühlwasser ist nicht die Wassermenge sondern die Temperatur der Grenzfaktor.
    Wenn ich Mainwasser von über 30 Cel noch weiter erwärme treiben irgendwann die Fische wg. Sauerstoffmangel kieloben.
    Die Kraftwerke haben einen Temperaturgrenzwert.
    Der wird dann doch nicht eingehalten da halt Strom dringend gebraucht wird ....

    Die termische Belastung des Mains ist mit Abschalten vom Grafenreihnfeld stark zurückgegangen.
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  • H. H.
    lnagfristig hilft nur, die Erderwärmung zu stoppen. Das geht aber nicht, solange jedes Dorf seinen Kleinkrieg gegen Fotovoltaik-Anlagen und Windräder führt.
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