Trockene Böden, schwindendes Grundwasser, fehlende Niederschläge: Zwar sei der Klimawandel überall in Bayern spürbar, erklärt Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) im Gespräch mit dieser Redaktion: "Doch in Unterfranken haben wir ohne Zweifel die größte Herausforderung." Die Region hat nur gut ein Viertel der jährlichen Regenmenge von Südbayern – was vor allem Landwirtschaft und Weinbau vor wachsende Probleme stellt. Kluge Projekte für eine nachhaltige Bewässerung will Glauber deshalb staatlich fördern: "Und Unterfranken ist dabei besonders in meinem Fokus", beteuert der Mittelfranke.
Vier Pilotprojekte zur Bewässerung hat der Minister in Nordbayern ausgewählt – davon widmen sich gleich drei in Iphofen, Nordheim (beide Lkr. Kitzingen) und Oberschwarzach (Lkr. Schweinfurt) dem Weinbau in Unterfranken. Mit bis zu zehn Millionen Euro staatlicher Förderung sind dort vor allem Bewässerungssysteme mit intelligenten Speichern geplant, die sich aus dem Main oder der Schwarzach speisen. Sie sollen auch bei anhaltender Trockenheit eine Wein-Produktion in höchster Qualität ermöglichen.
Nicht nur der Weinbau soll von neuen Bewässerungsprojekten profitieren
Dass der Projekt-Fokus derart stark auf dem Weinbau liegt, bedeute keinesfalls, dass der Staatsregierung in München die Winzer wichtiger sind, als etwa Obst- oder Gemüsebauern, beteuert Glauber: "Mir liegen Gemüse und Obst genauso am Herzen, wie die Trauben." Die Bewässerungsprojekte im Weinbau seien schlicht deutlich weiter fortgeschritten.
Auch die Akzeptanz der Menschen vor Ort für die neuen Bewässerungs-Projekte sei sehr wichtig. Diskussionen über die notwendige Beteiligung der Kommune und der betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe an der Finanzierung müssten deshalb – wie zuletzt etwa in Iphofen – vor Ort geführt werden. Vor allem kleine Winzer-Betriebe fühlen sich jedoch von der geforderten Eigenbeteiligung oft überfordert. Er verstehe diese Bedenken, wirbt Glauber: "Am Ende kann es aber nur eine Gemeinschaftsaufgabe sein."
Dass der Freistaat trotz der Herausforderung "Klimawandel" zunächst nur Einzel-Projekte fördert, anstatt gleich mit dem notwendigen Aufbau einer neuen Bewässerungsinfrastruktur zu beginnen, sieht Glauber nicht als Defizit: "Das sind bereits erste Umsetzungsprojekte einer neuen Infrastruktur-Förderung", findet er. So soll die Anschubfinanzierung beim Bau dauerhaft in eine Regelförderung des Freistaats zum Unterhalt übergehen. Auch seien weitere Bewässerungs-Projekte in Unterfranken nicht nur möglich, sondern unabdingbar: "Wir lassen niemanden am ausgestreckten Arm verdursten", beteuert Glauber.
Glauber: Schnelle Realisierung der Projekte liegt allein an den Kommunen
Doch reicht das Wasser - etwa im Main - überhaupt für eine flächendeckende Bewässerung? "Es geht nicht nur um Wasserentnahme, sondern um ein intelligentes Wassermanagement für die gesamte Region", entgegnet der Minister. "Wir setzen deshalb auch auf effiziente Bewässerungssysteme und intelligente Wasserspeicher." Diese könnten bei hohem Pegel Wasser zurückhalten und dann in der Trockenheit zur Verfügung stellen.
Am Freistaat werde eine schnelle Realisierung der nun bewilligten Projekte jedenfalls nicht scheitern, verspricht Glauber. Die jeweiligen Kommunen müssen bis spätestens Sommer 2022 alle nötigen Beschlüsse, Genehmigungen und Zustimmungen vorlegen. "Wir steigen aber auch gerne schon früher ein, wenn die Projekte vor Ort soweit sind."
Ich zweifle, ob hier alleine die Feststellung, dass die Lösung in effizienten und intelligenten Projekten liegt, ausreicht. Denn diese Effizienz und Intelligenz nutzt dann ja wohl erst einmal einer oder ausgewählten Zielgruppe(n).
Die Erwärmung von Mainwasser schreitet natürlich bei weniger Wasser schneller voran. Und vergessen wir nicht, alle thermischen Kraftwerke, egal ob AKWs, Kohlekraftwerke oder Erdgas brauche riesige Mengen an Kühlwasser.
Statt Windkraft, Photovoltaik (brauchen kein Kühlwasser) und Speichertechnologie auszubauen, wird versucht mit viel Geld einen Anbau zu fördern, der in dieser Art nicht überlebensfähig ist.
"einfach in das Bachbett des *Sickerbach legen (damit entfallen grosse Grabungen) und von dessen Mündung in den Main, über Sickershausen / Mainbernheim bis nach Ipfhofen führen oder leiten.Damit gräbt man seinen Ortsnach-
barn das Wasser nicht ab, denn das Bachwasser läuft ganz natürlich - mehr oder weniger. Haltbares Kunstoffrohr gibt das her.
(Anschauen kann man sich das in der Türkei, wo auf diese Art, viele Kilometer lang, wasser aus den *Taurusbergen in die Gemüseregionen geleitet wird. Scheinbar ohne Probleme. Ein dafür ausgebaggerter kleiner Stausee ist immer voll.)
Ähnlich könnte man sicherlich auch in der fränkischen Gemüseregion verfahren. Wasser marsch.........!!
Und ja, selbst wenn es etwas weniger von dem Moust geben sollte, aber dafür mit einem entsprechenden Preis wäre allen geholfen und das Geld nicht in, sondern aus dem Mains geschmissen worden.
Was aber schon sehr verwundert, dass hier nur "Alkohol" (manche sagen Drogen) gefördert wird. Nichts gegen ein gutes Gläschen Wein, aber was ist mit dem regionalen Gemüse ???. Das brauchen wir auf jeden Fall viel dringender, ist gesünder auch für Kinder und muss noch viel mehr bewässert werden ? Komisch, na ja eine Kiste Wein ist bei einem Besuch in den Ministerien halt doch höher angesehen, als ein paar gelbe Rüben.
Mir fällt da nur ein wichtiger Aspekt dazu ein: Wann kommt die Einsicht, daß es auch Flächen geben muß in denen Wasser stehen bleiben kann? Wann die Einsicht, daß man die ausgeräumte Flur wieder mit Heckenzeilen zum Schutz des Bodens säumt? Wer solche Maßnahmen als unwichtig, als bedeutungslos, erachtet hat noch nicht begriffen was erforderlich ist. Und das ist erst der Anfang, wenn man ernsthaft die Ertragsfähigkeit für die kommenden Generationen erhalten will ... Es ist schon längst Zeit zum Handeln. Fachleute warnen hier nicht erst seit Gestern. Vollkommen unabhängig von den Forderungen von Fridays for Future übrigens. Nur: einige wollen das immer noch nicht wahrhaben.