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Würzburg
Probebetrieb in der Zeller Straße in Würzburg endet: Bleibt es künftig bei der Einbahnstraße?
Warum die Verwaltung dem Würzburger Stadtrat die Beibehaltung der Regelung empfiehlt und welche Neuerung für die Dreikronenstraße geplant ist.
Durch die Zeller Straße in Würzburg nur stadtauswärts: Am Dienstag entscheidet sich, ob es beim Einbahnverkehr bleibt.
Foto: Johannes Kiefer | Durch die Zeller Straße in Würzburg nur stadtauswärts: Am Dienstag entscheidet sich, ob es beim Einbahnverkehr bleibt.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:14 Uhr

Nach gut eineinhalb Jahren Probebetrieb steht das Ergebnis fest: Die Umwandlung der Zeller Straße in eine Einbahnstraße hat für die Anwohnerinnen und Anwohner zu einer spürbaren Reduzierung des Lärms geführt, während der Verkehr auf den Ausweichstrecken nur leicht zugenommen hat. Der städtische Fachbereich Tiefbau wird dem Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) des Stadtrats in seiner Sitzung am Dienstag daher vorschlagen, die Einbahnstraße stadtauswärts zwischen Burkarder Straße und Nigglweg dauerhaft einzurichten. Außerdem soll die Dreikronenstraße aus Lärmschutzgründen zur Tempo-30-Zone werden.

Die Testphase lief wegen des Corona-Lockdowns länger als geplant

Der Einbahnstraßen-Test ist seit der Einführung heftig umstritten. Gegen den Willen der Verwaltung hatte im Sommer 2020 auf Antrag von ÖDP-Stadtrat Raimund Binder zunächst der Puma den Probebetrieb mit 11 zu 6 Stimmen beschlossen. Nach heftiger Kritik aus der Zellerau ließ die CSU-Fraktion das Thema im Stadtrat auf die Tagesordnung setzen, der sich dann auch mit 29 zu 21 Stimmen dafür aussprach. Die Testphase begann Anfang September 2020 und sollte ursprünglich ein Jahr dauern, wurde aber wegen der im Corona-Lockdown gesunkenen Verkehrszahlen verlängert.

Probebetrieb in der Zeller Straße in Würzburg endet: Bleibt es künftig bei der Einbahnstraße?

Durch die Reduzierung auf eine Pkw-Fahrspur konnten am Zeller Berg auf beiden Seiten der Straße Schutzstreifen für Radfahrende eingerichtet werden. Das war auch die ursprüngliche Idee hinter der Einbahnstraßen-Regelung, die aus rechtlichen Gründen aber mit dem Lärmschutz begründet werden musste, nachdem die Regierung von Unterfranken als höhere Straßenverkehrsbehörde zunächst Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Maßnahme angemeldet hatte.

Auch in Leserbriefen und Online-Kommentaren zu den Berichten dieser Redaktion wurde die Maßnahme unterschiedlich bewertet. Zahlreiche Kritikerinnen und Kritiker berichteten von einer Zunahme des Verkehrs und längeren Staus und Wartezeiten auf dem Umweg von der Zellerau über die Wörthstraße, Luitpoldstraße und Dreikronenstraße.

Nur geringe Zunahme des Verkehrs auf den Umgehungsstraßen

Die vom Tiefbauamt vorgelegten Zahlen sprechen allerdings eine andere Sprache: Während in der Zeller Straße die Zahl der Kraftfahrzeuge um zwei Drittel von 9000 auf 3000 pro 24 Stunden zurückgegangen ist, wurde in den Umgehungsstraßen eine deutlich geringere Zunahme festgestellt als erwartet.

Überwacht wird der Verkehr nicht nur durch einzelne Induktionsschleifen in der Fahrbahn, sondern seit Anfang 2021 auch durch die in der gesamten Stadt installierten Sensoren des Umweltorientierten Verkehrsmanagement-Systems (UVM). Die der Beschlussvorlage zugrunde liegenden Zahlen wurden im Herbst 2021 erhoben, nach den Sommerferien und vor den neuerlichen Corona-Beschränkungen.

Eine unzumutbare Zunahme der Lärmbelastung konnte dabei nicht festgestellt werden, so das Ergebnis von zwei Abschlussberichten des VMZ Berlin und des Würzburger Büros Wölfel Engineering. Laut Beschlussvorlage für den Puma hat der Verkehr in der Wörthstraße lediglich um 200 KfZ in 24 Stunden zugenommen, das ist bei einer Gesamtbelastung von 21.200 Fahrzeugen weniger als ein Prozent. In der Luitpoldstraße sind es 900 KfZ pro 24 Stunden weniger als vorher (16.200). In der Dreikronenstraße, die in einzelnen Abschnitten von bis zu 14.000 KfZ in 24 Stunden genutzt wird, wurde eine Zunahme von 600 bis 800 KfZ-Fahrten festgestellt.

Das Fazit der Verwaltung: In der Zeller Straße hat sich die Lärmbelastung für rund 200 Anwohner deutlich reduziert, in der Wörth- und in der Luitpoldstraße ist sie nicht gestiegen. In der Dreikronenstraße war die Lärmbelastung bereits vor dem Einbahnstraßen-Probebetrieb zu hoch, so dass unabhängig von der Zeller Straße dort Tempo 30 eingeführt werden soll, um künftig die Lärmgrenzwerte einzuhalten.

 
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  • L. K.
    Sonntag braucht die Straba von Rottenbauer zum Bahnhof keine Stunde (Max Mengeringhausenstraße - Hauptbahnhof 40 Minuten am Sonntag - laut Fahrplan). Aber ja, die Verbindung in die Zellerau ist nicht so super attraktiv. Aber mit dem Auto dauert es auch keine 15 Minuten - nicht mal wenn alle Ampeln grün sind und erst recht nicht, hält man sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Und ja, ÖPNV ist weniger flexibel als das Auto. Mit Planung muss man auch keine 25 Minuten an der Haltestelle warten. Dafür muss man halt auch keinen Parkplatz suchen oder im Stau/Berufsverkehr stehen. Gegenbeispiel: morgens zwischen 7 und 8 von der Keesburg-Straße an den Place de Caen am Heuchelhof - keine 25 Minuten - mit dem Auto um diese Zeit unmöglich. Aber mit gezieltem Losgehen um nicht an der Haltestelle zu warten.
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  • K. S.
    @beckerei , es ist Schade das ich nicht daran gedacht habe Sie zu der Fahrt einzuladen. Denn dann hätten Sie das gleiche Erlebnis gehabt wie ich auch und bräuchten nichts zu leugnen. Ich weiß zwar nicht wie Sie mit dem Auto fahren aber über die Y-Spange und Mergentheimerstrasse können Sie, ohne die Verkehrsregeln zu missachten, in 15 Minuten in die Frankfurterstrasse fahren. Vielleicht hatte ich auch etwas Glück das am Sonntag weniger Verkehr herrscht.
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  • K. S.
    Jetzt muss ich doch einmal den Grünen etwas helfen um ihr Ziel "Möglichst wenig Autos in der Stadt" zu verhelfen. 1. Erschwert den Käufern ihre Geschäfte bequem zu erreichen. Die Geschäfte werden über kurz oder lang schließen. Ziel: Es kommen immer weniger von außerhalb nach Würzburg. 2. Erschwert den Firmen und Unternehmen ihre Arbeit und schon werden wir sehen das viele Firmen den Standort Würzburg verlassen. Ziel: Weniger bis gar keine Pendler mehr. 3. Jetzt schließen wir die Kinos, Diskotheken und Bars. Schon haben wir wieder weniger Autos in Würzburg. 4. Erschwert den Patienten zu ihren Ärzten zu kommen so das die Ärzte abwandern um zu Überleben. Ziel: Wieder weniger Verkehr in Würzburg. Wollen wir nicht gar so Böse sein, laßt die Touristen usw. nach Würzburg kommen. Die Hotelerie und die Gatronomie wird es euch Danken ! Noch etwas, die Paar Würzburger können ja ins Umland fahren um ihre Einkäufe und Arztbesuche zu absolvieren. Endlich ohne Behinderungen alles erledigen.
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  • D. E.
    Unsinn
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  • M. F.
    Es muss nur „Auto“, „Fahrrad“ oder „Parkplatz“ in nem Artikel stehen und schon tippen sich wütende Autofahrer die Finger wund. Es geht um Blech. Wahnsinn, wie da immer die Emotionen hochkochen. Wegen einem großen blechernen Gegenstand, der durch ein dicht mit Menschen bewohntes Gebiet geschoben werden soll. Kann man sich nicht anders fortbewegen?
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  • T. H.
    Welch ein Irrsinn.
    Dafür weicht der Verkehr über den Schottenanger aus, der zwar teilweise Einbahnstraße in Richtung Nigglweg ist, was aber in 2 Jahren nur 2 mal (von mir beobachtet) von der Polizei kontrolliert wurde. Als Falschfahrer entgegen der Einbahnstraße zu fahren ist somit kein Risiko für die Autofahrer, was im 5-Minuten-Takt praktiziert wird.
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  • D. E.
    Wenn sich Verkehrsteilnehmer falsch verhalten muß die Polizei halt öfters kontrollieren. Aber dann heißt es gleich wieder Abzocke.
    Wie bei Corona setze ich auf Eigenverantwortung der Verkehrsteilnehmer. Zuviel verlangt?
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  • M. R.
    Ich verlagere mein Einkaufs Verhalten, meide Würzburg und die Betriebe!

    Interessant wäre ob sich schon Spuren in der Gewerbesteuer zeigen den die Autofeindliche Politik geht schon ein paar Jahre!

    Interessant wäre auch ob es Verlagerungen von Patienten von städtischen Ärzten zu jenen in den Randstadtteilen und dem Umland…
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  • D. E.
    "Autofeindliche Politik geht schon ein paar Jahre!"

    Die Einwohnerzahlen von Würzburg sind in den letzten 10 Jahren eher gestiegen. Die angeblich "Autofeindliche Politik" scheint die Einwohner nicht zu stören. Vermutlich ist den Einwohnern Lebensqualität und Gesundheit wichtiger.

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/466945/umfrage/entwicklung-der-gesamtbevoelkerung-in-wuerzburg/
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  • K. S.
    @mainpostl, die Einwohnerzahl ist seit 2010 eher gefallen. Sie haben ja doch die letzte Zeit die Kommentare gelesen und auch beantwortet. Es sollte Ihnen dann klar sein das die Lebensqualität eher gesunken ist. Es kann ja auch nicht anders geschehen wenn man sieht wie an den Bewohner vorbei entschieden wird. Wie auch kürzlich zu lesen ist sinkt die Wohnqualität im Innenstadtbereich. Jetzt können Sie sich fragen warum das so ist.
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  • D. E.
    2011 war Zensus und deshalb können sie die Jahre davor nicht gleichsetzen.

    2011 124.449
    2021 129.437
    Macht fast 5000 Einwohner mehr und nicht weniger.

    https://www.wuerzburg.de/buerger/statistikstadtforschung/bevoelkerung/31501.Bevoelkerung.html
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  • K. S.
    @mainpostl , komisch komisch, erst gibt man eine Statistik an, wird daran etwas festgestellt kommt auf einmal eine andere Statistik. Sehr Vertrauenswürdig ! Ihre Befragung war aus dem Jahr 2019, da war noch nichts mit "Bischofshut" zu Gange. Sie lesen doch auch die MP und auch die Kommentare, da war deutlich die Unzufriedenheit der Innenstadtbürger zu lesen.
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  • D. E.
    Man muss Statistiken auch lesen können und auch mal nachhaken warum plötzlich 9.000 Einwohner von 2010 auf 2011 weniger sind.
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  • D. E.
    "Es sollte Ihnen dann klar sein das die Lebensqualität eher gesunken ist"

    Das sieht eine aktuelle Umfrage etwas anders:

    https://www.wuerzburgerleben.de/2019/12/09/befragung-lebensqualitaet-meinung-wuerzburger-ziemlich-zufrieden/
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  • C. H.
    Ich fahre da sehr häufig Rad (Standardstrecke westlicher Landkreis -> Innenstadt) und es ist einfach so viel angenehmer als früher. Das Auto hat als innerstädtisches Verkehrsmittel mittelfristig größtenteils ausgedient und das ist ein weiterer Schritt für eine echte Verkehrswende und wirksamen Klimaschutz. Sehr gut, dass es bleiben soll.
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  • D. T.
    Herzlichen Glückwunsch, dass sie gesund sind und nicht aufs Auto angewiesen. Vielleicht reden Sie mal mit: Lieferdiensten, alten und gebrechlichen Menschen, Pflegediensten oder einfach mit Menschen, die mit 3 Kindern und Gepäck von der Frankfurter Straße in die Leistenstraße wollen. "So viel angenehmer" für eine handvoll Radfahrer gegen viele hundert Autofahrer, die sich wegen Menschen wie ihnen einschränken müssen.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wollen Sie wirklich behaupten die Mehrzahl der Autofahrer, könne aus körperlichen Gründen gar nicht das Fahrrad nehmen?
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  • C. H.
    Wenn alle Autofahrer*innen, die nur aus Bequemlichkeit Auto fahren, das nicht mehr tun würden, sondern stattdessen auf Alternativen umsteigen, dann gäbe es keine Probleme und genug Platz für alle, die wirklich drauf angewiesen sind.

    P.S.: von der Zellerau fährt die Buslinie 7 zur Leistenstraße (und dazu noch die Straßenbahn mit einmal umsteigen), das geht auch mit Kindern und Gepäck. Einfach mal in den ÖPNV reinschauen, wird rege genutzt.
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  • A. F.
    Sollten Sie mal wegen eines Notfalls medizinische Hilfe benötigen, so fordern Sie bitte den Sanka mit dem Lastenfahrrad an ...
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  • D. E.
    Was hat der Rettungsdienst mit dem ÖPNV zu tun? In der Stadt gibt es zahllose Einbahnstraßen und ich hab noch von keinen Problemen bei Rettungseinsätzen gehört.
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