zurück
Würzburg
Paradeplatz: Schäufele und Schnitzel statt Burger und Pommes
Ab Spätsommer dieses Jahres kommt ein modernes Wirtshaus an den Paradeplatz. Wie das Konzept aussieht und welche bunten Hunde der Würzburger Gastronomie dahinter stecken.
Noch lässt der Bauzaun am Gebäude der Dolmetscherschule nichts erahnen. Doch im Spätsommer dieses Jahres soll hier ein modernes Wirtshaus entstehen. 
Foto: Thomas Obermeier | Noch lässt der Bauzaun am Gebäude der Dolmetscherschule nichts erahnen. Doch im Spätsommer dieses Jahres soll hier ein modernes Wirtshaus entstehen. 
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:14 Uhr

Noch sieht man nichts als den Rohbau im Paradeplatz Nummer 4 . Grauer Betonboden, kahle, offene Wände - die Bauarbeiten sind im vollen Gang. Doch schon bald soll das alte Postareal einen frischen Anstrich bekommen. Und zwar nicht wie vermutet in Form eines weiteren Burgerladens, sondern als neues "Wirtshaus am Dom". Die Macher der Prime Family, zu der auch das Burgerheart in der Neubaustraße und die Pizzeria Maria Maria in der Kaiserstraße gehören, luden nun zur ersten Baustellen-Pressekonferenz ein, um über das neue Konzept und die Neugestaltung des Paradeplatzes zu informieren.

Ein bunter Hund in der Würzburger Gastroszene

Der Geschäftsführer des neuen altfränkischen Wirtshauses ist kein unbeschriebenes Blatt. Mit Christoph Lage, der bereits seit fünf Jahren den Brauereigasthof Alter Kranen in Würzburg führt, hat die Prime Family einen erfahrenen Gastronom gewinnen können. "Nun habe ich die Möglichkeit, etwas komplett Eigenes zu schaffen", sagt er auf der kalten Baustelle. Noch lässt sich das Endergebnis nicht erahnen, doch ein großes Banner auf der Baustelle soll zeigen, wie das Wirtshaus aussehen soll: modern mit Holztischen und Stühlen, einer Backsteinwand und einer großen Bar. "Es soll ein Treffpunkt für alle Generationen entstehen - sowohl für Touristen, als auch für alteingesessene Würzburger", erzählt Lage. 

Alles noch Rohbau: In einigen Monaten werden hier fränkische Klassiker serviert. 
Foto: Sophia Scheder | Alles noch Rohbau: In einigen Monaten werden hier fränkische Klassiker serviert. 

Der Gastronom möchte besonders auf Nachhaltigkeit, Regionalität und traditionelle fränkische Speisen setzen. Diese seien teilweise nach überlieferten Rezepten zubereitet, aber auch neu interpretiert. "Wir versuchen möglichst keine Zusatzstoffe mit ins Essen zu bringen", erläutert er außerdem sein Ziel.

300 Quadratmeter für rund 260 Gäste

Neben fränkischem Altbekannten wie Mostsuppe, Schäufele und Sauerbraten, soll es auch Klassiker wie Original Wiener Schnitzel und Zanderfilet geben. Chris Lage erzählt, dass sowohl Bier, als auch die Fleischwaren aus dem Würzburger Umland stammen. "Unser Landmetzger schlachtet tatsächlich noch selbst." 

So soll die Bar des neuen Wirtshaus am Dom später aussehen.
Foto: Amiga2000 | So soll die Bar des neuen Wirtshaus am Dom später aussehen.

Rund 300 Quadratmeter misst die Fläche des neuen Wirtshauses, 260 Gäste sollen dort Platz finden, hinzu kommen im Sommer noch etwa 80 Terrassenplätze. Voraussichtliche Eröffnung soll Spätsommer dieses Jahres sein. "Da sind wir ganz zuversichtlich", sagt Lage positiv eingestimmt. 

Wie sich der Paradeplatz sonst verändern soll

Der Paradeplatz in Würzburg soll schon bald zu neuem Leben erweckt werden. Wie bereits berichtet, soll dort künftig nicht nur die Franchise-Kette "L'Osteria" Pizzen und Pasta verkaufen, es soll auch ein neues Hotel mit gut 200 Betten entstehen.

Am 24. März tagt außerdem das Preisgericht für einen Wettbewerb, in dem die äußere Gestaltung eines zukünftigen Hotels an Stelle der früheren Oberpostdirektion festgelegt wird. Der Auslobung dieses Wettbewerbs hatte der Stadtrat in seiner Sitzung am 23. Januar zugestimmt. Ausgeschrieben wurde der Wettbewerb durch den Eigentümer des Gebäudes, den Investor "Family Value Invest GmbH" aus Frankfurt, der 2018 den gesamten Komplex an Hofstraße und Paradeplatz gekauft hat.

Der erste Preis für die Gestaltung an dieser sensiblen Stelle direkt hinter dem Dom ist mit 10 000 Euro dotiert, der zweite mit 5000 Euro. Eingeladen zu dem Wettbewerb wurden vom Investor vier Büros aus Würzburg, Frankfurt am Main und Dresden.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Sophia Scheder
Bars
Bauarbeiten
Bier
Gastronominnen und Gastronomen
Hotel- und Gastronomiegewerbe
Pizzerias
Schnitzel
Systemgastronomie
Touristen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • D. K.
    Bei 260 Sitzplätzen plus 80 im Sommer bezweifle ich doch sehr stark, dass eine kleine Landmetzgerei dafür das Fleisch mit hauseigener Schlachtung liefert. Was solche Markeing Maßnahmen immer sollen bleibt mir ein Rätsel.
    Der Ansatz ist sicher richtig, aber man muss die Leute auch nicht verarschen, denn jeder der sich etwas auskennt weiß, dass es so nicht läuft in der Massen-Gastronomie, vor allem wenn man Tag vor hat über 500 Essen zu verkaufen.

    Trotzdem freue ich mich, dass man versucht, den Platz aufzuwerten, vor allem Gastronomie ist immer ein Zugfaktor.
    Aber das geht heutzutage wohl nur noch in diesen Dimensionen mit Franchiseunternehmen wie lOsteria oder Prime Burgerheart, die das als Systemgastronomie angehen um da mit möglichst vielen Plätzen möglichst viel Geld zu verdienen, das sieht man jetzt bei lOsteria in Wertheim.
    Ich favorisiere da lieber kleinere Läden, am besten Inhabergeführt.
    Aber muss ja für jedem was dabei sein.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Und der Preis muss halt auch stimmen...nur weil es zentral liegt darf es nicht überteuert sein.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. K.
    Genau, möglichst alles erst mal unter 10,-€ grinsen
    Wenn ich das schon wieder lese grinsen
    Bedienungen, Köche/innen; Reinigungskräfte usw. max Mindestlohn.
    Das noch wenn möglich bei 2-3 Sternen, ohne Reservierung.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. S.
    Es wird sicher kein Lokal für die AWO werden. Gutes Essen und gute Qualität muss seinen Preis haben. Außerdem: was ist überteuert? Und welches Lokal in Wü ist "überteuert"?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. D.
    „Arbeiterwohlfart“

    … und die Schnitzel und Steaks dick genug-aber nicht zu dick,die Bedienung schlank und groß ,aber nicht zu dürr und nur nicht zu lang,halt im Mittel!!Wenn möglich im südländischen Typ aber blonde Haare-leicht gelockt!! Ansonsten jeden dritten Tag FREIBIER!!! Was bin ich wunschlos glücklich!!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • J. B.
    Na das hört sich ja mal gut an - äh meinte das liest sich mal echt gut. Wenn Herr Christoph Lage das so umsetzt , wäre das ja echt mal was tolles und bestimmt eine Bereicherung für Wü und den Paradeplatz. Drücke Ihm die Daumen und hoffe, dass es wirklich so umgesetzt wird. Würde mich sehr freuen, wenn man hier auf fränkische Regionalität setzt, ist für uns "Einheimische und auch für unsere Wü-Besucher" etwas und kein Einheitsbrei, sondern regionale Vielfalt unserer Heimat. Und genau das wollen doch wir und unsere Gäste geniesen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. H.
    Ich musste schon etwas schmunzeln. Wir wollen also "regionale Vielfalt unserer Heimat".. aha. Warum wird dann an gefühlt jeder zweiten Ecke ein Dönerladen oder Chinese eröffnet? Warum schließen einheimische Traditions-Gaststätten? Weil wir alle - und da greife ich mir auch an die Nase - eben nicht mehr "nur" die regionale Vielfalt genießen wollen. Wir wollen nicht nur Schäufele und Schweinsbraten ... dachte ich mir jedenfalls.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • L. W.
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten