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Würzburg
Paradeplatz: Hotel an Stelle der Paradepost geplant
An Stelle eines ursprünglich geplanten Studentenwohnheims soll an Stelle der Paradepost jetzt ein 200-Betten-Hotel kommen. Was die nächsten Schritte sind.
Der Paradeplatz am Dom in der Würzburger Innenstadt soll umgestaltet werden. Neben der Franchise-Kette 'L'Osteria' soll nun auch ein Hotel Platz finden. 
Foto: Thomas Obermeier | Der Paradeplatz am Dom in der Würzburger Innenstadt soll umgestaltet werden. Neben der Franchise-Kette "L'Osteria" soll nun auch ein Hotel Platz finden. 
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:09 Uhr

Am Paradeplatz wird künftig nicht nur die Franchise-Kette "L'Osteria" Pizzen und Pasta verkaufen, es soll auch ein neues Hotel mit gut 200 Betten entstehen. Einen wichtigen Schritt für die geplante Umgestaltung der Paradepost hat jetzt der Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss des Stadtrats (Puma) gemacht, indem er einstimmig die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans mit der Überschrift "Hotel Paradeplatz" beschlossen hat. Außerdem wird es einen architektonischen Ideenwettbewerb für das Hotel geben.

Gekauft wurde der Gebäudekomplex am Paradeplatz, in dem derzeit die Postfiliale, eine Oberbank-Filiale und die Dolmetscherschule untergebracht sind, von der "FW Parade Invest GmbH", die ihre Pläne zum ersten  Mal im Sommer 2018 in der Kommission für Stadtbild und Architektur vorgestellt hatte.

Abriss der ehemaligen Oberpostdirektion

Seitdem hat sich das Projekt geändert: An Stelle eines ursprünglich geplanten Studentenwohnheims mit 49 Apartments ist an Stelle der Paradepost jetzt ein 200-Betten-Hotel mit gastronomischem Betrieb im Erdgeschoss geplant. Dafür soll die ehemalige Oberpostdirektion abgerissen und durch ein um ein Stockwerk höheres Gebäude ersetzt werden.

Das ist aber erst der zweite Bauabschnitt: Vorher wird der Komplex an der Ecke Hofstraße/Paradeplatz saniert, das Gebäude bleibt dabei in seiner äußeren Form erhalten. Im Erdgeschoss ist die L'Osteria-Filiale samt Außengastronomie auf dem Vorplatz vorgesehen, darüber wird die Dolmetscherschule untergebracht.

Postfiliale wird in die Eichhornstraße ziehen

Wie in der PUMA-Sitzung bekannt wurde, wird die Postfiliale vom Paradeplatz in die Eichhornstraße umziehen. "Das konnten wir zusammen mit dem Investor erreichen", bestätigte Stadtplaner Peter Wiegand, ohne den genauen künftigen Standort in der Fußgängerzone zu verraten.

Um an Stelle der Paradepost ein Hotel bauen zu können, muss der Bebauungsplan geändert werden: Aus dem bisherigen Mischgebiet wird ein Kerngebiet. Die Tiefgarage unter dem Grundstück bleibt erhalten und kann auch künftig über die Ebracher Gasse angefahren werden.

Erreichbarkeit als Gesprächsthema

Die Erreichbarkeit des neuen Hotels an der Würzburger Touristenmeile – auf der Hofstraße zwischen Residenz und Dom wurden an einem Tag schon 20 000 Fußgänger gezählt – war der einzige Punkt, über den es im Ausschuss Gesprächsbedarf gab. "Ein Hotel ist an der Verbindung von der Residenz zur Innenstadt sicher sehr sinnvoll, aber wie kommen die Menschen da hin?", wollte Charlotte Schloßareck (Bürgerforum) wissen.

"Ziel ist die bestmögliche Erreichbarkeit mit der Maßgabe, dass es nicht zu einer Zunahme des Verkehrs kommt."
Stadtbaurat Benjamin Schneider

Das funktioniere bereits mit dem heutigen Verkehrskonzept, versicherte Stadtbaurat Benjamin Schneider. Allerdings gebe es weitreichende Untersuchungen und Überlegungen zum Verkehr in der Innenstadt und speziell im südlichen Bischofshut, die noch in diesem Jahr vorgestellt werden sollen: "Damit muss dieses Projekt harmonisiert werden. Ziel ist die bestmögliche Erreichbarkeit mit der Maßgabe, dass es nicht zu einer Zunahme des Verkehrs kommt."

Auch dem Ausschreibungstext des Ideenwettbewerbs für die äußere Gestaltung des Hotels, zu dem der Investor vier Architekturbüros aus Würzburg, Frankfurt am Main und Dresden eingeladen hat, wurde vom Ausschuss einstimmig zugestimmt. "Der Charakter des Bauwerks mit Lochfassaden und glatten Fassaden ist unbedingt zu bewahren", heißt es darin unter anderem. Außerdem sollen die Planer "sowohl in Optik als auch in der Materialität zurückhaltend" sein und auf einfache Materialien zurückgreifen. Das bestehende Phönix-Mosaik von Julius Bausewein auf der Westseite des Gebäudes soll in die künftige Fassade integriert werden.  Die endgültige Entscheidung über Bebauungsplan und Wettbewerb fällt im Gesamt-Stadtrat am 23. Januar.

 
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  • C. S.
    Ich schließe mich dem an, der Wohnbebauung fordert. Ständig wird gejammert, dass es keine Möglichkeiten zum Wohnungsbau gäbe, dann schafft man wieder ein Hotel. Die Einwohner von Städten sind die Gelackmeierten. Touristen bringen nicht nur Vorteile. Alles wird teurer, die Städte sind zu voll, verdreckt, der Verkehr nimmt zu und in dieser Ecke wohnt kaum mehr jemand. Würzburg ist doch kein Disney-Land. Eine Stadt lebt durch Einwohner. Übrigens: Viele Hotels haben Probleme mit Personal, die Kneipen in Würzburg müssen oft schließen, weil gute Köche oder Bedienungen fehlen, die keine schlechte Bezahlung und zu hohe Arbeitsbelastung ertragen wollen. Das meiste Hotelpersonal in den Großstädten rekrutiert sich aus Zuwanderern, die froh sein können, den Mindestlohn zu erhalten. Man sollte sich mehr Gedanken machen, welche Art Stadtleben Würzburg braucht und nicht jetzt kurzfristig auf noch mehr Touristen setzen.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wie es die Würzburger Entscheidungsträger immer wieder schaffen, nachhaltige Planungen durch solche unvernünftigen Projekte zu ersetzen!
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  • H. S.
    Wird dann endlich wieder die Absperrung (Mini-Fußgängerzone) in der Hofstr. geöffnet, damit das Hotel auch angefahren werden kann? Hotelgäste kommen immer per Auto, nie mit dem Fahrrad. Und wenn ich auf Dienstreise oder im Urlaub ins Hotel gehe, suche ich es auch nach Anfahrmöglichkeit und Parken aus, was denn sonst.
    Wie viele Stud.App. könnte man anstelle von 200 Hotelzimmern bauen? Es wäre aufgrund der Wohnungssituation sinnvoller und Geld könnte man als Investor damit dauerhaft sicher mehr verdienen.
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    Auf diese Art des Umgestaltens wird in Würzburgs Innenstadt der bestehende,stets beklagte Wohnungsmangel auf das Wirksamste bekämpft! Na denn Bravo aber nicht mehr jammern! Ankommende Gäste können dann mit dem Lastenfahrrad vom Bahnhof zum Hotel gebracht werden.Würzburg macht wirklich Spass!!
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  • K. K.
    grinsen

    wie man.n oder frau dorthin kommt (ins Parade-Hotel) sieht man bereits auf den heutigen Vorplatz-Foto. Radfahren ist gesund, schnell, einfach, elektrisch, leise und macht vor allem bei Regen, Kälte und Wind sehr vielen Übernachtungsgästen grossen Spass. Ihre Pkw's lassen sie ausserhalb des Bischofshutes im kostenlosen Ganztages-
    Park-Bereich stehen und kommen zu hauf. Das findige Hotelmangement lässt durch sgn. "Scouts" per Handy kurzfristig freigewordene Stellmöglichkeiten erkunden und gibt sie sofort an die Gäste durch. Mit Navigation ist das heutzutage kein grosses Problem. Die Scout's stellen solange ihr Fahrrad in die Lücke und warten auf die moderne Gesellschaft.
    ( Merkt eigentlich noch jemand aus den Reihen der "Stadtverantwortlichen das zu einer Stadt auch Verkehr gehört. Damit die Stadt überhaupt erreicht werden kann ?)
    Irrer wird es nur, wenn "man gleichzeitig bis 9.000 Besucher in eine Multifunktions-
    Arena* locken will und nur Hoffnungen streut bzgl. Straba. "
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