Eigentlich sollte sie ja schon zur Landesgartenschau im Jahr 2018 rollen, die neue Straßenbahnlinie 6 zum Hubland. Daraus wurde nichts, jetzt hat man sich im Rathaus und bei der Würzburger Straßenbahn (WSB) ein neues Ziel gesetzt: Ende 2026, Anfang 2027 sollen die ersten Züge vom Bahnhof hinauf in den neuen Stadtteil rollen, heißt es in einer Vorlage für den Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss (PUMA) am Mittwoch, 14. April.
Ein "optimistischer Zeitplan" werde den Stadtratsmitgliedern da vorgestellt, räumen die Planer ein. Auch gebe es noch zwei Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss. Die Planer glauben aber nicht, dass diese den Bau noch verhindern können - allenfalls durch weitere Auflagen verteuern. Auch eine aufschiebende Wirkung hätten diese Klagen zunächst nicht, ihre Begründungen stünden noch aus. Sollte eine Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht nötig sein, werde diese nicht vor dem Sommer beginnen, so die Prognose.
Wie geht es nun weiter? Vorhabenträger und Bauherr der Trasse ist die WSB, die auch die Züge dafür kaufen muss. Die Stadt hingegen ist verantwortlich für die begleitenden Umfeldmaßnahmen im Städtebau. Das heißt: Auch wenn diese beiden Projekte von einer gemeinsamen Lenkungsgruppe betreut werden, und ein gemeinsamer Projektsteuerer bis Ende dieses Jahres von Stadt und WSB etabliert werden soll, muss jeder der beiden Vorhabenträger selbst planen und für seinen Bereich eigene Förderanträge stellen.
Derzeit werden in die Plan-Unterlagen die neuen Auflagen eingearbeitet
Doch davor steht noch ein Stück Arbeit. Derzeit werden in die Plan-Unterlagen die neuen Auflagen des Planfeststellungsbeschlusses eingearbeitet. So muss unter anderem auf die Zauneidechsenpopulation im Bereich der Drachenwiese am Hubland Rücksicht genommen werden - ebenso wie auf besondere Anforderungen bei Schallemissionen und auf die Erschütterung der Trasse im Bereich der Musikhochschule.
Fast zeitgleich mit der anstehenden sogenannten Standardisierten Bewertung müssen die aktuellen Kosten ermittelt werden. Denn die vorliegenden Zahlen stammen noch aus dem Jahr 2011. Damals wurde von einer Investitionssumme von rund 127 Millionen Euro ausgegangen. Man erwartete 57 Millionen Euro Förderung, so dass für Stadt und WSB ein Eigenanteil von 70 Millionen Euro zu stemmen gewesen wäre. Doch die Förderrichtlinien haben sich geändert.
Höhe der Förderung hängt von Standardisierter Bewertung ab
Wie hoch die Förderung nun sein wird, hängt von der Standardisierten Bewertung ab. Dabei werden vereinfacht gesagt, verschiedene Szenarien entwickelt, wie der neue Stadtteil mit und ohne Straßenbahn über den ÖPNV angeschlossen werden kann. Anschließend wird der jeweilige volkswirtschaftliche Nutzen dieser Szenarien miteinander verglichen und zu den Kosten ins Verhältnis gesetzt. Das Ergebnis hat unmittelbaren Einfluss auf die Höhe der Förderung und soll im ersten Quartal 2022 vorliegen. Im günstigsten Fall sei eine Förderung für den Trassenbau von 90 Prozent erreichbar. Planungsleistungen könnten zu zehn Prozent gefördert werden.
Dann muss auch ausgeschlossen sein, dass sich durch die anhängigen Klagen die Kosten noch erhöhen können. Denn Bewertung und verlässliche Kostenberechnung müssen vorliegen, damit der zeitgleich vorbereitete Förderantrag bei der Regierung von Unterfranken möglichst schnell nach dem Feststehen des Ergebnisses eingereicht werden kann. Dies soll laut Zeitplan ebenfalls noch im ersten Quartal 2022 geschehen.
Während die Regierung den Antrag prüft, kann sie bereits den vorzeitigen Beginn der Maßnahme genehmigen. Vom Beginn der Planung bis zum Abschluss des Trassenbaus kalkulieren die Planer etwa sechs Jahre ein, so dass mit der Fertigstellung im günstigsten Fall Ende 2026, Anfang 2027 gerechnet wird. Für die Maßnahmen im Umfeld der Trasse, die den Haushalt der Stadt belasten, wurden 2011 etwa 13,4 Millionen Euro veranschlagt. Auch diese Zahl muss aktualisiert werden, die Planer gehen davon aus, dass es dafür Mittel aus der Städtebauförderung geben wird.
Auch für die zehn neuen Züge könnte es nun eine Förderung geben. Möglich seien aus Mitteln des Freistaates bis zu 50 Prozent, in Einzelfällen bis zu 80 Prozent. Die Praxis zeige aber, dass diese Sätze meist geringer ausfallen würden, so die Vorlage. Der vom Stadtrat bereits beschlossene Kauf neuer Züge für die WSB werde zum Beispiel mit 25 Prozent gefördert.
Der Stadtrat soll immer eingebunden bleiben
Immer mitentscheiden soll der Stadtrat. Denn der Linienbau werde erhebliche Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit des WVV-Konzerns haben und auch den Stadthaushalt belasten, wird in der Vorlage betont.
würde die Straba schon 10 Jahre ins Hubland fahren...
ich denke auch es wird eher Ende 2126 Anfang 2127...
Dort werden Bauprojekte geradezu "durchgeprügelt", solch ein umfangreiches und kompliziertes Planungsrecht wie in Deutschland haben dort nicht, hinzu kommen ja auch die politischen Verhältnisse in China.
Hinzu kommt mit Sicherheit auch, dass man auch nicht gegen alles klagen kann, wie bei uns in Deutschland.
Von daher müssen Sie damit rechnen, dass, wenn Sie Abends ins Bett gehen, dass Sie am nächsten Tag eine Autobahn vor der Tür haben.
Der Irrglaube ist ja, in Diktaturen wie China würden ähnliche Abwägungen mit Eigentümern, Umweltbelastung etc schneller gemacht. Die Realität ist: diese werden garnicht gemacht.
Denn zum einen ist China ja anders regiert und zum anderen haben die dort mit Sicherheit auch kein so kompliziertes Planungsrecht, wie wir dies in Deutschland kenn, wo man ja gegen alles Klagen kann, ich nenne da jetzt mal den Ausbau der A 3 am Heuchelhof.
In China wäre die Autobahn einfach ausgebaut worden, ohne Rücksicht auf Verluste.
In Würzburg geht GAR NIX voran...
Daß die Straba ab 2026 zum Hubland fährt glaube ich erst, wenn ich mitgefahren bin....
wie das Leben > ALLER < ( wirtschaftlich optimistisch ) nach *Corona munter neu beginnt, beginnen kann , einfach mal so weiter geht; ist noch lange nicht erkennbar. Gleich wieder fette Jahre wirds nicht geben...... und was ist dann ??
.... falls es weiter geht !
Man.n oder Frau, die auf das "angehobene Land" wollen oder müssen, kommen hin. So wie seit 100 Jahren...!!
Allen Anderen die nicht hin wollen oder müssen; > ist es egal < ! Nur nicht beim Bezahlen...!!
Wir müssen uns aber bei den schon getätigten Ausgaben nach oben korrigieren: im Hubland ist schon ein längeres Stück der Trasse gebaut, das kommt auf die 5 Mio. € noch obendrauf. Bezahlt von der Stadt, weil wir die Straba über Jahre verbummelt haben. Normal wäre das aus dem Projekt Linie 6 förderfähig gewesen.
E-Bus - Straba: eine für WÜ top-geeignete Straba hätten wir für ca. 3 Mio. € bekommen können. Das müssen Sie die WVV fragen, warum sie der WSB die Bestellung der im Vergleich teuersten europäischen Strabas abgenickt hat. Dann: eine lange Straba wie für die Linie 6 geplant fasst gleichviel Leute wie 3 Gelenkbusse. Und sie hält 3-4mal so lange wie ein Bus. Eine Straba ersetzt also über 30 Jahre 9-12 Busse. Dieselbusse! Statt 1 Diesel benötigt man 2 E-Busse, wegen der langen Ladezeiten und begrenzter Speicherkapazität. 1 Straba = 18 - 24 E-Busse. DAS ist der korrekte Vergleich!
Die Institute sind inzwischen fast alle auf dem Hubland, die Stud. werden auch in Zukunft sehr viel mehr online-Vorlesungen haben. Die Siligmüllerbrücke wird wieder als neue Verbindung eröffnet. Der Bedarf der Linie wurde in den 90ern ermittelt und ist nicht mehr aktuell.
Noch nicht einmal die Erweiterung der Linie 1 - Uni-Klinik ist angegangen.
Was ist mit den Elektrobussen ??
Gibt es inzwischen Alternativen zur Linie 6 ??
Alte Zöpfe werden gehegt und nicht hinterfragt !!!!
In dieser Stadt dauert es ein Viertel Jahrhundert, um ein paar Straßenbahgleise zu verlegen.
Der gemeine Bürger kann nur noch absolut fassungslos auf dieses Thema blicken. Man sollte tatsächlich die Institution eines unabhängigen kommunalen Untersuchungsausschuss o.ä. schaffen, um die Verantwortung für dieses Komplettversagen aufzuarbeiten.