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Würzburg
Linie 6 zum Würzburger Hubland: Wann die Strabazüge rollen sollen
Es ist ein sportlicher Zeitplan für den Bau der Straßenbahn-Linie 6, der am Mittwoch im Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss vorgestellt wird. Wie der Plan aussieht.
Blick auf den Hubland-Campus der Universität in Würzburg und die sogenannte Drachenwiese. Über diese soll die Straßenbahnlinie 6 künftig führen.
Foto: Daniel Peter | Blick auf den Hubland-Campus der Universität in Würzburg und die sogenannte Drachenwiese. Über diese soll die Straßenbahnlinie 6 künftig führen.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 09.02.2024 05:02 Uhr

Eigentlich sollte sie ja schon zur Landesgartenschau im Jahr 2018 rollen, die neue Straßenbahnlinie 6 zum Hubland. Daraus wurde nichts, jetzt hat man sich im Rathaus und bei der Würzburger Straßenbahn (WSB) ein neues Ziel gesetzt: Ende 2026, Anfang 2027 sollen die ersten Züge vom Bahnhof hinauf in den neuen Stadtteil rollen, heißt es in einer Vorlage für den Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss (PUMA) am Mittwoch, 14. April.

Ein "optimistischer Zeitplan" werde den Stadtratsmitgliedern da vorgestellt, räumen die Planer ein. Auch gebe es noch zwei Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss. Die Planer glauben aber nicht, dass diese den Bau noch verhindern können - allenfalls durch weitere Auflagen verteuern. Auch eine aufschiebende Wirkung hätten diese Klagen zunächst nicht, ihre Begründungen stünden noch aus. Sollte eine Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht nötig sein, werde diese nicht vor dem Sommer beginnen, so die Prognose.

Wie geht es nun weiter? Vorhabenträger und Bauherr der Trasse ist die WSB, die auch die Züge dafür kaufen muss. Die Stadt hingegen ist verantwortlich für die begleitenden Umfeldmaßnahmen im Städtebau. Das heißt: Auch wenn diese beiden Projekte von einer gemeinsamen Lenkungsgruppe betreut werden, und ein gemeinsamer Projektsteuerer bis Ende dieses Jahres von Stadt und WSB etabliert werden soll, muss jeder der beiden Vorhabenträger selbst planen und für seinen Bereich eigene Förderanträge stellen.

Derzeit werden in die Plan-Unterlagen die neuen Auflagen eingearbeitet

Doch davor steht noch ein Stück Arbeit. Derzeit werden in die Plan-Unterlagen die neuen Auflagen des Planfeststellungsbeschlusses eingearbeitet. So muss unter anderem auf die Zauneidechsenpopulation im Bereich der Drachenwiese am Hubland Rücksicht genommen werden - ebenso wie auf besondere Anforderungen bei Schallemissionen und auf die Erschütterung der Trasse im Bereich der Musikhochschule.

Linie 6 zum Würzburger Hubland: Wann die Strabazüge rollen sollen

Fast zeitgleich mit der anstehenden sogenannten Standardisierten Bewertung müssen die aktuellen Kosten ermittelt werden. Denn die vorliegenden Zahlen stammen noch aus dem Jahr 2011. Damals wurde von einer Investitionssumme von rund 127 Millionen Euro ausgegangen. Man erwartete 57 Millionen Euro Förderung, so dass für Stadt und WSB ein Eigenanteil von 70 Millionen Euro zu stemmen gewesen wäre. Doch die Förderrichtlinien haben sich geändert.

Höhe der Förderung hängt von Standardisierter Bewertung ab

Wie hoch die Förderung nun sein wird, hängt von der Standardisierten Bewertung ab. Dabei werden vereinfacht gesagt, verschiedene Szenarien entwickelt, wie der neue Stadtteil mit und ohne Straßenbahn über den ÖPNV angeschlossen werden kann. Anschließend wird der jeweilige volkswirtschaftliche Nutzen dieser Szenarien miteinander verglichen und zu den Kosten ins Verhältnis gesetzt. Das Ergebnis hat unmittelbaren Einfluss auf die Höhe der Förderung und soll im ersten Quartal 2022 vorliegen. Im günstigsten Fall sei eine Förderung für den Trassenbau von 90 Prozent erreichbar. Planungsleistungen könnten zu zehn Prozent gefördert werden.

Dann muss auch ausgeschlossen sein, dass sich durch die anhängigen Klagen die Kosten noch erhöhen können. Denn Bewertung und verlässliche Kostenberechnung müssen vorliegen, damit der zeitgleich vorbereitete Förderantrag bei der Regierung von Unterfranken möglichst schnell nach dem Feststehen des Ergebnisses eingereicht werden kann. Dies soll laut Zeitplan ebenfalls noch im ersten Quartal 2022 geschehen.

Screenshot aus einem WVV-Animationsfilm aus dem Jahr 2011: Sechs Minuten unterwegs mit der neuen Linie 6 vom Barbarossaplatz zur Hubland-Uni, lautete der Titel.
Foto: Screenshot MP | Screenshot aus einem WVV-Animationsfilm aus dem Jahr 2011: Sechs Minuten unterwegs mit der neuen Linie 6 vom Barbarossaplatz zur Hubland-Uni, lautete der Titel.

Während die Regierung den Antrag prüft, kann sie bereits den vorzeitigen Beginn der Maßnahme genehmigen. Vom Beginn der Planung bis zum Abschluss des Trassenbaus kalkulieren die Planer etwa sechs Jahre ein, so dass mit der Fertigstellung im günstigsten Fall Ende 2026, Anfang 2027 gerechnet wird. Für die Maßnahmen im Umfeld der Trasse, die den Haushalt der Stadt belasten, wurden 2011 etwa 13,4 Millionen Euro veranschlagt. Auch diese Zahl muss aktualisiert werden, die Planer gehen davon aus, dass es dafür Mittel aus der Städtebauförderung geben wird.

Auch für die zehn neuen Züge könnte es nun eine Förderung geben. Möglich seien aus Mitteln des Freistaates bis zu 50 Prozent, in Einzelfällen bis zu 80 Prozent. Die Praxis zeige aber, dass diese Sätze meist geringer ausfallen würden, so die Vorlage. Der vom Stadtrat bereits beschlossene Kauf neuer Züge für die WSB werde zum Beispiel mit 25 Prozent gefördert.

Der Stadtrat soll immer eingebunden bleiben

Immer mitentscheiden soll der Stadtrat. Denn der Linienbau werde erhebliche Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit des WVV-Konzerns haben und auch den Stadthaushalt belasten, wird in der Vorlage betont.

 
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  • mueller-heidingsfeld@t-online.de
    Die Einführung der Linie 6 wird noch weitaus länger dauern. Zwei gewinnbringende Theorien dazu hier: https://smaul.de/2021/04/15/jetzt-erfahren-wann-die-linie-6-in-wuerzburg-wirklich-kommt/
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  • familiekammermeier
    Ich bin jetzt im 70. Lj. und möchte es nicht nur erleben, sondern auch einmal wenigsten damit fahren können. Gott und die Politik erschufen die Zeit, von Eile wurde nichts gesagt.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Sie haben aber Gottvertrauen in Ihre Lebenserwartung..... zwinkern
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  • clubfan2@gmx.de
    In China oder Japan
    würde die Straba schon 10 Jahre ins Hubland fahren...

    ich denke auch es wird eher Ende 2126 Anfang 2127...
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Ihr Vergleich hinkt, zunindestens was China angeht:

    Dort werden Bauprojekte geradezu "durchgeprügelt", solch ein umfangreiches und kompliziertes Planungsrecht wie in Deutschland haben dort nicht, hinzu kommen ja auch die politischen Verhältnisse in China.

    Hinzu kommt mit Sicherheit auch, dass man auch nicht gegen alles klagen kann, wie bei uns in Deutschland.

    Von daher müssen Sie damit rechnen, dass, wenn Sie Abends ins Bett gehen, dass Sie am nächsten Tag eine Autobahn vor der Tür haben.
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  • sepele
    Ich denke das keiner China-Fans, die die schnelle Umsetzung gerne loben, wirklich dort leben möchte.

    Der Irrglaube ist ja, in Diktaturen wie China würden ähnliche Abwägungen mit Eigentümern, Umweltbelastung etc schneller gemacht. Die Realität ist: diese werden garnicht gemacht.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Was China angeht, so würden die dort die Straßenbahn innerhalb kürzester Zeit bauen, die brauchen da keine 10 Jahre.

    Denn zum einen ist China ja anders regiert und zum anderen haben die dort mit Sicherheit auch kein so kompliziertes Planungsrecht, wie wir dies in Deutschland kenn, wo man ja gegen alles Klagen kann, ich nenne da jetzt mal den Ausbau der A 3 am Heuchelhof.

    In China wäre die Autobahn einfach ausgebaut worden, ohne Rücksicht auf Verluste.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Multifunktionshalle, Bahnhof(svorplatz), Theatersanierung, Frankenhalle, Kickers-Stadion, Mozart-Areal, Faulhaberplatz, Innenstadt-Verkehrskonzept, Paradeplatz, Straba zur Uniklinik.....

    In Würzburg geht GAR NIX voran...

    Daß die Straba ab 2026 zum Hubland fährt glaube ich erst, wenn ich mitgefahren bin....
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Ich glaube erst dann die Linie 6, wenn ich mit ihr zum Hubland fahre ...
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  • reutjo
    " schaun mer mal ".... (wer Kanzler wird) .....

    wie das Leben > ALLER < ( wirtschaftlich optimistisch ) nach *Corona munter neu beginnt, beginnen kann , einfach mal so weiter geht; ist noch lange nicht erkennbar. Gleich wieder fette Jahre wirds nicht geben...... und was ist dann ??
    .... falls es weiter geht !
    Man.n oder Frau, die auf das "angehobene Land" wollen oder müssen, kommen hin. So wie seit 100 Jahren...!!
    Allen Anderen die nicht hin wollen oder müssen; > ist es egal < ! Nur nicht beim Bezahlen...!!
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  • giacomo
    Die Straba könnte längst fahren, wären da nicht gewisse Probleme: Das größte Problem bei solchen Projekten stellt die berühmte deutsche Mentalität dar. Jeder Wichtigtuer und Besserwisser meint mit Einsprüchen und Klagen seine eigenen Interessen durchsetzen zu müssen! Allgemeine Interessen sind denen sowas von wurscht. Das zeigt sich ja zur Zeit auch in der aktuellen Pandemielage.
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Für die Planung wurden bisher minimal 5 Mio. € aufgewendet, die zu 100% von der WVV getragen werden müssen. Die müsste die WVV abschreiben, wenn die Strecke nicht gebaut wird. Wenn man die hohe Förderung des Streckenbaus berücksichtigt, dann ist die Linie 6 schon knapp zur Hälfte bezahlt. Die Fahrzeuge sind sowieso nicht teurer als Busse, denn man muss die Aufwendungen dafür über die gesamte Nutzungsdauer rechnen. Das würde aber nur für Dieselbusse gelten - bei Elektrobussen, die die Alternative zu einer Straba 6 wären, müsste man von doppelt so hohen Kosten für den Busfuhrpark ausgehen! Bei der Förderung der Wagen ist ein Unterschied zwischen Ersatzbeschaffungen abgängiger alter Wagen (für die wir jetzt 25% kriegen) und der Erstausstattung neuer Strecken, für die es viel mehr gibt (zuletzt waren das 40%). Im Betrieb ist die Straba dann sowieso billiger als der Bus, das ist ja Grundvoraussetzung für die Förderung! Sie verbessert also die wirtschaftliche Situation der WVV!
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  • schneiderassa
    Bitte belegen Sie die Planungskosten. Ihre Quelle über die tatsächliche Höhe und auch Ihre Aussage das die Kosten von der WVV getragen werden. Dann hingt ihr zahlenvergleich eine Straßenbahn kostet 4 Millionen Euro - wieviel Elektrobusse kann man dafür erwerben ?
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    @schneiderassa, belegen Sie mir doch, dass Würzburg am Main liegt.... Kann alles jeder nachlesen!
    Wir müssen uns aber bei den schon getätigten Ausgaben nach oben korrigieren: im Hubland ist schon ein längeres Stück der Trasse gebaut, das kommt auf die 5 Mio. € noch obendrauf. Bezahlt von der Stadt, weil wir die Straba über Jahre verbummelt haben. Normal wäre das aus dem Projekt Linie 6 förderfähig gewesen.
    E-Bus - Straba: eine für WÜ top-geeignete Straba hätten wir für ca. 3 Mio. € bekommen können. Das müssen Sie die WVV fragen, warum sie der WSB die Bestellung der im Vergleich teuersten europäischen Strabas abgenickt hat. Dann: eine lange Straba wie für die Linie 6 geplant fasst gleichviel Leute wie 3 Gelenkbusse. Und sie hält 3-4mal so lange wie ein Bus. Eine Straba ersetzt also über 30 Jahre 9-12 Busse. Dieselbusse! Statt 1 Diesel benötigt man 2 E-Busse, wegen der langen Ladezeiten und begrenzter Speicherkapazität. 1 Straba = 18 - 24 E-Busse. DAS ist der korrekte Vergleich!
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  • Alfisti
    Egal ob das Geld aus München oder aus Würzburg kommt. Zahlen müssen es so oder so die Bürger.
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  • Mainheini
    Man sollte hinterfragen und prüfen, was die Einstellung der ganzen Planung kostet.
    Die Institute sind inzwischen fast alle auf dem Hubland, die Stud. werden auch in Zukunft sehr viel mehr online-Vorlesungen haben. Die Siligmüllerbrücke wird wieder als neue Verbindung eröffnet. Der Bedarf der Linie wurde in den 90ern ermittelt und ist nicht mehr aktuell.
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  • klecki
    Dauerbaustelle Würzburg, Baumaschinenlärm, Feinstäube usw.
    Noch nicht einmal die Erweiterung der Linie 1 - Uni-Klinik ist angegangen.
    Was ist mit den Elektrobussen ??
    Gibt es inzwischen Alternativen zur Linie 6 ??
    Alte Zöpfe werden gehegt und nicht hinterfragt !!!!
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  • Die Straba sollte bereits in den 70er Jahren bis nach Gerbrunn fahren. Zeit wird's!
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  • maxand
    2027 (wenn überhaupt)!!!
    In dieser Stadt dauert es ein Viertel Jahrhundert, um ein paar Straßenbahgleise zu verlegen.
    Der gemeine Bürger kann nur noch absolut fassungslos auf dieses Thema blicken. Man sollte tatsächlich die Institution eines unabhängigen kommunalen Untersuchungsausschuss o.ä. schaffen, um die Verantwortung für dieses Komplettversagen aufzuarbeiten.
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  • ermahirsch@aol.com
    Der Bus braucht heute von der Haltestelle Juliusspital zum Hubland (selbst bei Feierabendverkehr) nicht länger als 15 Min. Wie lange braucht die Straßenbahn (bei jetziger Planung, 9 Haltestellen und vielen Kurven) bis sie an der Wendeschleife ankommt?
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