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Ochsenfurt
Ochsenfurt: Günstige Wohnungen im Bärental bezugsfertig
Viele Anwohner hatten Bedenken gegen das staatliche Wohnungsbauprojekt. Jetzt können die ersten Familien einziehen.
15 Monate nach Baubeginn können die ersten Familien in die neue Wohnanlage am Eingang der Bärentalsiedlung einziehen.
Foto: Gerhard Meißner | 15 Monate nach Baubeginn können die ersten Familien in die neue Wohnanlage am Eingang der Bärentalsiedlung einziehen.
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:09 Uhr

Rund 15 Monate nach Baubeginn sind die ersten Familien in die neue Wohnanlage am Eingang des Bärentals eingezogen, die der Freistaat Bayern für anerkannte Flüchtlinge und Einheimische mit niedrigen Einkommen hat bauen lassen. Zehn der zwölf Wohnungen sind bereits vermietet, teilt die Regierung von Unterfranken mit. Einziehen werden Familien aus Afghanistan, Syrien, Pakistan, Äthiopien, der Ukraine und Libyen, insgesamt 50 Personen. Die Baukosten betrugen rund drei Millionen Euro.

Die Wohnanlage entstand aus Mitteln des "Wohnungspakts Bayern", den die Staatsregierung im Oktober 2015 verabschiedet hatte. Über das darin enthaltene Sofortprogramm sollten landesweit 40 staatliche Wohnanlagen mit insgesamt 620 Wohnungen nach einfachem Standard gebaut werden. 29 dieser Wohnanlagen mit insgesamt 406 Wohnungen sind bereits fertiggestellt.

"Ausreichender Wohnraum ist entscheidend für den sozialen Frieden in diesem Land."
Eugen Ehmann, Regierungspräsident

In Unterfranken entstanden bisher vier dieser Wohnanlagen mit insgesamt 38 Wohnungen, neben Ochsenfurt in Höchberg, Karlstadt und Neustadt am Main. Eine weitere Anlage in Marktheidenfeld kann voraussichtlich im Sommer bezogen werden. Zuständig für die Verwaltung und Belegung ist die Regierung von Unterfranken. Die Stadt Ochsenfurt hat ein Mitspracherecht bei der Vermietung an sozial benachteiligte, einheimische Familien.

"Ausreichender Wohnraum ist entscheidend für den sozialen Frieden in diesem Land", sagt Regierungspräsident Eugen Ehmann. Mit dem Bau der Wohnanlagen springe der Freistaat für die Menschen in die Bresche, die es besonders schwer haben,  eine bezahlbare Wohnung auf dem freien Markt zu finden. Die neue Wohnanlage trage auch zur Entlastung des Wohnungsmarktes in der umliegenden Region bei.

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Entscheidend für den Bau war die Unterstützung durch die Stadt Ochsenfurt. Sie hat dem Freistaat Bayern das Grundstück unentgeltlich in Erbpacht zur Verfügung gestellt. Der Vertrag gilt zunächst für zehn Jahre und kann jeweils in Fünf-Jahres-Schritten weiter verlängert werden, so die Pressestelle der Regierung von Unterfranken auf Anfrage. Nach Ablauf des Vertrages geht das Gebäude zum Restwert ins Eigentum der Stadt über.

Nach Bekanntwerden der Pläne waren unter den Bewohnern des Bärentals Bedenken laut geworden, der ohnehin schon dicht besiedelte Stadtteil könnte durch den weiteren Zuzug überfordert werden. Die Wohnanlage steht in unmittelbarer Nachbarschaft zu den ersten Mietshäusern, die in den 50er Jahren gebaut wurden, um der damaligen Wohnungsnot abzuhelfen. Die Häuser am sogenannten Stangenbrunnen waren die Keimzelle für die Entstehung des neuen Stadtteils, dessen Bild bis heute von Mietwohngebäuden geprägt wird, viele davon in Hand der städtischen Wohnungsbaugesellschaft.

In Anwohnerversammlungen kritisierten Bürger aus dem Bärental wiederholt städtebauliche Schwachstellen wie fehlende Parkflächen für eine steigende Bewohnerzahl, insbesondere die geringe Zahl an Stellplätzen an der neuen Wohnanlage, was das Problem vor allem im Bereich des Stangenbrunnens nur verstärken würde. Diese Bedenken und der Wunsch nach einem besseren sozialen Miteinander fanden auch Einzug in des Gemeindeentwicklungskonzept, das die Stadt unter Beteiligung der Bürger für das Bärental erarbeitet hat.

Als weitere Option hat Bürgermeister Peter Juks vorgeschlagen, für das Bärental die Aufnahme in das Programm "Soziale Stadt" der Städtebauförderung zu beantragen. Das entspricht auch dem Wunsch den Bürger aus dem Bärental schon im Herbst 2018 an die Stadt gerichtet haben. Die Kommune könnte dann für entsprechende Investitionen und Gestaltungsmaßnahmen mit hohen Zuschüssen rechnen.

 
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