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Würzburg
Drohenden Brose Schließung in Würzburg: Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger telefoniert mit Betriebsrat
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger schaltet sich in die mögliche Schließung des Brose Werks in Würzburg ein. Warum er den Beschäftigten Grund zur Hoffnung gibt.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sprach am Freitag mit dem Betriebsrat des Brose Werkes in Würzburg.
Foto: Daniel Peter | Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sprach am Freitag mit dem Betriebsrat des Brose Werkes in Würzburg.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 17.04.2025 02:38 Uhr

Der Kampf um den Brose Standort Würzburg geht weiter. Nun schaltet sich auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von den Freien Wählern ein. Am vergangenen Freitag tauschte er sich in einem Videocall mit dem Betriebsratsvorsitzenden Yves Weinberger aus. Möglich gemacht hatte diesen Austausch Claudia Stamm, die derzeit in Würzburg für das Amt der Oberbürgermeisterin kandidiert.

Bereits im Vorfeld hatten Aiwanger und sein Wirtschaftsministerium Gespräche mit der Unternehmensseite von Brose geführt. Als eine mögliche Lösung zur Rettung des Werks des Automobilzulieferers steht ein Umwandlungsprozess im Raum, der dazu führen soll, dass der Konzern neue Produkte am Standort Würzburg herstellen soll. Im Gespräch mit dem Betriebsratsvorsitzenden Weinberger macht der Wirtschaftsminister Hoffnung auf mögliche bayerische Förderprogramme.

Aiwanger stellt Förderung des Werkes in Würzburg durch Freistaat in Aussicht

Beispielsweise könne der Freistaat neue Produkte bezuschussen oder Subventionen beim Thema Energieeinsparungen in Aussicht stellen. Er stellte außerdem klar: "Wir sind für gute Ideen immer offen und vertiefen unsere Gespräche auf allen Ebenen." Besondere Wertschätzung sprach er dabei auch den Beschäftigten aus, die konstruktiv an Lösungen mitarbeiten und hervorragende Arbeit für das Unternehmen leisten würden.

Betriebsratsvorsitzender Weinberger sagte dazu: "Die Belegschaft in Würzburg habe dem Eigentümer selbst schon Ideen vorgetragen, wie eine Konversion aussehen könne." Die Beschäftigten seien durchaus in der Lage, ihren Teil zu leisten, um das Werk zu retten, doch letztlich müsse auch der Eigentümer bereit sein, das auch zu wollen." Ihm sei es wichtig gewesen, auch vor Aiwanger nochmals zu betonen, dass der Standort, "einen zweistelligen Millionenbetrag als Ergebnis abwerfe".  Brose Verwaltungsvorsitzender Michael Stoschek hatte zuvor von 100 Millionen Euro Verlust beim Automobilzulieferer gesprochen.

Keine verbindlichen Zusagen von Aiwanger an den Standort Würzburg

Gegenüber dieser Redaktion zeigte sich Weinberger nach dem Gespräch mit Aiwanger zufrieden, auch wenn es keine verbindlichen Zusagen seitens des Wirtschaftsministers gegeben habe. "Das haben wir aber auch nicht erwartet. So ein Austausch war schon mal ein guter Anfang." Er habe versichert, dass es auch in Zukunft noch weitere Gespräche geben wird, sowohl mit dem Betriebsrat als auch mit der Geschäftsführung.

Im Februar dieses Jahres wurde bekannt, dass das Werk des Autozulieferers in Würzburg vor dem Aus steht und damit auch knapp 1400 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Seit dem wehren sich die Beschäftigten gegen die mögliche Schließung des 2008 in Betrieb genommenen Werkes.

 
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  • Peter Koch
    Wenn Aiwanger nach Würzburg gekommen wäre, dann hätte er die Montagelinien im Brose Werk mit eigenen Augen gesehen und könnte verstehen, dass die Produktion neuer Produkte nicht so einfach ist. Auf einer Montagelinie für Fensterheber kann man halt nur Fensterheber montieren oder Fenstersenker.
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  • Wolfgang Keller
    Leider alles nur Makulatur.
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  • Erich Spiegel
    Fortsetzung meines Kommentars: Geld von Minister Aiwanger locker zu machen dürfte nicht einfach sein. Schafft Aiwanger einen Präzenzfall bekommt er bayernweit eine Flut von Geld Forderungen, weil inzwischen überall die Hütte brennt. Damit es besser wird müsste der Gesellschaft erst mal klar werden woran es hakt. Deutschland ist zu langsam und zu bürokratisch bei Genehmigungen, zu teuer bei Strom, Gas und Löhnen. Die Arbeitszeiten sind mit 37 Std. / Woche nicht wettbewerbsfähig. Bei Schäffler in China arbeiten sie 48 Std./Woche. Dabei ist Schäffler ein Vorzeigebetrieb aus dem Westen. In manchen anderen Betrieben wird 70 Std./Woche gearbeitet. Die chinesischen Löhne sind bei 1/3 bis 1/2 der deutschen Löhne. Was tun? Wäre ich Politiker müsste ich sagen wie einst der englische Premier Winston Churchill: "Ich kann euch nichts versprechen, ausser Blut, Schweiß und Tränen." oder anders ausgedrückt: "Raus aus der Komfortzone. Ihr müsst kämpfen." Das will aber niemand hören.
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  • Erich Spiegel
    Die Chinesen, die bis 1/3 der deutschen Autoproduktion gekauft haben, lassen deutsche Verbrenner links liegen und kaufen einheimische E-Autos. Deutsche E-Autos sind zu teuer und hinken den chinesischen technisch um Jahre hinterher. Entsprechend sinkt die Produktion in Deutschalnd und Arbeitsplätze müssen abgebaut werden. Um China wieder einzuholen braucht es 20 Jahre, weil die natürlich auch nicht stehen bleiben. Neue Produkte? Die schüttelt man nicht so einfach aus dem Ärmel und sie wachsen auch nicht auf den Bäumen. Da muss auch ein Markt dafür da sein.
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