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Würzburg
Brose-Mitarbeiter bangen um ihre Jobs: Das sagt der Betriebsratsvorsitzende am Standort Würzburg
Der fränkische Automobilzulieferer Brose hat drastische Maßnahmen zur Reduzierung der Personalkosten angekündigt. Was das für Beschäftigte in Würzburg heißen kann.
Yves Weinberger ist der Betriebsratsvorsitzende von Brose am Standort Würzburg.
Foto: GWdesign | Yves Weinberger ist der Betriebsratsvorsitzende von Brose am Standort Würzburg.
Claudia Kneifel
 |  aktualisiert: 23.12.2024 02:29 Uhr

Auch bei Brose sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Stellenabbau bedroht: 530 Mitarbeitende in Bamberg, Coburg und Würzburg müssen um ihren Arbeitsplatz fürchten. Weltweit werden wohl bis zu 950 Arbeitsplätze bei dem Automobilzulieferer mit Hauptsitz in Coburg abgebaut.

Der Hintergrund: In dieser Woche hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass Brose im Geschäftsjahr 2024 seine Ziele erneut nicht erreicht. Der Umsatz des Unternehmens liege mit 7,7 Milliarden Euro drei Prozent unter dem des Vorjahres.

Um die Kosten zu senken plane man, die indirekten Personalkosten um 20 Prozent zu reduzieren, teilte Brose mit. "20 Prozent, das ist enorm", sagt Yves Weinberger, Betriebsratsvorsitzender am Standort Würzburg. "Konkret bedeutet das, jeder fünfte Arbeitsplatz in der Verwaltung und im produktionsfernen Bereich ist in Gefahr."

Die gefährdeten Stellen am Standort Würzburg seien vor allem in der Verwaltung, so Weinberger.

Treffen mit der Gewerkschaft IG Metall im Januar

Noch sind die Mitarbeitenden in Würzburg dem Betriebsrat zufolge durch einen Ergänzungstarifvertrag vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. "Dieser endet jedoch im Dezember 2026", sagt Weinberger. Der Vertrag lege fest, dass betriebsbedingte Kündigungen nur als letztes Mittel erlaubt sind, wenn alle anderen personalpolitischen Maßnahmen wie kollektive Arbeitszeitverkürzung oder Nutzung von Altersteilzeit ausgeschöpft sind.

Der Betriebsrat und die IG Metall wollen sich Anfang nächsten Jahres treffen, um zu prüfen, ob dieser Ergänzungstarifvertrag verletzt wurde und wie man gegebenenfalls darauf reagieren könne.

Firma Brose: Großer Arbeitgeber in Würzburg

Der Automobilzulieferer Brose zählt in Würzburg mit etwa 1530 Beschäftigten zu den größten gewerblichen Arbeitgebern. Am Standort Würzburg fertigt das Unternehmen Fensterheber, Kühlerlüftermodule, Kältemittelverdichter, Getriebeadduktoren, Lenkungsmotoren sowie Ölpumpen und Baugruppen für andere Brose-Standorte weltweit. In der Stadt und im Landkreis Würzburg arbeiten zahlreiche Installations-, Bau- und Handwerksbetriebe als Dienstleister für Brose und beschäftigen dabei rund 200 Personen.

Die Würzburger Belegschaft kenne die schwierige Lage und die angespannten Ergebnisse des Unternehmens, sagt Yves Weinberger. Sie sei bereit, ihren Beitrag zu leisten. Dennoch würden die Kolleginnen und Kollegen zu Recht erwarten, dass Lösungen gefunden werden, um den Sinn des Ergänzungstarifvertrags zu erfüllen, so der Betriebsratsvorsitzende: den Standort zu sichern und mit neuen Produkten in die Zukunft zu führen. 

 
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  • Egbert Hahn
    Wie hat schon Honecker gesagt " Vorwärts immer Rückwärts nimmer".Ein Vorwärts gibt es halt nicht da die Menschen durch die Politik mit dem ständigen Aussagen verunsichert sind und warten beim Autokauf ab. Außerdem fährt man halt seine Kutsche jetzt länger. Und die Automobilindustrie hat ihren Beitrag auch dazugrleistet und die Entwicklung in den letzten Jahren einfach verschlafen. Stichpunkt: Gewinnmaximierung und Aktionärsbefriedigung.
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  • Herbert Stark
    „Getriebeaktuatoren“ bitte :-)
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  • Hiltrud Erhard
    Wenn man ehrlich berichten würde und auch ehrlich zu den Mitarbeitern wäre, dann hätte sowohl die Mainpost als auch die Gewerkschaft diesen Schritt schon seit Wochen erwarten müssen.
    Warum soll Brose, als einer der großen Automobilzulieferer, von der Krise verschont bleiben
    Rose hat mit den selben Problemen wie die gesamte Wirtschaft zu kämpfen. Energie, Absatzprobleme, bei allen Herstellern, viel zu hohe Standort Kosten und letztendlich auch die exorbitant hohen Personalkosten im weltweiten Vergleich führen doch zu diesen Schritten. Die Gewerkschaften müssen nicht einen Gang zurückschalten, sondern zehn. Sie haben maßgeblich die Verantwortung für den Schlamassel mitzutragen.
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  • Peter Koch
    Kaufen Sie einfach paar Autos mehr und das Problem wäre behoben.
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  • Roland Albert
    Das könnte man auch zurückgeben…
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  • Hiltrud Erhard
    Elektro? Oder Diesel? Was kaufen Sie um die Wirtschaft anzukurbeln?
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  • Hubert Endres
    Herr Koch. Thema verfehlt, Haben sie überhaupt verstanden um was es hier geht ?
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  • Stefan Wolz
    Verbrenner werfen ja verboten, warum soll man sich da gleich ein paar kaufen?
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  • Peter Koch
    Ist doch egal ob Verbrenner oder E-Auto, die Produkte von Brose werden in jedem Fall gebraucht.
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