
Zumindest im Ziel scheinen sich die Regierungsmehrheit aus CSU und Freien Wählern und die Opposition im Bayerischen Landtag einig: "Das Worst-Case-Szenario der Schließung des Brose-Werkes in Würzburg mit 1400 Mitarbeitern muss vom Tisch", fordert der Ochsenfurter SPD-Abgeordnete Volkmar Halbleib. "Es muss unser gemeinsames Ziel sein, diese Arbeitsplätze in Würzburg zu erhalten", findet auch sein unterfränkischer CSU-Kollege Steffen Vogel.
Doch welche Rolle der Freistaat dabei spielt, daran scheiden sich im Landtag die Geister: Dass Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) "keinem Festzelt und keinem Jagdtreffen aus dem Weg geht, aber für die Beschäftigten in Würzburg keine Zeit hat", sei "kaum nachvollziehbar", kritisiert SPD-Mann Halbleib.
Die SPD wolle den Eindruck erwecken, die Staatsregierung tue hier nichts, entgegnet Vogel. Das "stört uns", sagt der CSU-Abgeordnete. Staatskanzlei-Chef Florian Herrmann (CSU) sei bereits "sehr aktiv". Und Aiwanger habe am Mittwoch mit Brose-Konzernchef Michael Stoschek telefoniert. Am 11. April plane Aiwanger zudem eine Video-Konferenz mit dem Würzburger Brose-Betriebsrat. Wehrtechnik könne eine Perspektive sein, hofft Vogel – nicht nur für Brose in Würzburg, sondern für Industriejobs in ganz Unterfranken.
CSU-Mann Vogel: "Muss kein Nachteil sein, wenn Aiwanger nicht selbst tätig wird"
Telefonate seien schön und gut, kritisiert die Grünen-Abgeordnete Barbara Fuchs: "Ein Wirtschaftsminister vor Ort ist aber eine andere Botschaft." Dass sich auch in der CSU ein gewisser Unmut über Aiwangers Krisenmanagement aufgestaut hat, ist im Landtag zumindest hinter den Kulissen zu spüren. CSU-Mann Vogel kleidet das in den Satz, es müsse ja "kein Nachteil sein, wenn hier nicht Aiwanger selbst, sondern die Arbeitsebene des Ministeriums tätig wird".
Mit Blick auf die Sparpläne bei ZF in Schweinfurt verweist die örtliche CSU-Landtagsabgeordnete Martina Gießübel gleich auf einen "engsten Draht" in die Staatskanzlei von Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Die SPD-Aufforderung, einen Job-Abbau bei ZF "frühzeitig zu verhindern", kontert sie mit dem Einwand, "wir würden einen schlechten Job machen, wenn wir hier noch nichts gemacht hätten".
Aktuell sei die mögliche Ausgliederung der Elektromobilitäts-Sparte in Schweinfurt bis Juli aufgeschoben. Der ZF-Betriebsrat will bis dahin wirtschaftliche Alternativen ausarbeiten, erklärt Gießübel: "Wir wollen auf das Ergebnis warten."
Brose-Chef räumt Management-Fehler als Grund für Stellenabbau ein
In Sachen Brose in Würzburg warnt der Coburger CSU-Abgeordnete Martin Mittag derweil die SPD davor, ständig von Management-Fehlern zu sprechen. Dies würde die Verhandlungen mit der Konzern-Spitze nur erschweren. Allerdings nennt in der "Süddeutschen Zeitung" fast zeitgleich Brose-Geschäftsführer Stefan Krug auch Management-Fehler der Vergangenheit als Grund für den geplanten Stellenabbau in der Region.
Über die Schließung des Werks in Würzburg werde bis zum Sommer entschieden, sagt Krug. Zwar erwirtschafte die Produktion in Würzburg ein positives Ergebnis. Der "komplette Standort", zu dem offenbar auch ein Werk auf dem Balkan gezählt wird, schreibe jedoch Verluste.
Konnte man da schon was lesen?
Oder wartet man dass andere das Ganze retten?
https://www.brose.com/de-de/presse/brose-veraeussert-sein-geschaeft-mit-ebike-antrieben-an-yamaha.html
Da war doch noch was ? Schuldenbremse u. der "tote" Held ! Wir vergessen nix.
Wenn ich der Aiwanger wäre, dann täte ich dem Stoschek ordentlich die Leviten lesen. Das dürfte er sogar an den Maxi Schafroth delegieren, der kann das hervorragend.
https://www.brose.com/de-de/presse/2020/brose-legt-grundstein-fuer-standort-in-serbien.html