Egal ob die Zahnbürste für den spontanen Übernachtungsbesuch, die Packung Milch für das Backen am Sonntag oder das Wegbier um 4 Uhr nachts: In Würzburg kann künftig 24 Stunden an jedem Tag im Jahr geshoppt werden. Das kannte man bisher nur aus größeren Städten wie Berlin, Hamburg oder Köln. Das ändert sich nun.
Am Donnerstag, 13. Oktober, eröffnen Nico Gancarz und Timo Haardörfer den Automaten-Shop in der Sanderstraße in den Räumen des ehemaligen Army-Shops. Damit erfüllen sie vermutlich vielen Würzburgerinnen und Würzburgern, die sich bisher in der Innenstadt nach Spätis und Kiosken sehnten, einen Wunsch. Denn wer bisher außerhalb der regulären Supermarktöffnungszeiten etwas kaufen wollte, der musste an die Tankstelle – und die ist bekanntlich teuer. Zur Preisgestaltung im Selbstbedienungs-Shop sagt Gancarz: "Wir sind auf jeden Fall günstiger als die Tankstellen, aber etwas teurer als ein Supermarkt."
Automaten-Shop mit 24 Stunden Kameraüberwachung
Ähnlich breit gefächert wie im Supermarkt soll auch das Sortiment des Automatenladens sein. Von kalten Getränken, Tabakwaren, Chips bis hin zu Süßigkeiten oder Hygieneartikel kann man an den Geräten fast alles kaufen. Nur harten Alkohol und Tiefkühlwaren gibt es nicht– dafür aber einen Kaffeeautomaten, Bier und Wein. Alkoholische Getränke gibt es nur gegen Altersnachweis, zum Beispiel über die Geldkarte oder den digitalen Personalausweis.
Und so funktioniert der Einkauf: An einem der zwei Bestellautomaten kann man seinen virtuellen Einkaufswagen füllen und sich dann die jeweiligen Produkte aus den verschiedenen Produktautomaten ausgeben lassen. Gezahlt wird entweder bar oder mit EC-Karte, Kreditkarte oder Apple-Pay.
Um ihren Laden immer im Blick zu haben und schnell reagieren zu können, überwachen die zwei Inhaber ihr Geschäft rund um die Uhr mit Kameras, haben ein eingebautes Notfallsystem und können über Lautsprecher jederzeit Durchsagen im Lokal machen. "Wir haben die Automaten und auch die Kundschaft immer im Blick", sagt Gancarz. Das sei besonders wichtig, auch für den Fall, dass ein Produkt ausverkauft ist oder es eine technische Störung gibt.
Geschäft in Nürnberg als Vorbild für Würzburg
Das Geschäftsmodell funktioniert bereits in Nürnberg. Dort leitet Geschäftspartner Timo Haardörfer seit März einen 24/7–Automatenladen. "Das läuft dort sehr gut und Einbrüche gab es bisher auch keine", erklärt er.
Dass ihr Konzept auch in der Würzburger Innenstadt gut ankommen wird, da sind sich die beiden sicher. "Sowas braucht jede größere Stadt und Spätis gibt es hier nicht", sagt Gancarz. Besonders an Sonn- und Feiertagen sei ihr Geschäft in Nürnberg stark frequentiert. Unter der Woche lägen die Stoßzeiten zwischen 18 und 6 Uhr morgens. Gancarz und Haardörfer müssen lediglich zum Putzen und Auffüllen im Laden vor Ort sein. Alles Weitere regeln sie per Smartphone.
Zugutekommt Gancarz und Haardörfer, dass sie mit ihrem Walk-In-Shop nicht unter das bayerische Ladenschlussgesetz fallen. Dieses schreibt vor, dass Verkaufsstellen an Sonn- und Feiertagen sowie montags bis samstags von 20 Uhr bis 6 Uhr geschlossen bleiben müssen. Dazu erklärt Georg Wagenbrenner, Pressesprecher der Stadt Würzburg: "Das Geschäft würde nur dann von dem Gesetz betroffen sein, wenn eine entsprechende Verkaufsstelle eingerichtet wäre."
Weil in den Räumlichkeiten der Sanderstraße 1 künftig nur Automaten aneinandergereiht stehen und keine Bezahl- und Verkaufsstände mit Personal existieren, zählt der Walk-In-Shop nicht zu den Verkaufsstellen. Damit steht den ganzjährigen Öffnungszeiten des 24/7-Ladens nichts im Wege. Das sieht auch die Stadt Würzburg ähnlich: "Solange sich die Betreiber an die gesetzlichen Vorgaben halten, ist die Eröffnung durch die Stadt nicht genehmigungspflichtig."
Viel wichtiger ist die Frage, ob das Geschäft für Menschen mit Behinderung betretbar bzw. nutzbar ist. Kurzum, kommt man mit einem Rollstuhl rein?
Norbert Sandmann
Fachberater für Inklusion und Barrierefreiheit.
Typisch Kleinstadt. Typisch Provinz 🙄
...ist doch das Polizeipräsidium nicht weit 😉
Was die Kamera-Überwachung des Ladens betrifft: Es bleibt abzuwarten ob nicht Einschränkungen des Datenschutzbeauftragten erfolgen (sollten die Aufnahmen evtl. auch den Außenbereich erfassen).
Persönlich brauch ich so einen Laden zwar nicht, (es gibt bei der jüngeren Generation etliche Dinge und Gepflogenheiten die ich nicht [mehr] benötige 😜), aber in der heutigen Zeit das Wagnis einer neuen Selbständigkeit mit ungewissem Erfolg einzugehen hat doch meinen Respekt!
Daher wünsche ich den Beiden viel Erfolg und ein gutes Auskommen mit den Anwohnern und Nachbarn in der Sanderstraße.
Ist ne subjektive Meinung!
Was ich regulär nicht habe einkaufen können ist halt nicht da!
Dann am nächsten Tag!
Geht nur zu Lasten des LEH!
Die Sanderstraßenwirte sollten sich mal beim Mühlenwirt kundig machen, wie sie dagegen vorgehen können.....
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/bocksbeutelautomat-energydrinks-statt-frankenwein-art-10052965
Wenn den keiner bräuchte würde ihn wohl keiner hingestellt haben und regelmäßig nachfüllen. Top!
da muss mer ja hileff.
Es Fläschle Bier kommt nit zu mir..... >> "Spaten" aus den Automaten " lass Dir raten ...!! >> is nix für Autofahrer ! << Keine Parkmöglichkeiten ! <<