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Würzburg
Neue Posthalle in Würzburg auf Post-Areal: ÖDP kritisiert die Idee der SPD – wer soll Neubau bezahlen? 
Nahezu der gesamte Würzburger Stadtrat hat beschlossen, dass er lieber eine Veranstaltungshalle statt Wohnen auf dem Post-Areal will. Die ÖDP ist jetzt doch dagegen. 
Blick vom Posthochhaus am Bahnhof auf die Posthalle an der Bismarckstraße.
Foto: Thomas Obermeier (Archivbild) | Blick vom Posthochhaus am Bahnhof auf die Posthalle an der Bismarckstraße.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 16.06.2024 02:34 Uhr

Kürzlich hat der Stadtrat mit breiter Mehrheit – es gab nur eine Gegenstimme der CSU – den Antrag der SPD weiterverfolgt, die Zukunft der Konzerthalle Posthalle auf dem Post-Areal am Bahnhof zu sichern: Die Verwaltung soll mit dem Eigentümer des Grundstücks dahingehend verhandeln, dass dieser dort statt Wohnungen eine neue mittlere Spielstätte baut. Bislang hatte die Würzburger Bismarckquartier GmbH auf dem von ihr 2016 gekauften rund 33.500 Quadratmeter großen Gelände Wohnungen, Büros und ein Hotel geplant.

Die dreiköpfige ÖDP-Fraktion betont jetzt in einer Presseerklärung, dass der Stadtrat mit der Weiterverfolgung des SPD-Antrags nicht beschlossen habe, dass eine neue Posthalle auf dem Areal gebaut werden soll. "Lediglich die Weiterverfolgung einer Idee wurde beschlossen", so Fraktionsvorsitzender Raimund Binder. Binder findet die Idee nicht gut.  

ÖDP kritisiert Umgang mit dem Investor

Zum einen kritisiert der ÖDP-Fraktionsvorsitzende den Umgang mit dem Investor: "Wie geht der Rat mit einem Investor um, der bereits Wettbewerbe unter Beteiligung einer auch vom Stadtrat besetzten Jury veranstaltet hat?", schreibt er in seiner Mitteilung. 2018 wurde das Ergebnis eines Architektenwettbewerbs vorgestellt, zur Genehmigung eingereicht wurden die Pläne aber bislang nicht.

Außerdem fragt sich Binder, warum auf dem Areal am Bahnhof vor vier Jahren Wohnen noch gewünscht waren und jetzt nicht mehr. Auch auf dem nicht weit entfernten EON-Gelände wurden laut Binder – mit Stimmen der SPD – kürzlich Pläne zur Wohnbebauung genehmigt.

SPD-Fraktionsvorsitzender Alexander Kolbow hatte den neuen Vorschlag zum Post-Areal unter anderem damit begründet, dass dieser Standort für Wohnen nicht so günstig, aber für eine Konzerthalle sehr günstig sei. Auch sei bei der Suche nach einem alternativen Standort in den vergangenen Jahren nichts herausgekommen.  

Zwei mögliche Alternativstandorte für eine Halle

Auch das sieht Binder anders. Es gebe noch zwei Alternativen: zum einen den 2022 von Airport-Betreiber Frank Knüpfing geäußerten Vorschlag, eine Halle an der Großdisko Airport zu bauen, zum anderen das Faulenberg-Areal, wo es unter anderem denkmalgeschützte Hallen gebe. Außerdem fragt sich Binder, wie viel der Neubau einer Halle auf dem Post-Areal kosten würde und wer das bezahlen soll. 

Die Frage der Redaktion, warum die ÖDP-Fraktion dann in der Stadtratssitzung am 16. Mai zugestimmt hat, dass die Verwaltung den SPD-Antrag weiterverfolgt, beantwortet Binder so: "Ich war leider bei der Sitzung nicht da, die Kollegen aus der Fraktion haben dann das gemacht, was bei 'Weiterverfolgern' immer gemacht wird, nämlich weiter verfolgen." 

 
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  • Christine Gerhardt
    Ist ja nicht sehr schmeichelhaft wie Herr Binder hier seine Kollegen aus der Fraktion bezeichnet, oder verstehe ich da was falsch?
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  • Siegbert Schneider
    Soll halt die Stadt das Gelände kaufen und dann eine Konzerthalle bauen.
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  • Matthias Bales
    wenn ich stadt würzburg wäre, dann würde ich beethovengruppe ein klares baustopp geben was posthallen areal angeht, nur stadt würzburg sitzt am längeren hebel so kann man das mit neuen posthalle bau ändern
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  • Klaus Krug
    An einer Bahnstrecke mit gefühlt 20 Gleisen ist ein Standort Wohnbebauung wirklich nicht so günstig. Gut, dass dies nach 6 Jahren mal jemand auffällt.
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  • Frank Stößel
    Wohnen im Bismarck-Quartier ist doch schon seit Wilhelm Röntgen attraktiv. Wieso wird das so verächtlich herunter geredet? Die olle verpupste Posthalle steht erfreulicherweise nicht unter Denkmalschutz und kann also entsorgt werden, um dort attraktives Wohnen, fußläufig zur City nachhaltig zu gestalten. Eine Posthallen-artige Veranstaltungshalle dort und ausgerechnet nahe des denkmalgeschützten Ensembles Ringpark mit diesem Altbestand weiter zu betreiben, ist gelinde gesagt "Quatsch hoch fünf". Am Hubland , wo die jungen Familien wohnen, man bald mit der Straßenbahn hinkommt und auch Platz plus Parkmöglichkeiten vorhanden sind ist eine entsprechende Posthalle2New nach den neuesten Baurichtlinien für Investoren wie BesucherInnen um einiges smarter zu realisieren. Lasst also bitte das herunter gekommene Projekt Posthalle1Reloaded endlich sausen. Oder soll es ewig zu hässlich herumstehen wie das schreckliche Hochhaus in der Augustinerstraße? Wir brauchen Wohnugen, Wohnungen, Wohnungen.
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  • Christine Gerhardt
    Ernsthaft? Posthalle am Hubland und am Bahnhof Wohnungen? Züge/Trubel/Lärm/gute Infrastruktur passt also zu Wohnungen und dort wo junge Familien leben wollen sie eine Partyhalle errichten und alle Besucher quer durch die Stadt dort hoch schicken? Dauereinsatz Polizei schätze ich mal. Und zu dem seltsamen Vergleich mit dem historischen Quartier: zu Bismarcks Zeiten dürfte es dort auch noch etwas gemächlicher zugegangen sein. Und was gegen eine Veranstaltungshalle in Laufweite der historischen Häuser der alten Pleich spricht müssen Sie auch nochmal erläutern.
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  • Matthias Bales
    posthalle am hubland und dann mit linie 6 zum hubland ja ist voll nachhaltig, zumal die posthalle am bahnhof richtig aktrattiv ist naja was solls, wenn würzburg keine veranstatltungshalle hat dann wird würzburg mega unaktrattiv
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  • Harry Amend
    Wie gut das der Eigentümer, die Beethovengruppe, dem eine klare Absage erteilt hat. Wohnungen und Veranstaltungshalle passen und haben noch nie zusammengepasst.
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  • Matthias Bales
    wohnen am bahnhof passt nicht zusammen, würde sie direkt am bahnhof wohnen? ich nicht finde eine veranstaltungshalle passt da mehr zusammen
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  • Walter Seubert
    Faulenbergkaserne, wie lange steht die schon leer und verfällt?
    Meines Erachtens ein Sahnestück auch wenn das Grundstück "belastet" ist.
    Gerade in den "historischen" Hallen könnte man solch schöne Dinge machen.
    Siehe zum Beispiel die "alte Schweißerei" der Firma Bauer in Schrobenhausen.
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  • Peter Lelowski
    Airport als Standort - aus den Augen, aus dem Sinn. Offensichtlich der Wunsch des Stadtratsmitglieds dem nichts wichtiger ist als Fernsehsesselbehaglichkeit.
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