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Würzburg
Neue Idee für die Straba-Haltestellen am Würzburger Hauptbahnhof: Erst einmal Ausbau im Bestand
Am Bahnhofsvorplatz sollen künftig zwei Straßenbahnen parallel nebeneinander halten können. So sollen kurzfristig und kostengünstig Verbesserungen geschaffen werden.
An der Haltestelle auf der Westseite des Kiliansbrunnens vor dem Würzburger Hauptbahnhof sollen bald zwei Straßenbahnen nebeneinander halten können
Foto: Ivana Biscan (Symbolfoto) | An der Haltestelle auf der Westseite des Kiliansbrunnens vor dem Würzburger Hauptbahnhof sollen bald zwei Straßenbahnen nebeneinander halten können
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 22.03.2024 02:56 Uhr

Seit den ersten Überlegungen, die Straßenbahn-Haltestellen am Hauptbahnhof neu zu ordnen, dürften inzwischen mehr als dreißig Jahre vergangen sein. Zuletzt hatte der Stadtrat vor einigen Jahren eine Lösung mit verlängerter Gleis-Schleife um den kleinen Ringpark-Abschnitt im Osten des Bahnhofsplatzes beschlossen. Weil diese Variante im Moment nicht finanzierbar ist, hat sich die Stadtverwaltung zusammen mit der Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) als ersten Schritt eine günstigere Variante für die künftige "Mobilitätsdrehscheibe" ausgedacht: An der Haltestelle auf der Westseite des Kiliansbrunnens soll sollen bald zwei Straßenbahnen nebeneinander halten können.

Der derzeitige Zustand der Haltestelle vor dem Bahnhofsgebäude stört den Betriebsablauf und sorgt durch Wartezeiten für die Übertragung von Verspätungen zwischen den verschiedenen Linien. "Und wir erfüllen an so einer prominenten Stelle nicht die internationalen Standards für Barrierefreiheit" betonte Bürgermeister und Umweltreferent Martin Heilig (Grüne) bei der Vorstellung der neuen Pläne im Stadtrats-Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma).

Eine "große" Lösung wäre mit Eingriffen in den Ringpark verbunden

Durch die Variante "Bestandsausbau" sei eine Möglichkeit gefunden worden, mit der kurzfristig und kostengünstig Verbesserungen möglich seien, so Heilig: "Wir haben keine andere Lösung gefunden, die wir in den kommenden Jahren finanziell stemmen könnten." Die Kosten für die vom Stadtrat beschlossene Neuordnung werden auf 20 bis 40 Millionen Euro geschätzt.

Außerdem wäre die "große" Lösung mit Eingriffen in den Ringpark verbunden, weil die Erschließung des Parkhauses am Bahnhof auch künftig in beide Fahrtrichtungen über den bestehenden Durchstich am Haugerglacis erfolgen muss. Aus Lärmschutzgründen darf die Zu- und Abfahrt nämlich abends und nachts vom Parkhaus aus nicht Richtung Grombühl erfolgen.

Die bestehende Haltestelle West soll barrierefrei ausgebaut und verlängert werden

Die Investition für den Ausbau der Bahnhofshaltestellen im Bestand würde nach aktueller Einschätzung knappe drei Millionen Euro kosten – die lang ersehnten Baumreihen auf beiden Seiten des Bahnhofsplatzes inklusive. Die bestehende Haltestelle West soll barrierefrei ausgebaut und verlängert werden. Auf der Seite des Busbahnhofs wird sie einen zweiten Bahnsteig bekommen, so dass künftig zwei Straßenbahnen parallel halten können. Dadurch werden auch Überholvorgänge möglich.

Das bedeutet kleinere Umwege für Fußgängerinnen und Fußgänger und erschwert teilweise den Umstieg vom Bus in die Straßenbahn an der heute bestehenden Haltestelle. Diese Nachteile seien aber verschmerzbar, wenn künftig zwei Straßenbahnen an einer barrierefreien Haltestelle unabhängig voneinander ein- und ausfahren können, betonte Heilig.

Die Haltestelle Ost neben dem Hauger Ring soll ebenfalls verlängert werden

Dadurch sollen Betriebsablauf und Fahrpläne flexibler werden, auch im Hinblick auf die geplante neue Straßenbahnlinie vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt und das Frauenland zum Hubland. Die Haltestelle Ost neben dem Hauger Ring soll ebenfalls verlängert werden, um einen ungehinderten Einstieg an allen Straba-Türen zu ermöglichen. Ein weiterer Vorteil: Die WSB hat erst im Sommer die maroden Gleise am Hauptbahnhof mit hohem Aufwand komplett erneuert – sie müssten dann nicht schon nach wenigen Jahren wieder herausgerissen werden.

Die im Ausschuss vorgeschlagene Variante ist jedoch noch nicht beschlossen worden

Die vorgeschlagene Variante ist noch nicht beschlossen: Im nächsten Schritt wird die Variante vertieft untersucht und eine Betriebssimulation durchgeführt. Damit soll sichergestellt werden, dass auch die große Lösung bei besserer Haushaltslage irgendwann umgesetzt werden kann. Grünen-Stadtrat und WSB-Aufsichtsratsvorsitzender Niklas Dehne wies darauf hin, dass in den kommenden Jahren die ersten 36 Meter langen Straßenbahnen in Würzburg in Betrieb gehen werden: "Daher hilft uns auch die kurzfristige Lösung weiter, es ist auf jeden Fall ein Fortschritt. Die Querung des Hauger Rings wird allerdings eine Herausforderung."

 
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  • Guenther Rinke
    Bitte nicht!
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  • Helmut Neuland
    Bei der WSB sind Stellen zu besetzen, Fachleute bewerbt Euch
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  • Bernhard Roschlau
    Ich habe schon vor etwa 40 Jahren als Angestellter eines Ingenieurbüros Varianten für die Haltestellen der Straßenbahnen und Busse vor dem Hauptbahnhof erstellt. Ob ich eine Umsetzung der Pläne wohl noch erleben darf?
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Uijeh

    wenn der Stadtrat allen (Stadt-)Bürger/innen für jede neue (Straba-)Planung, die dann (mindestens) bis zum St.-Nimmerleinstag zur Umsetzung braucht, einen Euro zahlen müsste, wäre die Stadt WÜ möglicherweise schon pleite und bräuchte sich überhaupt keine Gedanken um irgendwelche Finanzierungen mehr machen...
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  • Harry Amend
    So gut wie die Idee mit dem Parallelhalt auch sein mag, so Unfallträchtig dürfte sie werden. Viele Leute dürften auf dem Weg zum Bus oder vom Bus zur Strabe, einfach über die Gleise laufen und auch keinen Umweg über einen vorgesehen Fußweg nehmen. Das es da öfters zu brenzligen Situationen zwischen Bahn und Mensch kommen wird, ist bei dieser geplanten Vairiante heute schon absehbar.
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  • Heribert Mennig
    @Harry Amend: Genauso wie in der Juliuspromenade, am Dom, am Sanderring, in der Wörth-/Frankfurter Str., am Ehehaltenhaus, in der Virchowstr. usw.
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  • Heribert Mennig
    Ergänzung: Die Unfallträchtigkeit wird am Bahnhof wohl nicht größer sein als an anderen Haltestellen.
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  • Julia Kraft
    Ein Halt in der Kaiserstrasse, wie früher mal, würde diese evtl auch wiederbeleben.
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  • Helmut Vierneusel
    Wie viele Haltestellen braucht Würzburg denn noch?
    Im Vergleich zu anderen Städten stehen die Straßenbahnen ja mehr wie sie fahren. Im Schnitt haben wir in Würzburg alle 350 Meter, ab Sanderring, eine Haltestelle. Ein flottes Vorankommen ist in WÜ nicht möglich.
    Alleine der eingleisigen Schienenführung geschuldet. Lediglich legt ja WÜ wert auf mittelte Fahrgastzahlen, die da sagen, daß man die meisten Fahrgäste pro Haltestelle transportiert. Ist ja kein Wunder bei solchen Abständen.
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  • Irmgard Engert
    Welcher eingleisigen Schienengührung bitte?
    Klären Sie mich doch mal bitte kurz auf - ich kenne in Würzburg - außer bei Ausbesserungsarbeiten - keine Straba-Strecke, die eingleisig und mit Verkehr in beide Richtungen gestaltet wäre!
    Aber klären Sie mich gerne auf!
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  • Helmut Vierneusel
    @Irmgart Engert

    Ja da haben Sie insofern Recht, da ich mich insofern falsch ausgedrückt habe. Eingleisig in ein stadteinwärts bzw. stadtauswärts führendes Gleis. Was die Geschichte ja etwas besser macht. Aber ansonsten Tingeln die Strabas ab Sandering ein- bzw. auswärts hintereinander her und haben alle paar Meter eine Haltestelle.
    Eingleisig bezog sich auf die verschiedenen Linien die alle in kurzen Abständen diesen Gleiskörper nutzen müssen. Von daher Asche auf mein Haupt für ungenügende Präzision.
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  • Irmgard Engert
    Ok - jetzt war's verständlich.
    Wobei ich das nicht als Problem ansehe - aber das ist persönliche Meinung.
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  • Helmut Vierneusel
    Na nach über 30 Jahren Planung und jetzt wieder eine geistreiche Idee, dann werde ich einen ÖPNV (Straba) die bis zum Sanderring hintereinander herfahren weitere 15 - 20 Jahre erleben, wenn ich es erlebe. Dieser Entscheidungswille prägt schon seit, gefühlt 50 Jahren einen Stadtrat, der doch eher für Diskussionen als Ergebnisse steht.
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