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Würzburg
Neue Bewerberin zur OB-Wahl Würzburg: Claudia Stamm will jetzt antreten und sammelt dazu Unterschriften
Das Feld der Bewerberinnen und Bewerber zur OB-Wahl in Würzburg am 4. Mai wird größer.  Claudia Stamm strebt eine Kandidatur an – und das ohne eine Partei im Rücken.
Will zur Würzburger OB-Wahl am 4. Mai antreten: Claudia Stamm.
Foto: Martin Gruber | Will zur Würzburger OB-Wahl am 4. Mai antreten: Claudia Stamm.
Manuela Göbel
 und  Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 23.02.2025 02:28 Uhr

Zwei Kandidatinnen und einen Kandidaten zur Würzburger OB-Wahl am 4. Mai 2025 gibt es bereits, jetzt kommt womöglich noch eine weitere Kandidatin hinzu: Claudia Stamm, die Tochter der früheren CSU-Politikerin und Landtagspräsidentin Barbara Stamm (1944-2022). Neben Stamm bewerben sich noch Judith Roth-Jörg (CSU), Martin Heilig (Bündnis 90/Die Grünen) und Eva von Vietinghoff-Scheel (SPD) um die Nachfolge von OB Christian Schuchardt (CDU), der am 1. Juli seine neue Stelle als Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags antritt.

Wie Claudia Stamm am Dienstagabend gegenüber der Redaktion bestätigte, plant sie eine Kandidatur als überparteiliche Kandidatin, das heißt ohne Aufstellung durch eine der Parteien und Gruppierungen im Stadtrat. "Zurzeit erleben wir in der Politik (...) einen Diskurs mit scheinbar unüberwindlichen Gräben." Die OB-Wahl sei wegen der Möglichkeit der Direktwahl "das demokratischste Amt, was es in Deutschland gibt", so Stamm. "Ich bin fest überzeugt davon, dass es gerade in der Kommunalpolitik rein um die Interessen der Menschen gehen muss und nicht um die der Parteien", begründet die 54-Jährige ihre Entscheidung. Es gehe nicht darum, "welche Partei wer im Rücken hat, sondern um die Frage, wem traut man es zu, die Zukunft unserer Stadt zu gestalten".

Mindestens 385 Würzburger müssen die Kandidatur unterstützen

Markus Brennfleck, Leiter des städtischen Wahlamtes erklärt, wie der Weg zur Kandidatur funktioniert. Stamm muss in einer Aufstellungsversammlung als Kandidatin nominiert werden und dann 385 Würzburger Bürgerinnen und Bürger finden, die sie mit ihrer Unterschrift unterstützen. "Die Listen liegen im Wahlamt, Zimmer 34, im Rathaus aus", sagt Brennfleck. Unterschrieben werden kann voraussichtlich ab Montag bis zum 24. März.

In der Kommunalwahl 2020 ist kein OB-Kandidat über die Sammlung von Unterschriften nominiert worden. 2014 haben Raimund Binder für die ÖDP und Wolfgang Baumann für die Liste "Zukunft für Würzburg" die nötigen Unterschriften gesammelt. Die Partei ÖDP und die Liste "Zukunft für Würzburg" waren vorher weder im Stadtrat vertreten gewesen, noch hatten sie bei einer vorherigen Wahl über fünf Prozent geholt – deshalb war die Unterschriftensammlung notwendig gewesen. 

Welche Ziele die mögliche OB-Kandidatin verfolgt? "Eine Stadt, die bezahlbare Mieten möglich macht und das Leben für alle im Viertel unterstützt", heißt es in einem dieser Redaktion übermittelten Statement. Als weitere Ziele nennt Claudia Stamm "eine Stadt, durch die man gut mit öffentlichem Nahverkehr kommt" und die einlade, sich im Zentrum aufzuhalten und damit den Einzelhandel zu stärken. Ferner gehe es ihr um eine bessere Zusammenarbeit der Stadt mit Uni, Gewerbetreibenden und Sport. 

Claudia Stamm

Claudia Stamm wurde 1970 in Würzburg geboren. Die Tochter der 2022 verstorbenen langjährigen Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) machte in Würzburg Abitur und studierte dann Politologie und Philosophie. Dann arbeitete sie als Journalistin für den Bayerischen Rundfunk und war von 2009 bis 2018 Landtagsabgeordnete, davon bis 2017 für Bündnis 90/Die Grünen. 2017 brach Claudia Stamm mit den Grünen und gründete mit anderen die Partei mut, für die sie inzwischen nicht mehr aktiv ist. 2022 arbeitete Claudia Stamm als wissenschaftliche Mitarbeiterin eines Landtagsabgeordneten der CSU. Aktuell macht sie freiberuflich Pressearbeit. Die 54-Jährige lebt in München und hat mit ihrem 2018 verstorbenen Mann, dem Fotografen Hajü Staudt, zwei Töchter.
Quelle: gam
 
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  • Detlef Kammermeier
    Der Stadtverwaltung ist es egal, wer unter ihr Obermügermeisterin /meister wird.
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  • Silke Müller
    Für den Landtag trat sie zuerst in einem Münchner Stimmkreis an, dann in Rosenheim. Landrätin im Landkreis Ansbach wollte sie auch werden. Das klingt schon etwas so, als ob man guckt, wo man was werden kann. Ihre Würzburger Wurzeln bestreite ich aber natürlich nicht.
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  • Martin Deeg
    "Ohne Partei im Rücken" ....ist man da nicht sowieso "chancenlos", laut Mainpost?
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  • Felix Habermann
    Frau Stamm braucht keine Partei.
    Ihr Name reicht schon aus.
    Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
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  • Wolfgang Keller
    Aha. Remeber: 1990 trat Barbara Stamm für die CSU als OB-Kandidatin für Würzburg an, bekam aber mit Jürgen Weber Konkurrenz aus der eigenen Partei, der nach seinem Austritt aus der CSU mit der neu gegründeten Würzburger Liste als OB-Kandidat antrat. Stamm kam hinter Jürgen Weber (40,1% der Stimmen) und Walter Kolbow von der SPD (28,2%) mit 25,6% der Stimmen nur auf den dritten Platz und zog deshalb nicht in die Stichwahl ein.
    Der Name alleine reicht anscheinend nicht. Weder damals noch heute.
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  • Martin Deeg
    Sie scheinen es für eine reine "Formalität" zu halten, 385 Stimmen einzusammeln?

    Die Republikaner haben das bspw. 2008 nicht geschafft, die "Studentische Liste" auch nicht - trotz erheblicher Ressourcen.
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  • Roland Rösch
    Deswegen ist Deutschland I.A weil einige Wähler nur nach Namen wählen und nicht mehr nach politischen Aspekte Herr Habermann
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  • Alfred Holl
    Manch Bürgermeisterkandidat ist schon an dieser Hürde gescheitert. Ich erinnere mich da an eine Ex-Polizisten...
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  • Frank Stößel
    Parteien haben Verfassungsrang. Das haben auch die "Freien Wähler" einst verstanden und nun auch Frau von Vietinghoff-Scheel für die SPD, und das ist gut so. Mitglied einer demokratischen Partei, parteilos und unparteiisch zu sein, beschreiben ganz unterschiedliche Haltungen zu gegenüber Werten und den Menschen, deren Interessen man im parlamentarischen Raum auf allen Ebenen des Rechtsstaates als gewählte Person zu repräsentieren hat. Deshalb darf man bei der Kandidatur einer Ein-Person-Partei ohne Parteiprogramm durchaus skeptisch sein. Außerdem ist das vielleicht auch Wasser auf die Mühlen der noch immer unentschlossenen Wählerschaft, die glaubt, die da oben sind ja doch alle gleich "schlecht". Das sind sie eben ganz und gar nicht, wenn man sich mit ihren Parteiprogrammen, und daraus folgenden Lösungen zu den aktuell anliegenden Problemen aufmerksam verfolgt. Genau das belegt derzeit die Beliebtheit des Wahlomats. Urvertrauen ist gut, etwas Kontrolle durch die Gemeinschaft auch.
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  • Ralf Eberhardt
    Hauptsache, drei Frauen in der Auswahl. Männer gibt es schon genug in der Politik. Allerdings werden sich die vier Bewerber/innen gegenseitig die Stimmen "abnehmen". Also: Stichwahl. Bin mal gespannt.
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  • Johannes Metzger
    bei so vielen Bewerber*innen gibts dann sicher eine Stichwahl. Wenn Stamm im ersten Wahlgang aber mehr Stimmen als die CSU Kandidatin Jörg bekommt, wäre das schon mal ein Achtungserfolg.
    Zum OB allerdings, wird nicht reichen
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  • Frank Stößel
    Es ist kaum zu glauben, dass Barbara Stamm es gut gefunden hätte, dass ihre Tochter Claudia Tür IB-Wahl plötzlich wie Phoenix aus der Asche auftaucht, um gegen die Kandidatin Judith Roth-Jörg ihrer CSU anzutreten. Offensichtlich der Name Stamm in der bayerischen Landespolitik Verpflichtung und ein wenig Last zugleich. Die Schlussfolgerung, alleine der Name Stamm sorge für Anerkennung und Qualität,
    gleicht eher einer Selbsttäuschung - aus welchen Motiven heraus auch immer. Dennoch wird es für eine Solokandidatur auch Respekt geben, denn dazu gehört auch eine ordentliche Portion Selbstvertrauen, und schließlich ermöglicht das unsere demokratische Wahlordnung ausdrücklich nach entsprechenden Regeln mit Kandidatur Versammlung und eine vorgeschriebene Anzahl von Unterschriften, um überhaupt zur passiven Wahl zugelassen zu werden. Es ist aber nicht die Regel.
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  • Roland Rösch
    Das hätte sich Frau Stamm sparen können. Auch die Mama hat es nie zu Oberbürgermeisterin geschafft. Ich glaube sie hatte 2 mal einen Anlauf gemacht und dann ab nach München nach der Niederlage.
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  • Gerd Rosenbaum
    Muss das wirklich sein?
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  • Felix Habermann
    Das finde ich super ! ! !
    Das politische Erbe der Mutter Barbara fortsetzten
    ist eine wunderbare Entscheidung.
    Hoffentlich kommen genügend Unterschriften zusammen.
    Ich kann leider nicht unterstützen weil ich aus dem Landkreis bin.
    Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
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  • Roland Rösch
    Politik ist nicht zu vererben Herr Habermann? Darum haben wir ja so schlechte Politiker .
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  • Roland Rösch
    Politik kann man erben Herr Habermann. ? Darum so schlechte Politik im Lande weil in Stadt Land Bund und EU irgendwie jeder einen Verwandten oder bekannten sitzen hat der die politische Laufbahn sichert und steuert .
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  • Marc Stürmer
    Barbara Stamm war CSU-Urgestein, ihre Tochter Claudia aber sehr lange bei den Grünen.

    Das sagt doch schon deutlich genug, dass die Tochter das Erbe nie fortsetzen wollte...
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  • Klaus B. Fiederling
    denke schon dass die Ära Stamm in Würzburg große Beführworter findet, quer über die Parteien hinweg, eigentlich sollten Bürgermeisterwahlen eh nichts mit einer Partei, sondern nur Persönlichkeitswahl sein, egal wer von CSU, SPD, FDP oder den Grünen. Ein Bürgermeister muß zuerst sich um das Wohl seiner Bürger kümmern, nicht die Partei im Hinterkopf haben.
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  • Marc Stürmer
    Barbara Stamm war ein Urgestein der CSU, Claudia Stamm dagegen war sehr lange bei den Grünen.

    Dazu kommt ihr Wohnort, München.

    Ich erinnere mich noch an die letzte OB-Wahl in Frankfurt mit der externen Kandidatin Manuela Rottmann. Sie wurde nicht gewählt, da zu lange zu weit weg vom lokalen Geschehen.

    Die Chancen bei Claudia Stamm auf einen Einzug ins Rathaus sind daher auch eher mäßig.
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