
Zwei Kandidatinnen und einen Kandidaten zur Würzburger OB-Wahl am 4. Mai 2025 gibt es bereits, jetzt kommt womöglich noch eine weitere Kandidatin hinzu: Claudia Stamm, die Tochter der früheren CSU-Politikerin und Landtagspräsidentin Barbara Stamm (1944-2022). Neben Stamm bewerben sich noch Judith Roth-Jörg (CSU), Martin Heilig (Bündnis 90/Die Grünen) und Eva von Vietinghoff-Scheel (SPD) um die Nachfolge von OB Christian Schuchardt (CDU), der am 1. Juli seine neue Stelle als Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags antritt.
Wie Claudia Stamm am Dienstagabend gegenüber der Redaktion bestätigte, plant sie eine Kandidatur als überparteiliche Kandidatin, das heißt ohne Aufstellung durch eine der Parteien und Gruppierungen im Stadtrat. "Zurzeit erleben wir in der Politik (...) einen Diskurs mit scheinbar unüberwindlichen Gräben." Die OB-Wahl sei wegen der Möglichkeit der Direktwahl "das demokratischste Amt, was es in Deutschland gibt", so Stamm. "Ich bin fest überzeugt davon, dass es gerade in der Kommunalpolitik rein um die Interessen der Menschen gehen muss und nicht um die der Parteien", begründet die 54-Jährige ihre Entscheidung. Es gehe nicht darum, "welche Partei wer im Rücken hat, sondern um die Frage, wem traut man es zu, die Zukunft unserer Stadt zu gestalten".
Mindestens 385 Würzburger müssen die Kandidatur unterstützen
Markus Brennfleck, Leiter des städtischen Wahlamtes erklärt, wie der Weg zur Kandidatur funktioniert. Stamm muss in einer Aufstellungsversammlung als Kandidatin nominiert werden und dann 385 Würzburger Bürgerinnen und Bürger finden, die sie mit ihrer Unterschrift unterstützen. "Die Listen liegen im Wahlamt, Zimmer 34, im Rathaus aus", sagt Brennfleck. Unterschrieben werden kann voraussichtlich ab Montag bis zum 24. März.
In der Kommunalwahl 2020 ist kein OB-Kandidat über die Sammlung von Unterschriften nominiert worden. 2014 haben Raimund Binder für die ÖDP und Wolfgang Baumann für die Liste "Zukunft für Würzburg" die nötigen Unterschriften gesammelt. Die Partei ÖDP und die Liste "Zukunft für Würzburg" waren vorher weder im Stadtrat vertreten gewesen, noch hatten sie bei einer vorherigen Wahl über fünf Prozent geholt – deshalb war die Unterschriftensammlung notwendig gewesen.
Welche Ziele die mögliche OB-Kandidatin verfolgt? "Eine Stadt, die bezahlbare Mieten möglich macht und das Leben für alle im Viertel unterstützt", heißt es in einem dieser Redaktion übermittelten Statement. Als weitere Ziele nennt Claudia Stamm "eine Stadt, durch die man gut mit öffentlichem Nahverkehr kommt" und die einlade, sich im Zentrum aufzuhalten und damit den Einzelhandel zu stärken. Ferner gehe es ihr um eine bessere Zusammenarbeit der Stadt mit Uni, Gewerbetreibenden und Sport.
Ihr Name reicht schon aus.
Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
Der Name alleine reicht anscheinend nicht. Weder damals noch heute.
Die Republikaner haben das bspw. 2008 nicht geschafft, die "Studentische Liste" auch nicht - trotz erheblicher Ressourcen.
Zum OB allerdings, wird nicht reichen
gleicht eher einer Selbsttäuschung - aus welchen Motiven heraus auch immer. Dennoch wird es für eine Solokandidatur auch Respekt geben, denn dazu gehört auch eine ordentliche Portion Selbstvertrauen, und schließlich ermöglicht das unsere demokratische Wahlordnung ausdrücklich nach entsprechenden Regeln mit Kandidatur Versammlung und eine vorgeschriebene Anzahl von Unterschriften, um überhaupt zur passiven Wahl zugelassen zu werden. Es ist aber nicht die Regel.
Das politische Erbe der Mutter Barbara fortsetzten
ist eine wunderbare Entscheidung.
Hoffentlich kommen genügend Unterschriften zusammen.
Ich kann leider nicht unterstützen weil ich aus dem Landkreis bin.
Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
Das sagt doch schon deutlich genug, dass die Tochter das Erbe nie fortsetzen wollte...
Dazu kommt ihr Wohnort, München.
Ich erinnere mich noch an die letzte OB-Wahl in Frankfurt mit der externen Kandidatin Manuela Rottmann. Sie wurde nicht gewählt, da zu lange zu weit weg vom lokalen Geschehen.
Die Chancen bei Claudia Stamm auf einen Einzug ins Rathaus sind daher auch eher mäßig.