Nachdem der Start der Pool-Tests in Kitas in Stadt und Landkreis Würzburg aufgrund von Lieferschwierigkeiten des Materials verschoben werden musste, konnten einige Kindergärten am vergangenen Donnerstag mit ihren Testungen starten. Insgesamt 34 Kitas in Stadt und Landkreis Würzburg beteiligen sich derzeit an den Lolli-Pool-Tests.
Katja Dux, verantwortlich für den Kindergarten "Margherita", zieht ein positives Resümee nach dem ersten Durchlauf: "Es ist sehr gut angelaufen." Sie weist jedoch auf den hohen Arbeitsaufwand hin, der vor Beginn der Tests einmalig anfällt. "Beispielsweise mussten wir alle E-Mail-Adressen in das System eingeben und Codes erstellen. Jetzt, wo das erledigt ist, läuft das relativ selbstständig ab." Dennoch sei sie froh, dass es die Lolli-Pool-Tests, die im PCR-Verfahren ausgewertet werden, nach den Schulen nun auch für die Kitas gibt.
Positives Zwischenfazit nach der ersten Testrunde
Noch mehr freut sie: "Alle Eltern waren begeistert, dass wir als Kita mitmachen." Dementsprechend hoch ist auch die Beteiligung. Alle 48 Kinder aus der Krippe und dem Kindergarten werden zweimal wöchentlich auf das Corona-Virus getestet. "Wir setzen uns morgens im Stuhlkreis zusammen und lutschen an den Stäbchen, dann werden sie als Sammelprobe ins Labor geschickt", fasst sie den Ablauf zusammen. Zuvor war angedacht, dass Eltern gemeinsam mit ihrem Kind den Pool-Test zuhause machen und die Probe in der Kita abgeben, so Paul Justice, am Landratsamt zuständig für das Testmanagement. Das habe sich aber geändert, da es aus verschiedenen Gründen sinnvoller sei, direkt vor Ort zu testen.
Was ab Januar allerdings zum Problem werden könnte, ist die neue Verordnung des bayerischen Kabinetts: Ab dem 10. Januar gilt - wie bisher schon für die Schulen - auch für Kindertagesstätten eine Nachweispflicht über einen Corona-Test. Dreimal die Woche müssen sich die Kita-Kinder künftig testen. Die Eltern haben dabei drei Möglichkeiten: Die Pool-Testungen in den Kitas selbst, ein offizieller Schnelltest an einer der Teststrecken oder ein Antigen-Schnelltest zuhause.
Dritter Testnachweis bleibt weiter kompliziert
Nur zwei der geforderten Tests werden durch die Kita-Pool-Tests abgedeckt. Einen dritten müssten die Eltern folglich selbst nachweisen. Dieses Konzept kann Christian Gündling, Leiter der Kita an der Löwenbrücke, nicht ganz nachvollziehen. Zwar liefen auch in seiner Kita die Pool-Testungen erfolgreich an, einen Mehrwert durch den dritten zusätzlichen Test sieht er aber kaum.
„Den dritten Test finde ich etwas ungeschickt", so Gündling. Denn: Bei einem Selbsttest zuhause könne die Kita ja nicht nachvollziehen, ob der Test wirklich gemacht wurde. Ein Selbsttest sei zudem weniger aussagekräftig als die PCR- Alternative aus dem Labor, erklärt er.
Konsequent ablehnen will er das Modell mit dem dritten Test aber nicht. "Dieser würde bei uns am ehesten freitags Sinn ergeben", erklärt der Kita-Leiter. Er wäre jedoch dafür, dass auch der dritte Test in der Kita selbst stattfindet. Mit Blick auf den 10. Januar bleibt er trotzdem entspannt und möchte abwarten, ob die Regelung mit den drei Tests wirklich in dieser Form umgesetzt wird.
Sollte das der Fall sein, hätten Eltern wieder Anspruch auf die Berechtigungsscheine, mit denen sie die Selbsttests in Drogerien, Supermärkten oder Apotheken kostenlos ausgehändigt bekommen. Aktuell bekommen die Eltern von Kita-Kindern, die sich in Würzburg am Pool-Test-Verfahren beteiligen, diese nicht mehr ausgestellt. Das könnte sich am 10. Januar ändern.