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Würzburg
Odeon-Brandopfer aus Klinik entlassen – Stadt stellt auch bei Würzburger Großdisko "Airport "Mängel fest
Nach dem schweren Unfall bei einer Feuershow im Würzburger Club Odeon scheint es dem Opfer besser zu gehen. Unterdessen gibt es erste Ergebnisse einer Begehung in der Disko "Airport".
Derzeit geschlossen: der Club Odeon in der Augustinerstraße in Würzburg.
Foto: Fabian Gebert | Derzeit geschlossen: der Club Odeon in der Augustinerstraße in Würzburg.
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 28.05.2023 02:21 Uhr

Eine positive Nachricht gibt es jetzt zu dem schweren Feuer-Unfall im Würzburger Club Odeon. Wie Martin Kuhn von der  Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken auf Anfrage der Redaktion mitteilt, konnte der schwer verletzte Partygast, ein Mann Ende 20 aus dem Landkreis Main-Spessart,  am Montag aus einer Nürnberger Klinik entlassen werden. Dort war er in den Tagen nach dem Unfall bei einer "Feuershow"  behandelt worden und hatte zeitweilig im künstlichen Koma gelegen.

Wie Kuhn weiter sagte, ermittle die Polizei nach wie vor gegen eine Angestellte des Clubs. Im Fokus der Ermittlungen stünden ferner weitere Verantwortlichkeiten am Tag des Unfalls sowie bei der allgemeinen Betriebsorganisation.

Am vergangenen Dienstag war der Club Odeon nach einer Begehung durch die Fachabteilung Bauaufsicht, das Ordnungsamt und das Amt für Zivil- und Brandschutz vorübergehend geschlossen worden. Grund seien festgestellte Mängel, erklärte die Stadt Würzburg auf Anfrage.

Mängel in Würzburger Großdisko Airport, aber keine Schließung

Betreiber des Clubs ist der Würzburger Frank Knüpfing, der auch die Großdiskothek Airport in der Gattinger Straße betreibt. Dort fand am Montag dieser Woche ebenfalls eine Begehung durch Verantwortliche der Stadt Würzburg statt. Zuvor hatte ein ehemaliger Mitarbeiter der Diskothek  gegenüber der Stadt mitgeteilt, dass es auch dort Mängel geben solle.

Wie die Rathaus-Pressestelle am Dienstagabend auf Anfrage mitteilte, habe die Begehung des Airports "unabhängig von den Informationen und Anschuldigungen eines ehemaligen Mitarbeiters"  stattgefunden. Dabei seien "Mängelpunkte baulicher und organisatorischer Art festgestellt" worden. Nähere Angaben machte die Pressestelle mit Hinweis auf laufende Verfahren zunächst nicht. "Einige im Airport festgestellte Mängel sind vor Beginn der nächsten öffentlichen Veranstaltung zu beheben. Eine Schließung ist nicht angezeigt", heißt es weiter. 

Hinsichtlich des Odeon teilt die Stadt mit, dass eine Wiedereröffnung erst nach einer erneuten Begehung stattfinden könne. Ein Termin hierfür stehe noch nicht fest, über die Beseitigung der festgestellten Mängel habe die Stadt bisher keine Kenntnis.

Wie berichtet, hatte in der Nacht auf den 13. Mai ein Partygast bei einer illegalen "Feuershow" im Club Odeon Verbrennungen am Kopf und am Oberkörper erlitten. Bei der Show wurde eine brennbare Flüssigkeit – mutmaßlich Alkohol – auf der Theke entzündet. Am fraglichen Abend hatte eine Clubangestellte mit der Flüssigkeit das Feuer auf der Theke weiter angeschürt. Die Flammen waren unmittelbar danach auf den Mann übergegangen, der direkt neben der Theke stand. Im Netz hatte sich kurz darauf ein Video verbreitet, das die verstörende Szene zeigt. 

 
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    So so, jetzt, auf einmel, werden im Airport Mängel festgestellt, die angeblich beim letzten Besuch nicht vorhanden waren? Oder doch vielleicht nur übersehen wurden? Und falls übersehen, warum?
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  • C. G.
    Irgendwie ungerecht, dass gegen die Barkeeperin ermittelt wird und nicht gegen den Chef. Die Feuershows waren ja offenbar seit Jahren Gang und Gäbe, da kann ich schon verstehen, dass man als Thekenkraft davon ausgeht, dass das in Ordnung ist. Zumal das Personal sicher aus vielen Minijobbern/Studenten besteht, die wahrscheinlich immer wieder neu eingearbeitet werden und in einem laufenden Betrieb einsteigen.
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  • H. M.
    Ich denke es wird wohl auch gegen den Betreiber ermittelt. Was die Thekenkraft angeht: Es ist schon äußerst gedankenlos, auf eine bereits brennende Theke eine brennbare Flüssigkeit zu schütten.
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    Gott sei Dank, gute Besserung 🤕
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  • J. K.
    Womöglich sollte die Polizei bei ihren Ermittlungen berücksichtigen und weitergehend recherchieren, dass solche Feuershows auf der Theke im Odeon ganz offenbar schon seit vielen Jahren durchgeführt werden. Das stellt dann natürlich schon die Frage, ob dies mit Wissen des Betreibers erfolgt ist und dieser daher auch Verantwortung zu tragen hat.

    Siehe die entsprechenden User-Fotos zum Odeon bei google:

    https://lh3.googleusercontent.com/p/AF1QipP6_xX8uiWjLlfKHtLm8VYr0T5iKdHdZbsnMIxa=s1360-w1360-h1020

    (Datum "vor 5 Jahren")

    https://lh3.googleusercontent.com/p/AF1QipOWcl3LExjEMqlm5Zu4ROUjGXgu-qUhsN_Z0gS7=s1360-w1360-h1020

    (Datum "vor 5 Jahren")

    https://lh3.googleusercontent.com/p/AF1QipPdwPVp49IQqXBElXCDEjL1o6zvaPWq2s3QtqeA=s1360-w1360-h1020

    (Datum "vor 8 Monaten")
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  • M. S.
    Mindestens fünf Jahre dieses Shows und in all der Zeit kam kein einziger Besucher auf den Gedanken, dass so etwas vielleicht nicht legal ist? Und kaum ist etwas passiert hört man Stimmen die sich deswegen angeblich schon immer unwohl fühlten!
    Diese jungen Menschen sollten für ihre Zukunft mitnehmen hinzuschauen und nicht wegzuschauen!
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  • S. K.
    war da die letzten Jahre nie jemand privat
    der was mit der Feuerwehr ,THW oder Sanitäter zu tun hat?
    da müssten doch normal alle Alarmglocken angehen!
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  • F. K.
    Was Sie sagen, ist doch gerade ein Argument dagegen: Je länger solche Shows liefen, desto mehr geht ein Besucher davon aus, dass sie legal sind. Denn sonst gäbe es sie ja nicht - das ist, was ich denken würde. Dass es ein derartiges Behördenversagen gibt, kann man sich schließlich kaum vorstellen.
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  • P. K.
    Tja, wenn jemand diese Spielchen angeprangert, oder gemeldet hätte, wäre er von bestimmten Menschen (die übrigens sich auch gerne hier austoben), als Nestbeschmutzer, Spaßverderber, Blockwart, o.ä. beschimpft worden.
    Diese Zivilcourage, trotzdem auf Missstände hinzuweisen geht immer mehr verloren, oder wird immer mehr zerstört.
    Leider muss immer erst etwas passieren, dann kommen die Besserwisser und "Konjunktivisten" aus ihren Löchern und prangern diese fehlende Zivilcourage an.
    Den Menschen zu zeigen, dass es gerade heute wichtig ist, nicht wegzuschauen und Missstände öffentlich zu benennen ist, denke ich, auch eine Aufgabe der seriösen Medien. Hetze, Polemik, Hass, und Ähnliches gibt es in den ach so segensreichen sozialen Netzwerken genug.
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