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Würzburg
Mit Wächterpreis ausgezeichnet: Journalisten der Main-Post für Recherchen zu Wasserentnahmen in Unterfranken gewürdigt
Mit dem dritten Preis zeichnet die Jury die journalistischen Beiträge der Main-Post aus. Chefredakteur Knahn betont den Wert von unabhängigem Journalismus für die Gesellschaft.
Die Journalisten Angelika Kleinhenz, Jonas Keck und Henrik Rampe erhalten den renommierten Medienpreis für eine Recherche über Wasserentnahmen.
Foto: Christoph Weiss, Daniel Peter | Die Journalisten Angelika Kleinhenz, Jonas Keck und Henrik Rampe erhalten den renommierten Medienpreis für eine Recherche über Wasserentnahmen.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 19.05.2024 02:37 Uhr

Die journalistischen Beiträge der Main-Post über Kontrolldefizite bei Wasserentnahmen in Unterfranken werden mit dem dritten Preis beim "Wächterpreis der Tagespresse" ausgezeichnet. Angelika Kleinhenz, Jonas Keck und Henrik Rampe recherchierten zusammen mit dem Bayerischen Rundfunk und veröffentlichten im Mai 2023 die Ergebnisse der monatelangen Arbeit: Die Datenlage über tatsächlich entnommene Wassermengen von Landwirtschaft und Industrie in Unterfranken ist desaströs, die Wasserentnahme-Praxis in Bayern längst nicht mehr zeitgemäß.

Über einzelne Abfragen bei Städten und Landkreisen hat das Team über 2000 Datensätze zusammengetragen. Die Behörden in Unterfranken wussten in der Mehrheit der Fälle nicht, ob sich Landwirte, Winzer, Gemeinden und Industriebetriebe an ihre genehmigten Wassermengen halten.

Gegen "große Widerstände" habe das Team Daten eingefordert, Eilanträge bei Gericht gestellt und "einen eigenen Datensatz erstellt, ausgewertet und übersichtlich dargestellt, wie Gefahren für die Versorgungssicherheit vermieden werden können – im Sinne eines 'konstruktiven Journalismus", begründet die Jury die Entscheidung in einer Pressemitteilung. Der Medienpreis ist mit 4000 Euro dotiert.

"Es freut mich sehr, dass die Arbeit dieses Rechercheteams mit dem renommierten Wächterpreis gewürdigt wird", sagt Ivo Knahn, Chefredakteur der Main-Post. "Die Wasserrecherche zeigt, was Lokaljournalismus leisten kann. Sie taucht tief ein in eines der drängendsten Themen unserer Zeit und deckt Missstände in der Arbeit der Behörden rund ums Thema Trinkwasser auf. Sie hat eine politische Diskussion in Gang gebracht, die bis heute anhält", so Knahn. "Diese Arbeit zeigt vorbildlich, welchen Wert unabhängiger Journalismus für die Gesellschaft hat."

Erster Platz geht an vier Reporter rheinland-pfälzischer Medienhäuser

Für ihre Recherchen zur Ahrtal-Flutkatastrophe werden vier Reporter rheinland-pfälzischer Medienhäuser mit dem Wächterpreis der Tagespresse ausgezeichnet. Den mit 10.000 Euro dotierten ersten Preis teilen sich Karin Dauscher ("Rheinpfalz"), Bastian Hauck ("Rhein-Zeitung"), Sebastian Stein ("Trierischer Volksfreund") und Stephen Weber ("Allgemeine Zeitung"), wie die Stiftung Freiheit der Presse am Donnerstag in Bad Vilbel nahe Frankfurt mitteilte. Mit dem zweiten Preis und 6000 Euro werden Nicola Meier und Vivian Pasquet ("Süddeutsche Zeitung") gewürdigt. Die Preisträger wurden von einer unabhängigen Jury unter dem Vorsitz von Moritz Döbler, Chefredakteur der "Rheinischen Post", Düsseldorf, ausgewählt.

 
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Kommentare
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  • Andrea Angenvoort-Baier
    Ein gut funktionierendes demokratisches System zeichnet sich durch gute journalistische Tätigkeit aus.
    Das ist ein Beispiel dafür.
    Herzlichen Glückwunsch für diese akribische, hartnäckige Tätigkeit. Aber auch an die Mainpost und den br, die die Plattform dafür bieten .
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  • Martin Dobat
    Von Salomo. Wenn der HERR das Haus nicht baut, arbeiten seine Erbauer vergebens daran. Wenn der HERR die Stadt nicht bewacht, wacht der Wächter vergebens.
    Psalm 127,1
    Lieber Gruß Martin Dobat
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  • Armin Genser
    Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank.
    Die Auszeichnung mit dem "Wächterpreis der Tagespresse" bestätigt die sehr gute journalistische Arbeit.
    Das Team hat die akute Wasserproblematik akribisch recherchiert und Zusammenhänge sowie Missstände den Lesern der Main Post zugänglich gemacht.
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  • Johannes Metzger
    Glückwunsch. Den Preis hat sich das Team mehr als verdient.
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