
Maßnahmen der Altstadtsanierung für rund 1,6 Millionen Euro werden in Ochsenfurt zur Städtebauförderung 2020 angemeldet. Der Stadtrat hat beschlossen, die entsprechende Bedarfsmitteilung für das Programm "städtebaulicher Denkmalschutz" bei der Regierung von Unterfranken einzureichen. Von den Kosten trägt jeweils 60 Prozent der Staat, während die Stadt 40 Prozent selbst aufbringen muss. Mehrere Vorhaben kommen dabei zum Zug.
Komplett neue Maßnahmen seien im Programm nicht enthalten, obwohl es noch sehr viele Wünsche gebe, sagte Stadtbaumeister Jens Pauluhn in der Sitzung. Den größten Einzelposten im Programm 2020 macht mit 440.000 Euro die Neugestaltung des Geländes zwischen der Neuen Mainbrücke und dem Stadtgraben unterhalb der TVO-Turnhalle aus. Die Arbeiten sollen in Bälde beginnen, sofern es kein völlig ungünstiges Wetter gibt.

Mit 200.000 Euro im Programm steht die Beteiligung an der Sanierung des Mesnerhauses bei der katholischen Stadtpfarrkirche Sankt Andreas. Ebenfalls mit einem Bedarf von 200.000 Euro angemeldet wird die Errichtung einer barrierefreien öffentlichen Toilette beim Spital. Für die Sanierung der öffentlichen Toilette am Anwesen Hauptstraße 39 (Stadtbauamt) und die Umgestaltung des dortigen Innenhofs werden 175.000 Euro angesetzt. Für die Sanierung des Spitals stehen 100.000 Euro im Antrag. Eine Freilegung zwischen der Unteren Redersgasse und der Spitalgasse ist mit 110.000 Euro berücksichtigt.

Die Vorbereitungen für die Generalsanierung des Neuen Rathauses gehen weiter. Hier sind weitere 150.000 Euro Planungskosten angesetzt. Voll zum Tragen kommen dürfte die Rathaussanierung mit der baulichen Umsetzung im Jahr 2023, wofür bereits einmal ein Bedarf von 1,25 Millionen Euro an Fördergeldern im längerfristigen Finanzplan vorgemerkt ist.
Für die Rahmenplanung einer Mainufergestaltung sind 50.000 Euro Förderbetrag im kommenden Jahr beantragt. Das Vorhaben stehe in engem Zusammenhang mit der Neuordnung in der Weststadt, die derzeit ebenfalls in Vorbereitung ist, wie Stadtbaumeister Pauluhn ausführte.
Machbarkeitsstudie zur Umnutzung
Ein großes Entwicklungspotenzial stellt das Palatium mit seinem Umfeld in der Kellereistraße dar. Hierzu müssen aber mehrere Beteiligte an einem Strang ziehen, nämlich die Stadt Ochsenfurt mit dem ehemaligen Stadtarchivgebäude, der Landkreis Würzburg mit der Kfz-Zulassungsstelle, der Freistaat Bayern als Eigentümer des Palatiums, sowie das Landesamt für Denkmalpflege.
Angestrebt werde hierfür ein kommunales Denkmalkonzept, wie Stadtbaumeister Pauluhn ausführte. 95.000 Euro Bedarf werden angemeldet für eine Machbarkeitsstudie zur Umnutzung mit verbundener Bestandsuntersuchung. Dabei müssten nicht nur die Gebäude, sondern das gesamte Umfeld, beispielsweise die Zuwegungen, betrachtet werden, wie Stadtbaumeister Pauluhn und Bürgermeister Peter Juks ausführten. Die Maßnahmen sollten als Sicherung für die kommenden Generationen gedacht sein, wie Juks weiter sagte.

Interessant werden könnte das Palatium für die Stadt aber schon früher. Denn die hat bereits ein Auge auf das stattliche Gebäude mit seinen räumlichen Möglichkeiten geworfen für die Zeit, wenn das Neue Rathaus generalsaniert wird. Dann braucht nämlich fast die ganze Verwaltung ein Ausweichquartier. Wie Juks sagte, würde sich das Palatium anbieten, weil dort alles an einer Stelle unterzubringen wäre und auch das Bürgerbüro in der Innenstadt bleiben könnte. Stadträtin Britta Huber bat darum, in diesem Zusammenhang auch das Thema einer neuen Jugendherberge zu betrachten. Zur Zeit gibt es in Ochsenfurt keine Jugendherberge, seit diejenige im Klingentorturm vor einigen Jahren geschlossen wurde.