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Würzburg
Messerattacke: Söder ehrt drei Helden vom Würzburger Barbarossaplatz
Mit Rucksäcken, Stühlen und bloßen Händen haben sie am 25. Juni den Messerstecher zurückgedrängt. Jetzt bekommen drei mutige Helfer die Bayerische Rettungsmedaille.
Der Kurde Chia Rabiei war einer der mutigen Helfer, die den Messerstecher nach der Bluttat am 25. Juni in Schach gehalten haben. Das Bild zeigt ihn drei Tage später am Tatort.
Foto: Christoph Weiß | Der Kurde Chia Rabiei war einer der mutigen Helfer, die den Messerstecher nach der Bluttat am 25. Juni in Schach gehalten haben. Das Bild zeigt ihn drei Tage später am Tatort.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:55 Uhr

Mit Mut und Zivilcourage haben sie sich am 25. Juni dem Messerangreifer vom Würzburger Barbarossaplatz entgegengestellt und möglicherweise noch Schlimmeres verhindert. Dafür werden an diesem Montag drei Männer mit der Bayerischen Rettungsmedaille ausgezeichnet. Sie wird seit 1952 verliehen an Menschen, die andere aus Lebensgefahr retten und dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen.

Messerstecher bis zur Festnahme in Schach gehalten

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wird die Medaille in München an insgesamt 24 Retterinnen und Retter aus ganz Bayern persönlich verleihen. Er hatte bereits drei Tage nach der tödlichen Messerattacke von Würzburg angekündigt, die mutigen Helfer zu ehren. Sie hatten den Täter, der zuvor drei Menschen getötet und mehrere schwer verletzt hatte, unter anderem mit Besen und Stühlen vom belebten Barbarossaplatz vertrieben. In einer Seitengasse wurde der Somalier dann von der Polizei festgenommen.

Einer der Helden ist der aus dem Iran stammende Kurde Chia Rabiei. Er stellte sich dem Angreifer zunächst allein entgegen, geschützt und "bewaffnet" nur mit seinem Rucksack. Er lenkte den Messerstecher ab, versuchte ihn mit bloßen Händen aufzuhalten. Ein Video der Szene verbreitete sich rasch über die sozialen Medien.

Der 42-Jährige wurde zu einer Art Gesicht der Zivilcourage und im Netz dafür gefeiert. Er selbst sagte wenige Tage nach dem schrecklichen Geschehen im Gespräch mit dieser Redaktion: "Ich habe gesehen, wie er auf jemanden eingestochen hat, da musste ich was tun." Für ihn sei das eine Selbstverständlichkeit gewesen. 

Etliche Passanten und Angestellte hatten bis zum Eintreffen der Polizei den – wie Gutachten mittlerweile zeigen – offenbar psychisch gestörten Angreifer in Schach gehalten. Sie warfen Stühle und Flaschen, um ihn abzulenken. Neben Asylbewerber Rabiei werden an diesem Montag auch Ahmed H. Mohamed und Hossein Moradi mit der Rettungsmedaille geehrt.

Moradi war als Kaufhausdetektiv am 25. Juni einer der ersten am Tatort gewesen. Vor seinen Augen erstach der Angreifer drei Frauen. Moradi warf Gegenstände Richtung Täter, versuchte den Opfern Erste Hilfe zu leisten. Dann folgte er dem Täter, schlug ihm mit einem Stuhl auf den Kopf – so berichtete er es später dem Bayerischen Rundfunk.

Seit 1952 wurden bisher 4357 Menschen mit der Bayerischen Rettungsmedaille ausgezeichnet. Dass unter den Helden von Würzburg auch Menschen mit Migrationshintergrund sind, hatte Ministerpräsident Markus Söder noch am Tatort gewürdigt: "Gut und Böse hängen nicht von der Herkunft ab."

 
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