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Würzburg
Meinung: Im Fall Halemba geht es für die AfD um den letzten Rest Glaubwürdigkeit
Lässt die AfD jetzt ihren einstigen Nachwuchsstar fallen? Wie die Causa Halemba politisch endet, hängt von den Kräfteverhältnissen in der Partei ab, meint unser Autor.
AfD-Politiker Daniel Halemba: Zieht seine Partei jetzt 'harte Konsequenzen'?
Foto: Peter Kneffel, dpa | AfD-Politiker Daniel Halemba: Zieht seine Partei jetzt "harte Konsequenzen"?
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 07.06.2024 02:41 Uhr

Zwischendurch sah es so aus, als könnte sich das Ermittlungsverfahren gegen Daniel Halemba zu einem Sieg des AfD-Politikers verkehren. Nicht unbedingt im juristischen, aber im politischen Sinn. Zu wackelig wirkten die Vorwürfe anfangs. Zu hart das Vorgehen, einen gewählten Landtagsabgeordneten vor der konstituierenden Sitzung festzunehmen. Die Wucht, die die Ereignisse bundesweit entfalteten, traf die Behörden anscheinend unvorbereitet.

Doch die 14 Seiten lange Anklage wiegt schwer. Unschuldsvermutung hin oder her: Die AfD muss sich nun überlegen, wie sie mit ihrem einstigen Posterboy umgeht. Es geht auch um den letzten Rest Glaubwürdigkeit einer Partei, die sich gerne Recht und Ordnung auf die Fahnen schreibt. Aus der Landtagsfraktion, die Halemba immer den Rücken stärkte, hieß es zuletzt, sollten die Vorwürfe "nicht entkräftet werden", stünden "harte Konsequenzen im Raum". Der Bundesvorstand hat bereits ein Parteiausschlussverfahren beantragt. Allerdings nur wegen der dubiosen Umstände der Kandidatenaufstellung vor der Landtagswahl.

Ob die AfD Halemba jetzt fallen lässt, wird am Ende wohl nicht von Ermittlungsergebnissen oder einem möglichen Prozess abhängen. Sondern von den Kräfteverhältnissen in der Partei.

 
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Benjamin Stahl
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  • Gerhard Zwierlein
    Glaubwürdigkeit hat von der CSU auch keiner verlangt, als die Generalstaatsanwaltschaft München gegen unseren ehemaliger Bundestagsabgeordneter Eduard Lintner Anfang Februar diesen Jahres ua wegen Bestechung von Mandatsträgern Anklage erhoben hat. Der hatte zuvor vom Europarat lebenslanges Hausverbot erhalten. Das ist schon ein anderes Kaliber. Einen Rücktritt hat die MainPost da nicht gefordert. Warum sollte die AfD, deren Maßstäbe im Sinne von Demokratie-und Rechtsstaatsansprüche bekanntermaßen wesentlich tiefer hängen, nun vor einer Verurteilung, ja bevor überhaupt Klage vom Richter erhoben wird, gerade jetzt von der Partei ausschließen. Demokratie und Rechtsstaat müssen mit demokratischen und rechtlichen Mitteln gegen demokratie- u. rechtsstaatsfeindlichen Parteien, wie es die AfD ist zu Recht kommen. Vorverurteilung hin oder her - gleiches Recht für alle. Und wenn der Richter nicht mal eröffnet, dann wars auch nix. Wer hat den Bub zum Posterboy gemacht? Die Presse-oder nicht?
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  • Hans Kaiser
    Also doch lieber die Maskendealer
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  • Herbert Stapff
    Zitat aus den Voraussetzungen als MdL: "Ein Abgeordneter muss volljährig sein und die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen".
    Halemba ist mit 22 Jahren volljährig, Erwaschsener und wählbar. Also muss er strafrechtlich auch als Erwachsener behandelt werden. Kein Jugendlicher kann eine solche Position innehaben. Wird er als Jugendlicher behandelt, hätte er nicht als MdL kandidieren dürfen.
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  • Martin Deeg
    Es kommt auf das Alter zum Zeitpunkt, an dem mutmaßliche Straftaten begangen (!) wurden.

    Aus diesem Grund kann auch ein 50-jähriger Mörder nach Jugendstrafrecht angeklagt und verurteilt werden, wenn die Tat erst 30 Jahre später nachgewiesen wird.
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  • Gerhard Zwierlein
    Bin jetzt kein AfD-ler: aber jetzt nach einem dreiviertel Jahr, sollte man in einem Rechtsstaat ruhig auch noch den Prozessausgang abwarten - wenn der Richter die Anklage fallen lässt, dann ist ja gar nix dran. Also nix vorwerfbares - das AfD-Rechtsempfinden muss wohl nicht höher als das des Richters angesetzt werden. Wenn dann eröffnet und das Richtergremium auch nix findet, gilt das erneut. Demokratie und Rechtsstaat müssen mit den Mitteln von Demokratie und Rechtsstaat mit dem Problem der AfD fertig werden. Wie die Sylter Partysongs , oder das viel nähere Mittelkalbach zeigen ist die Grenze zwischen rechten jugendlichen Unsinn-Blödsinn und rechtsstaatsfeindlichen Nazis fließend. Und trotz strafrechtlichen Vorwürfen sind weder Sauter ausgetreten, noch hat sich bis heute jemand bemüht Herrn Eduard Lintner aus CSU auszuschließen, obwohl beim OLG München seit Januar diesen Jahres über die Anklage entschieden wird . Gleiches Recht und Maßstäbe für alle-fordert der Rechtsstaat!
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  • Felix Habermann
    Dieses Bürschchen hat in der Politik überhaupt nichts verloren.
    Und jetzt noch Verhandlung im Jugendstrafrecht. Gehts noch ?
    Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
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  • Hans-Georg Heim
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  • Hans-Georg Heim
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  • Helga Scherendorn
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  • Martin Deeg
    ...."Doch die 14 Seiten lange Anklage wiegt schwer. Unschuldsvermutung hin oder her...."

    Eine Anklage ist eine Anklage, die kann auch mit Freispruch enden - und was bitte ist jetzt neu und "wiegt schwer"?

    Nicht nur die AfD ist ein Problem - öffentliche Vorverurteilung und das Strafrecht als Vehikel, um Menschen von der Gesellschaft auszuschließen, ist ebenfalls ein Problem.
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  • Walter Stöckl-Manger
    Danke, Trumpismus braucht's für dieses saubere Bürschlein und überhaupt wirklich gar nicht.
    Die jetzt alle so verblendet wie wahnhaft mit allen Mitteln versuchen, unsere Institutionen, das Prinzip der Gewaltenteilung und letztlich die Demokratie mit ihren haltlosen Verschwõrungs'thesen' zu schleifen, würden schõn blõd aus der Wäsche gucken, wenn das gelänge. Man muss die Bornierten vor sich selber schützen.
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  • Walter Stöckl-Manger
    Die AFD und ihre Apologeten wollen den Rechtsstaat abschaffen und durch einen rechtsradikalen mit ihnen selbst an den Hebeln ersetzen.
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  • Martin Deeg
    Nun ja, die größte Gefahr für den freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat ist aufgrund nachvollziehbarer Analysen die Zersetzung von innen heraus, die Doppelstandards und Hybris bspw. der CSU - mit der Folge, dass immer mehr Bürger das Vertrauen in die Institutionen und ihre Repräsentanten verlieren.

    Die AfD ist "nur" ein Symptom und Profiteur. Die Radikalisierung hat tiefere Ursachen. Kompetenzen stehen bei der AfD ja erkennbar nicht dahinter.
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  • Nils Feller
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  • Peter Koch
    Herr Stahl, wo haben Sie den letzten Rest Glaubwürdigkeit gefunden?
    Glaubwürdigkeit gibt es bei der AfD doch schon seit Jahren nicht mehr.
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  • Thomas Voll
    Ob die Regierungsparteien welche unser Land an die Wand fahren da besser aufgestellt sind?
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  • Peter Koch
    Und ich dachte schon Halemba hätte gar keine Freunde mehr.
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  • Reinhard Opel
    was meinen Sie mit "an die Wand fahren "?
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  • Helga Scherendorn
    Die AFD ist schuld an der schlechtesten politischen Lage seit Jahrzehnten? Sie kann es nur besser machen, schlechter geht nun wirklich nicht mehr!
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