"Das knapp einstündige Gespräch war von sehr konstruktivem Ton geprägt", informierte Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) am Donnerstagnachmittag die Mitglieder des Stadtrats über das Spitzengespräch zur Zukunft des Würzburger Kaufhofs. Bis kurz vor Beginn der Sitzung hat dieser Dialog gedauert, bei dem es darum ging, ob sich Galeria Kaufhof und die Eigentümer des Gebäudes doch noch auf einen Mietpreis einigen können und die Filiale in Würzburg nicht wie angekündigt schließen muss.
Schuchardt: Gesprächsteilnehmer haben hohe Qualität des Würzburger Standorts anerkannt
Laut Schuchardt haben der Bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Vertreter von Galeria Kaufhof sowie den Eigentümern und "potenziellen weiteren Eigentümern" an dem Gespräch teilgenommen. "Alle Gesprächsteilnehmer haben die hohe Qualität des Standorts anerkannt", sagte Schuchardt in der Sitzung des Stadtrats.
Der Standort Würzburg gilt grundsätzlich als profitabel. Das Problem ist die Miete. In Würzburg lagen die monatlichen Mietzahlungen laut des Filialleiters bei bislang bis zu 17 Prozent des Umsatzes. Galeria will diese in ihren Häusern auf sieben bis elf Prozent herunterhandeln.
OB Schuchardt hatte kürzlich in einem Interview mit dieser Redaktion angekündigt, die Vermieter auf eine "auskömmliche Miete" drängen zu wollen. Da es doch auch für ihn ein Gewinn bedeute, "einen guten Mieter, der ein umsatzstarkes Warenhaus betreibt, zu halten".
Im Stadtrat sagte er, dass er diese Gespräche auf "bilateraler Ebene mit allen Beteiligten" weiter führen werde. In der Gesprächsrunde am Donnerstag wäre ein baldiger Folgetermin in der gleichen Zusammensetzung vereinbart worden.
SPD will Kauf des Kaufhof-Gebäudes prüfen
Das Wirtschaftsministerium teilte der Redaktion auf Nachfrage am Donnerstagnachmittag mit, dass das Gespräch zum Galeria Standort Würzburg "gut gelaufen" sei. "Wir sehen gute Chancen für den Erhalt des Standorts."
Der Antrag der SDP, den Ankauf des Gebäudes und eine Veränderungssperre für das Gebäude in der Schönbornstraße zu prüfen, lehnte die Mehrheit des Stadtrats ab. Wie die Verwaltung dazu erläuterte, setzte man sich in erster Linie für den Erhalt des Kaufhofs ein. Der Kauf des Gebäudes sei keine wünschenswerte Option.
So wie die Lage ist, ist die Miete der Knackpunkt.