Über 80 000 Menschen aus der Ukraine sind Behördenangaben zufolge mittlerweile in Deutschland angekommen und suchen hier Schutz vor dem Krieg. Oft kommen die Flüchtlinge in großen Städten wie Berlin oder München an und werden dann auf andere Regionen wie Unterfranken weiterverteilt.
In Unterfranken sind bisher 530 Flüchtlinge aus der Ukraine registriert (Stand Donnerstag). 40 Prozent von ihnen sind Kinder. Das berichtet der Pressesprecher der Regierung von Unterfranken, Johannes Hardenacke. Weitere 150 Flüchtlinge sollen am Donnerstagnachmittag ankommen, so dass sich die offizielle Zahl der Geflüchteten auf 680 erhöhen würde. "Uns wurde diese Verlegung von Flüchtlingen aus Oberbayern nach Unterfranken angekündigt", sagte Hardenacke am Donnerstag. Die Auffangeinrichtungen in Oberbayern seien offenbar schon ausgelastet, so dass eine Umverteilung notwendig werde.
Landkreise prüfen Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete
Hardenacke zufolge ist die Ankereinrichtung in Geldersheim (Lkr. Schweinfurt) die erste Anlaufstelle für die geflüchteten ukrainischen Familien. Sie werden, wenn es möglich ist, auf die Landkreise weiterverteilt. Am Dienstag etwa sind laut Regierung von Unterfranken 40 Menschen "zur weiteren Aufnahme mit einem Sonderbus in den Landkreis Würzburg gebracht worden". Für den Mittwoch war eine Verlegung von 89 Flüchtlingen in den Landkreis Aschaffenburg vorgesehen.
Weitere Flüchtlinge werden Johannes Hardenacke zufolge unter anderem in den Landkreisen Haßberge und Main-Spessart aufgenommen. Aktuell haben alle unterfränkischen Kreisverwaltungsbehörden ihre Krisen- oder Koordinierungsstellen aktiviert und prüfen ihre Unterbringungskapazitäten. In Würzburg etwa wird die Pleichachtalhalle für die Aufnahme von rund 80 Menschen vorbereitet.
Doch wie aussagekräftig sind die offiziellen Zahlen? Johannes Hardenacke geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl der ukrainischen Flüchtlinge in Unterfranken die offizielle Zahl deutlich übersteigt: "Viele Ukrainer dürften dezentral hierher gekommen sein und bei Privatleuten Aufnahme gefunden haben. Wie viele das sind, wissen wir einfach nicht."
Wichtig: Geflüchtete bei den Kreisverwaltungsbehörden registrieren
Deshalb bittet die Regierung von Unterfranken Familien oder Organisationen, die Flüchtlinge aufgenommen haben oder ausnehmen werden, sich um eine Registrierung zu kümmern. Die Geflüchteten sollen sich bei der örtlichen Kreisverwaltungsbehörde registrieren, also beim Ausländeramt der jeweiligen Stadt oder des jeweiligen Landratsamts. "Wir müssen ja planen, etwa was Kita- oder Schulbesuch der Kinder angeht", sagt Pressesprecher Hardenacke.
Die Registrierung sei auch notwendig, um Sozialleistungen zu erhalten. Sofern ein dauerhafter Aufenthalt in einer unterfränkischen Gemeinde feststehe, sei zusätzlich in der jeweiligen Gemeinde die Anmeldung beim Einwohnermeldeamt nötig.
Informationen zur Registrierung sowie wichtige Telefonnummern findet man unter www.regierung.unterfranken.bayern.de