Hunderttausende Menschen sind aufgrund des fortlaufenden Angriffs von Russland auf der Flucht aus der Ukraine. Auch in Unterfranken rechnet man mit hilfsbedürftigen Menschen aus dem Kriegsgebiet. In der Ankereinrichtung in Geldersheim waren bis Dienstagnachmittag 17 Geflüchtete – Familien mit Kindern und ältere Personen – eingetroffen, wie Pressesprecher Johannes Hardenacke von der Regierung von Unterfranken auf Anfrage mitteilt. Es handele sich dabei jedoch um eine Momentaufnahme; wie viele tatsächlich nach Unterfranken kommen, lasse sich derzeit nicht absehen.
Indes bereiten sich Stadt und Landkreis Schweinfurt auf die Ankunft weitere ukrainischer Geflüchteter vor. Das Landratsamt habe den Koordinierungsstab "Ukrainehilfe" gebildet, teilte die Behörde mit. Der Stab stehe im engen Austausch mit anderen Behörden sowie gemeinnützigen Organisationen. Letztendlich gehe es darum, bestmöglich auf verschiedene mögliche Szenarien vorbereitet zu sein. Auch die Stadt Schweinfurt hat einer Mitteilung zufolge einen Krisenstab unter Leitung von Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Sozialreferent Jürgen Montag formiert.
Im Landkreisgebiet prüfe man aktuell Unterkunftsmöglichkeiten – hierfür kämen beispielsweise Turnhallen infrage, so das Landratsamt weiter. Auch die Stadt begutachtet nach eigenen Angaben städtische Liegenschaften, die ukrainischen Geflüchteten eine Zuflucht bieten könnten. So soll unter anderem die ehemalige Erstaufnahmeeinrichtung in den Ledward Barracks vorsorglich vorbereitet werden.
Bürgertelefon und E-Mail-Kontaktadresse eingerichtet
Neben den Behörden wollen sich auch viele Bürgerinnen und Bürger für die Kriegsgeflüchteten engagieren. Das Landratsamt hat ein Bürgertelefon eingerichtet, an das sich Schweinfurterinnen und Schweinfurter mit ihren Anliegen und Hilfsangeboten für die Ukraine richten können.
"Gerade in den kommenden Tagen, in denen die genaue Entwicklung der Situation mit Blick auf die Flüchtlingsbewegungen noch unklar ist, will sich der Koordinierungsstab Ukrainehilfe am Landratsamt Schweinfurt einen Überblick verschaffen und Informationen bündeln und kanalisieren, um dann gezielt die benötigten Maßnahmen umsetzen zu können", teilt Pressesprecher Andreas Lösch auf Nachfrage mit. Das Bürgertelefon und eine eingerichtete E-Mail-Kontaktadresse sollen hierbei eine erste Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger sein.
Am Dienstagnachmittag waren bereits mehr als 20 Hilfsangebote beim Landratsamt eingegangen –darunter zahlreiche Angebote von Wohnraum oder das Angebot, als Dolmetscherin oder Dolmetscher zur Verfügung zu stehen. "Insgesamt ist eine breite Welle der Hilfsbereitschaft spürbar", so Lösch weiter. Auch für die Stadt Schweinfurt ist eine Koordinierungsstelle für Bürgerinnen und Bürger geplant.
Das Bürgertelefon des Landratsamtes Schweinfurt ist von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr und donnerstags von 8 bis 17 Uhr unter der Tel.: (09721) 55 109 zu erreichen. Die Behörde wünscht sich allerdings bevorzugt eine Kontaktaufnahme per E-Mail an ukrainehilfe@lrasw.de
Jetzt ist es an der Zeit mal aktiv zu werden...