
Kein Sonnenblumenöl mehr im Regal? Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wird sichtbar, wie abhängig Deutschland auch bei einzelnen Lebensmitteln von Importen ist. Regionalisierung ist ein Weg, um dem Mangel entgegenzuwirken. Nicht erst seit Kriegsbeginn arbeitet die neu gegründete Liefergemeinschaft "Main-Bioland-Ölsaaten" an einer unterfränkischen Lösung.
Es sei ein glücklicher Umstand, dass die Erzeugergemeinschaft bereits im Winter mit der Planung und Umsetzung begonnen habe, erklärt Herbert Siedler, Bereichsleiter für Landwirtschaft im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg (AELF). "Aktuell gibt es gar kein Bio-Sonnenblumen-Saatgut zu kaufen."
Die Liefergemeinschaft setzt sich aus dem Bioland-Verband, der bayernweit agierenden Erzeugergemeinschaft "Vermarktungsgesellschaft Bio-Bauern" und dem Unternehmen VFI Oils for Life Deutschland zusammen. "So stellen wir den Kurzschluss vom Erzeuger, Verarbeiter zum Vermarkter her", erklärt Benedikt Endres vom Bioland-Hof Endres in Bütthard (Lkr. Würzburg). Diese feste und verlässliche Partnerschaft zwischen den Anbauern und der Lebensmittelwirtschaft sei besonders wichtig, betont er.
In der Weinbauregion Unterfranken fühlt sich die Sonnenblume wohl
"Die Sonnenblume bietet sich gerade für die Region Unterfranken an", erklärt Endres. Die Wetterbedingungen in der Weinregion und die Tatsache, dass die Sonnenblume ganz gut auch ohne Pflanzenschutzmittel klarkommt, seien optimal für den Ökolandbau. Dass der Anbau von Bio-Sonnenblumen trotzdem bisher in der Region auf einem niedrigen Niveau verharrte, liegt Siedler zufolge an den eher geringen Vermarktungschancen. Das soll sich nun ändern. "Mit der VFI haben wir einen Abnehmer, der den mehrjährigen Vertragsanbau und einen Rohstoffbezug aus Franken anstrebt", so Endres. Das biete Planungssicherheit für die Betriebe.
"Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, den heimischen Anbau von Bioland Ölsonnenblumen und -Sojabohnen auszudehnen und so hochwertige Bio-Öle für dem deutschen Bio-Markt zu produzieren", erklärt der Geschäftsführer der Vermarktungsgesellschaft Bio-Bauern, Andreas Hopf. Man hoffe durch die Vorstellung der Initiative, ein nachahmungswertes Beispiel zu bieten, um den Ökolandbau in Unterfranken weiter zu fördern, sagt der Vorsitzende des Bioland-Verbands Bayern und Geschäftsführer des Bioland Erzeugerrings Bayern Oliver Alletsee. Bisher gehören 42 Bioland-Betriebe in Unterfranken der Erzeugergemeinschaft an. Diese Zahl gelte es weiter auszubauen.
"Dazu braucht es aber die staatliche Förderung", macht Alletsee deutlich. Besonders die Forschung an Alternativen zu Pestiziden und Herbiziden sei in den vergangenen Jahren vernachlässigt worden. Auch Endres erklärt, dass es in diesem Bereich noch an Forschung fehlt. Er selbst musste in den vergangenen Jahren Strategien entwickeln und ausprobieren, um Schädlinge und Unkraut ohne den Einsatz von chemischen Stoffen zu bekämpfen.

Insgesamt sollen auf 440 Hektar Fläche in Unterfranken Ölsonnenblumen angebaut werden. Aus diesen ließen sich laut VFI-Geschäftsführer Dirk Vollertsen etwa 400 Tonnen Bio-Sonnenblumenöl produzieren, wenn die Ernte wie geplant ausfiele. Diese Menge entspricht etwa 480.000 handelsüblichen Speiseöl-Flaschen.
Da es in Unterfranken keine Bio-Ölmühle gibt, muss die Erzeugergemeinschaft die Ernte zu einer Mühle in der Oberpfalz transportieren. "Wenn es eine Bio-Ölmühle in Unterfranken gäbe, sind wir sicher die ersten, die darüber nachdenken, dort zu produzieren", erklärt Vollertsen. Für eine rein biologische Produktion komme eine konventionelle Ölmühle nicht in Betracht.
Gehört aber nicht mehr so viel dazu.
Die Sonnenblume ist eine Hybride auf dem Acker, ein solches Wissen müssen auch Biobauern an ihre Kunden transportieren. Sie neigt zum Aufspalten, aus jeder Blattachse möchte Sie einen Trieb hervorbringen können, eben das gilt es züchterisch zu verhindern.
Interessant wäre, ob jene euphorischen Verbraucher im Blühstadium auf dem Acker den Unterschied zwischen MEIN und DEIN akzeptieren!? Bei der Ernte fährt der Mähdrescher auf solchen Feldern zunächst einmal 1-2 Leerrunden, keine Sonnenblumenköpfe weit und breit in Sicht.
Bei uns in Deutschland gibt es fast keines mehr und kostet 4,99 €. Irgendetwas stimmt doch da nicht. Die Bürger werden nur vom Staat ausgenommen, wie eine Weihnachtgans.
In einigen Ländern - auch in Deutschland - gibt es das Phänomen der sogenannten Hamsterkäufe. Als der Krieg in der Ukraine begann und es erste Meldungen bzgl. Rohstoffmangel (speziell Getreide, Senfkörner, Sonnenblumenkerne) die Runde machten, begannen wieder die Hamsterkäufe. Nicht fehlende Rohstoffe sind das Problem, sondern dass die Lager schlicht leer gekauft wurden und die Produktionskapazitäten nicht ausreichen, um schnell für Nachschub zu sorgen. Der Staat hat damit absolut nichts zu tun. Es liegt am Verhalten der Verbraucher. Und der Handel hat einfach nicht damit gerechnet, dass plötzlich mehr als die haushaltsüblichen Mengen gekauft werden. Viel Nachfrage, hoher Preis. Weniger bunkern, wieder normaler Preis. So einfach funktioniert die Marktwirtschaft.
https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Vorsorge/vorsorge_node.html
Auch wenn einige in sich ja richtig sind.
Und das es staubt wenn man Äcker bearbeitet scheint ja völlig unvorstellbar zu sein.
Der Anbau von Bio-Lebensmitteln ist prinzipiell richtig, selbstverständlich auch Sonnenblumen für Speiseöl.
Das sollte vom Staat und EU gefördert werden, nicht die Kunstdünger und Spritzmittelproduktion.
Die Förderung von Brachliegenden Felder könnte dann auch wegfallen da die Natur dann von ganz alleine ihren Platz hätte.
Und Energiepflanzen - Nein!
Die Landwirtschaft sollte zur Ernährung der Bevölkerung da sein.
Am Saatgut sollte es nicht scheitern, wenn kein Biosaatgut vorhanden ist darf man ja anderes nehmen.
Ein Wermutstropfen für Verbraucher bleibt jedoch: Die Ölmühle Brökelmann in Hamm, eine von einem Dutzend Lieferanten des Einzelhandels, produziert jeden Tag 600.000 ltr Rapsöl, und trotzdem sind die Regal leer.