Gegendemonstranten hatten am Montagabend temporär den Weg einer Faschings-Demo der Gruppe "Eltern stehen auf" auf der Alten Mainbrücke in Würzburg blockiert. Als die Polizei die Brücke räumte, soll es laut Gegendemonstranten in zwei Fällen zu überzogener Gewalt gekommen sein.
"Die Polizei trat auf am Boden liegende Genoss:innen ein, gab Morddrohungen von sich (...) und zerriss Transparente", ist auf der Facebook-Nachrichtenseite "Schwarzlicht", die der Würzburger Antifa-Szene nahesteht, zu lesen. Blockierern sei von Polizisten angedroht worden, sie von der Brücke zu werfen.
Ein Video von dem Vorfall, das dieser Redaktion vorliegt, zeigt eine kurze Rangelei auf der Alten Mainbrücke, in der die Polizei den Blockierern gewaltsam ein Transparent entreißt. Tritte oder Morddrohungen sind dem Video nicht zu entnehmen. Reporter dieser Redaktion, die bei dem Vorfall in unmittelbarer Nähe waren, können die Vorwürfe ebenfalls nicht bestätigen.
Polizei soll Cannabis-Patientin bedrängt haben
Im Anschluss an den Vorfall soll es zu weiteren rabiaten Polizeimaßnahmen gekommen sein. Eine Frau aus dem Umfeld der Gegendemonstranten gibt an, abseits der Demonstration stressbedingt legal ihr medizinisch verordnetes Cannabis in Form eines Joints konsumiert zu haben und daraufhin von der Polizei bedrängt worden zu sein.
"Ich bin Cannabis-Patientin", so die Frau in einem Statement auf Twitter, das fast 700 mal geteilt wurde. "Zwischenzeitlich standen an die zehn Polizisten um mich herum." Trotz vorgezeigter Unterlagen sei sie angeschrien und im Intimbereich kontrolliert worden. "Ich habe mich nie in meinem Leben so ohnmächtig gefühlt", so die Betroffene.
Dokumente, die der Redaktion vorliegen, stützen die Aussagen der Frau teilweise. Mehrere von einem Würzburger Allgemeinmediziner unterzeichnete Rezepte weisen eine Bezugsberechtigung für "Cannabisblüten" aus. Ein ebenfalls ärztlich signierter "Cannabis-Ausweis" weist eine Gültigkeit "für in Deutschland rezeptierfähige Cannabis-basierte Medikamente" aus.
Bundestag: Arzt oder Ärztin entscheidet über Art und Weise der Medikation
Auf der Webseite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte heißt es zur Legalität von medizinischem Cannabis-Konsum im öffentlichen Raum: "Von der Anwendungsart Rauchen wird grundsätzlich abgeraten." Präziser ist eine Antwort des Deutschen Bundestages auf eine Anfrage der Linken-Fraktion. Dort heißt es zur Legalität: "Die Ärztin oder der Arzt entscheidet (...) über die Dosierung und die Art und Weise, wie Cannabis als Medizin einzunehmen ist." Die betroffene Frau gibt an, dass ihr Konsum der Absprache mit ihrem Arzt entsprochen habe.
Ein Sprecher des Deutschen Hanfverbands äußert sich zu dem Würzburger Vorfall folgendermaßen: "Auch Patienten haben einen Anspruch auf soziale Teilhabe und müssen daher unter Umständen auch in der Öffentlichkeit ihre Medizin einnehmen."
So äußert sich das Polizeipräsidium Unterfranken zu den Vorfällen
Das Polizeipräsidium Unterfranken nahm auf Facebook und Twitter Stellung zur Drogenkontrolle. Dort heißt es: "Vor Ort konnte kein entsprechender Nachweis erbracht werden, weswegen die Betäubungsmittel auch sichergestellt worden sind." Das weitere Vorgehen würde nun mit der Betroffenen besprochen. Eine Anfrage dieser Redaktion mit Detailfragen zu den geäußerten Vorwürfen beantwortete das Polizeipräsidium Unterfranken bis Redaktionsschluss nicht.
Den Weg einer genehmigten Demo sperren
ist m.E. ein Verstoß gegen geltendes Recht.
Somit musste die Polizei eingreifen.
Nun wird gejammert und gezetert.
Früher - es ist schon einige Tage her, wenn eine
Demo angesagt war, konnte es auch schon mal bei
rechtlich nicht einwandfreien Verhalten
Ärger geben. Wer sich diesem Risiko
nicht aussetzen wollte ging nicht hin oder
verhielt sich entsprechend der Gesetze die für
"Alle" gelten !!!!
Danke, ich habe keine weiteren Fragen.
Ich möchte zu diesen Zeiten kein Polizist sein !!!!!
da sie offenbar dabei gewesen sind, da sie den Sachverhalt beurteilen können und wissen wer die Unwahrheit sagt wäre es schön wenn sie weitere Details zu den beiden Demonstrationen mitteilen könnten.
Mal im Ernst - wer Cannabis auf einer Demonstration vor der Polizei konsumiert hat wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank bzw. provoziert absichtlich; (nachträglich) vorzeigbares Rezept hin oder her.
Mit einem Christen der während des Ramadan im Iran vor einer Moschee offen dem Alkohol fröhnt wird auch niemand Mitleid haben. Wer sich in Gefahr begibt kommt darin um.
Scheinbar genügt der Dame aber spätere Genugtuung und Rechthaberei vor dem Staat da sie vermutlich tatsächlich ein Rezept hat.
Wer sich aber alleine daran ergötzt indem er es "dem Staat zeigt" kann sich auch gleich auf die andere Seite der Demonstration begeben. Manche Menschen sind sich ähnlicher als sie denken - auch wenn sie sich auf zwei verschiedenen Seiten einer Demonstration befinden.
Da hast du auf der einen Seiten Corona-Chaoten von "Eltern stehen auf" und Konsorten, dann die nicht minder chaotischen Gegendemonstranten und letztlich noch obrigkeitshörige Bürger die alles verteidigen und nichts hinterfragen was der Staat veranlasst.
Gibt es tatsächlich keine gemäßigten, gut refelktieren Meinungen mehr?
Wenn ich so etwas lese:
"Auch Patienten haben einen Anspruch auf soziale Teilhabe und müssen daher unter Umständen auch in der Öffentlichkeit ihre Medizin einnehmen." muss ich fast schmunzeln...
Dazu fällt mir nur ein: Wer die Gefahr sucht und provoziert, kommt darin um. Da hab ich in dem Fall kein Mitleid. Im Angesicht des "Feindes" während einer Demonstration Cannabis zu konsumieren fällt doch unter absichtlichtes provizieren. Den Unschuldsengel nimmt der Person sicher niemand ab.
herumläuft hat meistens etwas zu verbergen. es hätte noch mehr schneien müssen und richtig glatteis-regen kommen müssen, dass diese chaoten von demonstranten gar nicht aus dem haus gekommen wären, bzw. außer haus dann schnell auf die schnauze hätten fallen sollen. arme polizei - die hätten bei diesem********wetter bestimmt nen lockeren job haben können, besonders auch an diesem ausgefallenen rosenmontag. eigentlich muß solch eine demo doch auch genemigt sein, waren da die stadtväter überlastet?
Warum sind sie denn überhaupt gegen die Gegendemonstranten tätig geworden und hingen sich dann auch noch an einem Joint (zumal einem soar erlaubten) auf??? Gab es nichts Wichtigeres zu regeln???
Und hier bei den Kommentaren geht's auch wieder nur um die pöse Antifa...
Die engagieren sich wenigstens!